Liebe füreinander

Text

von  Xenia


  

Ich vermisse dich, 

Und das macht mich glücklich, 


Denn jetzt ist die Zeit, 

Die mir meine Sehnsucht zeigt. 

Dieser Augenblick ist der Raum 

Um mich selbst zu sehen, 

Und zu verstehen. 


Ich brauche dich nicht, 

Ich will dich. 

Du bist kein Teil von mir, 

Du bist auch ohne mich 

Vollständig. 


Es tut so gut, 

Zu wissen, 


Dass du nicht süchtig bist, 

Dich nicht in mir verloren hast, 

Und dich nur wegen mir nach mir sehnst. 


Ich bin keine Droge für dich 

Du bist kein Therapeut für mich. 

Wir tun einander gut. 


Du bist keine Ausflucht, 

Kein Ablenkungsmanöver, 

Kein toxic Shit für mich. 



Ich kann endlich frei atmen. 

Ich fühl mich, meiner 

Selbst bewusst. 


Ich war vor dir und 

Werde nach dir sein, 

Doch liebe es, 

Wenn du dich mir mitteilst, 

Wenn du dich mit mir teilst. 


Ich atme dich mit vollen Zügen ein, 

Rieche dich, 

Du riechst wie immer 

Und vollkommen anders, 


Abenteuer, 

Zuhause, 

Sturm, 

Ruhepol, 

Schmerz, 

Freude, 


Du. 


Manchmal sitzt du genau neben mir, 

Doch bist ganz weit entfernt. 

Es ist OK. Jeder braucht freien Raum, 

Nimm dir, was du brauchst. 

Ich hab keine Angst. 


Und ich will dich genau so. 

Ich will, dass du mich willst, 

Und nicht brauchst. 


Es geht darum, 

Zu verstehen. 

Scheiß auf Illusion. 


Wir schweigen uns nicht an, 

Wir fragen nach, 

Wenn wir etwas nicht verstehen. 


Keine Mutmaßungen, 

Keine Rechtfertigung. 

Stattdessen hören wir zu 

Und erklären uns. 


Wir lassen uns Raum, 

Doch keinen Raum für Illusion. 

Diese Liebe ist real. 

Sowas riskiert man nicht für 

Projektion. 


Sei bitte nicht so streng mit dir. 

Ich will nichts von dir als dich,

Deine ungeschminkte Wahrheit, 

Deine Dunkelheit und dein Licht. 

Zieh dich bitte aus für mich.


Ich will einfach nur mit dir 

Liegen, 

Reden, 

Träumen, 

Tauchen, 

In dir. 


Manchmal ist es nicht so leicht, 

Dich zu begreifen. 

Manchmal hab ich keine Lust, 

Dich zu verstehen. 


Manchmal will ich mit dir streiten, 

Mich an dir zerreißen, 

Vor dir flüchten, 


Ab und zu 

Suche ich die Eskalation. 

Alles wird brennend laut 

Der Frieden zwischen uns 

Zerrt an meiner Haut,

Frisst mich auf. 



Es ist OK. Manchmal geht's nicht anders. 

Ich kann mich nur später erklären.



Manchmal bist du nicht ganz bei dir. 

Das ist OK, denn ich weiß, 

Der Schmerz kommt nicht von mir. 

Ich bin nicht Schuld daran, 



Ich würde so viel tun für dich, 

Doch über meine Grenzen geh ich nicht. 


Weil du das weißt, 

Fällt es dir leicht, 

Mich um Hilfe zu bitten, 

Wenn du meine Hilfe brauchst. 


Wir sind nicht gleich, 

Doch ebenbürtig. 

Sehen uns an, 

Nicht auf den Anderen hinab. 


Wir geben uns Freiheit 

Um uns näher zu sein. 

Es ist so viel leichter,

Zueinander ehrlich zu sein. 


Unsere Lippen sind 

Tore zu unserem Inneren 

Die wir einander öffnen. 

Die Schlüssel heißen Ehrlichkeit 

Und Vertrauen. 


Mein Vertrauen 

Baut darauf auf. 

Ich verbiete dir nichts, 

Es reicht, dass die Welt ein Gefängnis ist.


Ich hoffe, meine Liebe ist ein Stück Freiheit 

Für dich. 

Wenn du glücklich mit dir bist, 

Bleib so. 

Wenn dich für dich ändern willst, 

Begleite ich dich. 


Unsere Liebe ist gesetzlos.  

Wir wachsen miteinander, 

Nähern uns aneinander an, 

Damit sie bleiben kann. 


Sex kann ruhig gewalttätig sein. 

Manchmal fühlt der Schmerz sich 

So gut an. 



Wir sind uns nichts schuldig, 

Doch übernehmen gern Verantwortung 

Für unser Handeln 

Und für einander.


Ich seh dich so gern breit lächeln. 

Mein Herz tanzt dann. 

Wenn wir uns emotional nah sind, 

Macht mich das so an. 



Manchmal denke ich an dich 

Und werde dabei 


Verdammt weich, 

Hart verletzlich,


Sensibilität überwältigt mich. 

Ich bin so nah an mir, 

Dass ich es nicht mehr ertrage,

Dann flüchte ich in die Dunkelheit

Und verstecke mich vor mir. 


Ich bin weit gekommen, 

Dennoch fürchte ich mich 

Gelegentlich immer noch, 


Nicht vor dir, 

Nur vor dem schwarzen Loch 

In mir. 

Es fällt mir immer seltener schwer, 

Es nicht auf dich zu projizieren. 

Es ist leichter, zu wachsen, 

Wenn man sich nicht rechtfertigen muss, 

Wenn man einfach sein kann. 


Du darfst es berühren, 

Das Loch in meiner Brust. 

Doch mach es nicht zu einem Teil 

Von dir.
Es war schon vor dir da. 
Du trägst keine Schuld daran. 



Manchmal muss man alte Wunden wieder öffnen, 

Damit man sie heilen kann. 

Es kann bluten, 

Es tut verdammt weh. 


Vielleicht schrei ich dich an 

Vielleicht erschrecke ich dich dann. 

Vielleicht. 

Wer weiß. 


Vielleicht traust du dich 

Und küsst mich trotzdem. 

Dann muss ich vielleicht

Vielleicht 

Ein bisschen weinen. 


Ich werde wachsen, 

Bis das schwarze Loch kleiner wird 

Als mein Herzensmut. 

Es frisst mich nie mehr. 




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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (29.12.22, 10:52)
Im Grunde, wie mir scheint, ein in Versform geschriebener Liebesbrief. Und wie viele Liebesbriefe: schön, mit intensivem Erleben und großer Hoffnung verbunden.
Daß die Worte auf "Fühl alles, alles!" hinauslaufen, ist eine sehr offene Bereitschaft.
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