Sein lassen

Gedicht

von  Janna

Kopfüber stürzt du dich ins Meer; 

tauchst voller Wissbegier zum Grund,

schwimmst dir die Angstkajüte leer

und deine dünnen Häute wund.


Die Luft wird knapp und du tauchst auf,

der Fluss will dich in Bahnen zwingen.

Du strampelst gegen Strom und Lauf,

musst angestrengt um Atem ringen.


Jetzt gibst du nach. Du lässt dich treiben,

von Wetter, Wind und Wellenschlagen.

Du brauchst dich nicht mehr aufzureiben

und fühlst dich unbeschwert: getragen.


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Kommentare zu diesem Text


 niemand (29.06.23, 12:04)
Dieses Gedicht ist für mich in zweierlei Hinsicht interessant. Einerseits könnte es um das sich fügen im Lebenslauf gehen, um dieses nicht zu verbissen gegen
alle Umstände anzugehen, aber andererseits könnte dieses Gedicht auch eine politische Aussage haben, die da lautet: Wer sich dem Mainstream ergibt, und mit der Meinugn der Masse konform geht, der hat es leichter im Leben, den trägt die Menge mit. Wobei die zweite Interpretation, aus meiner Sicht, eher die kritische ist, die erste würde ich als eine Art Schicksalsergebenheit deuten.
Auf jeden Fall ist dieses Gedicht sehr gekonnt geschrieben, liebe Janna.

Mit lieben Grüßen, Irene :)

 Janna meinte dazu am 29.06.23 um 17:26:
Hallo Irene,

ja, es hat mehrere Ebenen, von denen du 2 belegst. Die politische war mir nicht bewusste, aber das passt! Grundgedanke war bei mir der ewige Lebenskampf und dass manche Leute (fast) gar nichts tun und es ihnen besser dabei geht als denen, die sich abstrampeln.  :( Das hat mich zum Text inspiriert.
Danke für den interessanten Kommentar und liebe Grüße

Janna

 uwesch (29.06.23, 15:59)
Loslassen ist immer mal wieder wichtig, wenn man sich weiterentwickeln möchte. Wenn jemand nie etwas Neues ausprobiert wird er/sie starr - im Extremfall starrsinnig - und geht am Leben vorbei. LG Uwe

Kommentar geändert am 29.06.2023 um 16:00 Uhr

 Janna antwortete darauf am 29.06.23 um 17:27:
Das stimmt. Loslassen ist aber auch manchmal sehr schwer.
Vielen Dank und liebe Grüße

Janna

 Redux (29.06.23, 19:35)
Sehr sinnhaftig und nachdenklich stimmend. Ich fühle mich an das Wesentliche erinnert.

 Janna schrieb daraufhin am 30.06.23 um 10:54:
Das freut mich! Danke und liebe Grüße

Janna

 plotzn (30.06.23, 20:40)
Servus Janna,

das Gedicht hat was Philosophisches. Es ist nicht leicht, den richtigen Mittelweg zu finden zwischen für (oder gegen) etwas zu kämpfen und nicht im Kampf aufgerieben zu werden.

Liebe Grüße
Stefan

 Janna äußerte darauf am 01.07.23 um 07:08:
Hallo Stefan,

das stimmt. Man kann sich im Kampf aufreiben oder im Gegensatz dazu sich treiben lassen und vielleicht untergehen. Beides extrem und deshalb nicht empfehlenswert. 
Vielen Dank und liebe Grüße

Janna

 Mondscheinsonate (30.06.23, 21:30)
Ich bin restlos begeistert von deinen Zeilen. Janna, ich bin froh, sie wieder lesen zu können!

 Janna ergänzte dazu am 02.07.23 um 15:51:
Das freut mich sehr, liebe Cori.  <3
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