früher trieb’s herr winter weitaus wilder -
klimas wandel macht ihn längst schon milder.
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labern mutiert zum leistungssport
und spült besinnung über bord.
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die weihnachtszeit ist fast nur noch geschäft
wo geldgier menschen mit einst heil’gem äfft.
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oft ergibt sich ein gespräch
selbst mit wem der ziemlich schräch.
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in der liebe zaubergarten
kommen selten nur die harten.
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so larven sind bei scheinheil'gen beliebt
weshalb es auch viel maskenträger gibt.
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vielleicht ist uns die sprache auch gegeben
damit wir’s leichter aushalten, das leben.
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der mensch frisst vieles in sich rein
doch muss drum adipös nicht sein.
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dem morgen müsste es längst vor uns grauen
so tolldreist wie wir tagtäglich raubbauen.
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wenn erst einmal "der mensch des seins hirt" wär’
erschienen viele ziele sekundär.
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manch eine/r liest inzwischen lieber wein
und schenkt sich auch mal munter einen ein
trinkt sogar ein zwei pullen locker leer
ganz anders als das irre büchermeer.
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mit manchen anlegern ist nicht zu spaßen
wenn bankster ihre sorgfaltspflicht vergaßen.
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texte gibt es jede menge
bücher auch - ein wachsend meer!
kann man fang machen und fänge
doch oft bleibt das netz auch leer.
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ich liebe sommer - herbst ist mir zuwider
dann sinkt ach so viel blatt von bäumen nieder!
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zum glück leben wir hier noch nicht in wüsten
wo uns schon morgens glutgrade begrüßten.
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wer das was ist im rechten licht beschaut
alsbald selbst "großen leuchten" wenig traut.
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es wachsen in den himmel kaum je bäume -
wie seifenblasen platzen viele träume.
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die sprache bringt uns gerne auf gedanken
und hindert diese kaum jemals durch schranken.