“die welt bist du für mich" sprach er "ich liebe"

dich wirklich mehr als sonst im leben wen!"
"ach wenn das doch bloß immerdar so bliebe
man hat aber schon pferde kotzen seh’n!"

retourte sie mit lockend feuchten lippen

und ließ ihn erst mal schnee vorm hause schippen...

*

“ich spüre dich den gipfel kühn ersteigen“
sprach sie „oh welche unfassbare lust
schier unmöglich ist's mir dabei zu schweigen
oh liebster mach doch knet' mir auch die brust!“

„das tue ich oh liebste mein sehr gerne
denn schliesslich hab' ich beide hände frei
und wenn ich richtig knete siehst du sterne
das geht dann aber mit der zeit vorbei!“

sprach er und war am steigen und am kneten
dass hören ihr samt sehen voll verging
vor wonne platzte sie fast aus den nähten

während er zwischen ihren schenkeln hing
ansonsten hatte er echt keinen hänger
und dank gummierung ward sie auch nie schwänger...

*

ämslein zwitschert im geäst
schnäblein gier'n im hohen nest
bächlein plätschert munter hin
fischlein gründeln mittendrin

herzschmerz hockt im schatt’gen hain
und wälzt liebesmühlenstein
"ach wie lieb ich dich so sehr
liebe lastet mühlsteinschwer

längst auf seele und gemüt
das um gleichmut sich bemüht
wo du weilest will ich sein
fern von dir fühl ich nur pein

seit ich deinen liebreiz sah
sehnt es mich dir ständig nah
tag und nacht denk ich an dich
ach in mir brennt's fürchterlich

lösche diesen brand geschwind
schenke lieb mir holdes kind
ach sei mein komm zu mir her
welt ohn dich ist öd und leer

auch wenn's dich wohl wenig schert
wirst von vielen ja begehrt
bin ich dir doch ewig treu
gib dich hin mir sei nicht scheu!"

pan der dies gefasel hört
von so lieb die treue schwört
greift zur flöte und er bläst
zum gezwitscher im geäst
seine liebesmelodie -
herzschmerz aber hört die nie...

*

„wenn ich“ sprach die ruhramöbe *
bei sich selbst „voll frust je schöbe
wär's kaum weil die ruhr versiegte
sondern ich kein' wirt mehr kriegte

in essen oder anderswo
denn ich liebe därme so
um mich darin zu verbreiten
meist auf schleimhauts innenseiten

wovon meist der mensch nichts merkt
doch bisweil'n wirk' ich verstärkt
wenn ich nicht bloß innen bleibe
denn dann rührt sich was im leibe

- darauf deutet mein name hin:
ruhr kommt von rühren und macht sinn -
manchmal erst nach jahr'n, jahrzehnten
wo sich wirte sicher wähnten

still bewohnt schon längst von mir
aber tier braucht auch plaisir:
ich brech' aus SCHOCKSCHWERENOT
und unbehandelt droht der tod!“...

*https://de.wikipedia.org/wiki/Entamoeba_histolytica

*

„die schönste geschichte der welt“* sagt ernst bloch
und kafka stimmt mit überein
liest heute vermutlich mehr selten wer noch
doch lohnenswert kann das schon sein

denn darin verwoben ist ganz wunderbar
nebst liebe und tod auch die zeit
mit einem zur ehe entschlossenen paar
das selig vom glück träumt zu zweit

es kam aber anders und hebel beschreibt
wie unverhofft wieder sich seh'n
die beiden und treue, die lebenslang bleibt,
vermag herzen nahe zu geh'n...

*Johann Peter Hebel, Unverhofftes Wiedersehen (1811)

*

“ich liebe dich!” sprach er zu ihr
und war voll von den socken
weil sie ihn hieß “dann gib es mir
sonst laufe ich noch trocken!”

was ihm der leider lendenlahm
zwar ziemlich ungelegen kam
doch waren seine finger
zum glück recht flinke dinger...

*


“sie war” sprach ed “echt eine wucht in tüten
und konnte männer haben ohne zahl
die sich um ihre gunst total bemühten
doch bloß auf einen von fiel ihre wahl

den hat sie um den finger leicht gewickelt
nicht arm war der, mittdreißiger und klug
allerdings pubertär noch fast verpickelt
woran er insgeheim durchaus schwer trug

nur scheinbar war'n ihr zauberkräfte eigen
denn aus ihm ward ein durchaus schöner mann
der himmel hing für beide voller geigen

und selbst bis heute hängen viele dran!” -
“das hast du toll erzählt” sprach ben “ich ahne:
die frau war wirklich allererste sahne!”

*

“steh' endlich auf, erhebe dich!”
sprach er zum ihm mehr als zu sich
doch dachte der partout nicht dran

was jeden mann frustrieren kann
zum glück gibt's ja sildenafil
und wer es nimmt hat wieder sti(e)l...

*

"einsamer sucht einsame zum einsamen!"

ver

einsamung ist die urmutter der beziehungskiste

und stand einst schon bei schiller voll auf der roten liste:

“es prüfe wer sich ewig bindet”

ob liebe bleibt wenn wollust schwindet...

*

die kinder sind der liebe schönste frucht
ist auch so leicht meist kaum ihre aufzucht
viel leichter zieht man da auf flaschen wein
doch soll das jetzt echt nur ein wortspiel sein!

*

auf sex mit ratzefummeln steh’n nicht viele
denn wer’s mit denen treibt läuft schon gefahr
daß es zu schwielen kommt beim liebesspiele
weil ratzefummeln stets aufreibend war

beim ratzen fummeln kriegt kaum wer zustande
wenn einer ratzt dann fummelt er meist nicht
so untätigkeit ist zwar echt ne schande
weil ratzefummelei erfolg verspricht

doch muß man(n) schon bei wach sein, darf nicht ratzen
vielleicht hat ja der ratzer grad nen traum
da liegen miezekatzen auf matratzen

mit wenig lust auf ihren kratzebaum
sondern voll scharf auf heißes ratzefummeln
auch keineswegens bloß mit bleistiftstummeln...

*

er sprach zu ihr „ich liebe dich
bei weitem nicht so wie du mich!“
drauf sagt' sie nur, noch ungekämmt,

„da täuschst du dich: auch ich geh' fremd!“
und kämmte sich sodann ihr haar
das voller als das seine war...

*

BACKWAREN UNTER SICH

der mohrenkopf rumkugelt mit berlinern

und beutel winden sich vor liebeslust

von nussecken umgarnt nebst florentinern

das nonnenfürzle schiebt hingegen frust:

es kann des schusterjungen herz nicht rühren

darin ist platz nur für den bienenstich

doch der würd' eierschecken gern verführen

die wehren sich dagegen unheimlich

denn sind seit je bloß scharf auf katzenzungen

und träumen von der'n zarter leckerei

im traum ist die verführung auch gelungen

indes ging der ja immer schnell vorbei -

am schlimmsten dran ist noch der pumpernickel

den hat nämlich ein hefezopf beim wickel...

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