Tausend und eine Kuh.

Erzählung zum Thema Abenteuer

von  franky

Tausend und eine Kuh
und eine Fliege.

Der blondschopfige Kuhhüter Ali schwingt seinen orangefärbigen Brotsack über die Schulter.
Per Funk ruft er die Zehn Unterhüter ab, ob bei ihnen alles in Ordnung sei.
Bei der Größe von tausend und einer Kuh, ist strenge Ordnung geboten,
Kuhhüter Ali überlegt, mit welchem Auto er die Kontrollfahrten durchführen soll;
Die schlechten Straßen führen meist durch unwegsames Gebiet, da wäre der Porsche Cayenne sehr praktisch.
Nummer Fünf und sieben sind weibliche Hüterinnen, (Kuhhüterinnen), die haben sich besstens bewehrt.
Solche Anspielungen wie: „Weiber haben nur Stroh im Kopf“, sind rasch  verflogen.
Von den Kuhhütern wurde täglich Schwerstarbeit verlangt. Das Weideland liegt über mehrere Alpen verteilt auf einer Hochebene im Kaukasus,

Ali steuert seinen Porsche über eine holprige Bergstraße. In einer Hand das Lenkrad, mit der anderen versucht er die lästige Fliege abzuwehren. Doch dieses winzige Luder war so flink. Von der Nase zur Windschutzscheibe und auf den Handrücken. Hast du schon mal einhändig eine Fliege auf dem Handrücken zu erwischen versucht? 
Als Ali gerade angestrengt mit den Augen den Straßenverlauf verfolgte, tanzt dieses kleine Fliegenpiest über seine Lippen. Verärgert öffnet Ali alle Seitenfenster und versucht mit Vollgebläse das Fliegenluder loszuwerden. Mit dem Fahrtwind zusammen entstand kräftiger Durchzug. Am Rücksitz hinter Alis Rücken beginnt seine Wollmütze sich verdächtig Richtung Fenster zu bewegen. Und schwups di wupps flog sie ins Freie, fällt hinter dem Porsche auf eine felsige Wiese. Hüpft noch durch dem Sog getrieben einige Meter durch die
Luft und bleibt dann liegen. 
Nach zehn Minuten denkt Ali: „Jetzt wird dieser Plaggeist schon hinausgeweht worden sein“, schließt die Seitenfenster und gibt seinen Gedanken freien Lauf für wichtigere Dinge.
Kaum zu glauben! Wie aus dem Nichts ist dieses kleine Bist wieder aufgetaucht und sitzt angriffslustig auf Alis Stirn. „Das darf doch nicht wahr sein!“ Mit der Faust schlägt Ali zornig auf das Armaturenbrett.
Sogleich hüpft die kleine flinke Fliege auf seine Rückhand und läuft den Arm hinauf zur Armbeuge, um sich länger an der leicht verschwitzten Haut zu vergnügen. Mit einem starken
Puster scheucht Ali die nimmer müde Fliege von seiner rechten Hand. 
Ali dreht den Autoradio mit zehn Lautsprecher und Subwoofer voll auf, um dieser kleinen Nervensäge ein anderes Betätigungsfeld wie seinen Körper zu bieten.
Einen Moment war es tatsächlich ruhig um Ali. Was Ali aber nicht sehen konnte, dass Der kleine Störenfried über seinen blonden Schopf grabbelte und an einer Haarsträhne an das linke Ohr gelangte. Flink kurvte die kleine Fliege auf der Ohrmuschel herum und versucht in den Gehörgang zu schlüpfen.
Nun war es Ali aber genug! Er schlug mit beiden Händen an seinen Kopf und überließ den Porsche einen Augenblick sich selber. Das gefiel aber dem PS starkem Auto nicht und schoss bei der nächsten Kurve gerade aus. Haarscharf vor einer Felsenschlucht konnte Ali sein Auto wieder in den Griff bekommen. Am ganzen Körper Zitternd stieg Ali aus, stützte sich am Dach des Porsche ab und polterte drauf los: „Wenn ich dieses Biest erwische, dann Gnade ihr Gott!“ Er schrie diesen Fluch förmlich in den Wind.   

F. Puschnik

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram