Während ...

... ich mich für den Heurigen fertig mache, denke ich, dass ich eigentlich keine Lust auf Wein habe, aber der Durst kommt bekanntlich beim Trinken.

Was wir früher getrunken haben, das war schon ekelhaft. Wenn ich das jetzt trinken würde, was ich an einem Abend in mich hineinschüttete, könnte man mich vier Tage nicht aus dem Bett herausbringen. Diese ekelhaften Happy Hours, pfui Teufel! Dann die unzähligen Liköre und Schnäpse. Tequilla! Ekel überkommt mich. Ich trinke so selten, kann auf alles verzichten, das schon seit 30 Jahren. Mein letzter Rausch war auch vor ebenso vielen Jahren. Vielleicht, das denke ich, sollte ich mir wieder die Typen schön saufen, es ist ja nicht normal, was da kreucht und fleucht. Wenn mir nicht verdammt vor dem Grausen tät. 

Aber, ich muss raus, muss etwas beenden, was 33 Jahre hielt, genau auf der Party vom Xaver begann und nun ausgedient hat, nein, ich halte die ewigen Verschwörungstheorien nicht mehr aus, das ist krank. Ganze Zeit denke ich schon, dass ich es nicht mehr aushalte, überhaupt nicht mehr, das Geschwafel, sinnlos und schwarzmalerisch, überhaupt schon viel zu lange an meinen Nerven zieht, tatsächlich. 

Freunde... man entwickelt sich weiter, so sagte er: "Ich will mich nicht ändern", man ändert sich ständig, ob man will nicht, aber er ist lieb, bemüht sich krampfhaft der zu sein, der er eigentlich sein will, scheitert. 

Sie, hingegen, sie geht mir auf die Nerven, schon sehr lange. Ich beende das heute und werde Wein trinken, um den Schmerz zu übertrinken. Es ist immer Schmerz da, wenn man etwas beendet. Wer das Gegenteil behauptet, der lügt sich doch selbst an.