April, du scherzt vergebens

Warum schüttest du mir einen Eimer Schneeregen über mein Dach? Wer hat dir erlaubt, meinen blühenden Apfelbaum mit Eiskristallen zu bewerfen? Genügt es dir nicht, wenn deine Wolken Nebelwände gegen die Sonne aufbauen? Du übertreibst mal wieder maßlos.

Meinen Mantel hast in Winterstimmung versetzt. Er trotzt dem Sturm und der Gischt, die sonst meine Kleidung vernaschen würde. Meine Mützen und Schals haben wieder freien Ausgang.

Denk ja nicht, du könntest mich beeindrucken!

Ich trinke jetzt zuckersüßen Ostfriesentee, natürlich mit Sahne. Meine kalte Nase taut wieder auf, die du vorhin erbarmungslos umweht hast. Zum Trotz esse ich dann sogar von meinem selbst gemachten Himbeereis vom vergangenen Sommer, garniere es mit frischen Pfefferminzblättern. Stell dir vor, sie sind erst vor ein paar Tagen der nassen Gartenerde entschlüpft, als es fast 30 Grad heiß war.

Und du? Du verschluckst dich währenddessen am Saharastaub, der sich schon seit Tagen hier niedergelassen hatte. Ob dir das wohl schmeckt? Aber ich freue mich, dass unsere Autos, Gehwege und Straßen wieder sauber sind.

Wie stehst du jetzt da? Wie ein hilfloser Volltrottel! Ich kann nur lachen.