Willenlosigkeit
Lyrischer Prosatext
von Käse
Kommentare zu diesem Text
Für Außenstehende ist diese Art der Willenlosigkeit nicht nachvollziehbar. Dass sich die Protagonistin nicht wehrt - ok, aber wenn sie keine Hilfe annimmt und stattdessen ins magische Denken verfällt, verliert sich das Mitgefühl. Das Opfer macht sich der Mittäterschaft am eigenen Leid verdächtig und wenn es sich irgendwann doch traut, nach dem zweiten Mal oder dem zehnten, wirkt es unglaubwürdig.
Ich finde, du zeigst hier den Zustand des Opfers, freilich ohne ihn wirklich begreifbar zu machen.
Lg Clementine
Ich finde, du zeigst hier den Zustand des Opfers, freilich ohne ihn wirklich begreifbar zu machen.
Lg Clementine
Kommentar geändert am 01.06.2024 um 20:18 Uhr
Hallo Clementine,
so wie du denken wohl viele. Man geht davon aus, dass die bloßen Tatsachen Opfer von häuslicher Gewalt dazu bringen müssten, sich zu retten. So einfach ist es aber für viele nicht. Die Bindung zum Täter kann stärker sein, die Willenlosigkeit tief in der Lebensgeschichte verwurzelt.
Liebe Grüße
K.
so wie du denken wohl viele. Man geht davon aus, dass die bloßen Tatsachen Opfer von häuslicher Gewalt dazu bringen müssten, sich zu retten. So einfach ist es aber für viele nicht. Die Bindung zum Täter kann stärker sein, die Willenlosigkeit tief in der Lebensgeschichte verwurzelt.
Liebe Grüße
K.
Hallo Käse,
ich teile Clementines Meinung nicht, denn ich finde das Gedicht in allen Punkten zutreffend - und großartig!
Während meiner Arbeit in einem Frauenhaus kamen mir einige Fälle wie dieser unter: Die geschlagenen Frauen kehrten zu ihren Peinigern zurück und nicht etwa deshalb, weil es sich dabei durchgängig um weibliche Masochisten handelte. DU hast das richtige Wort für sie gefunden.
Das waren Willenlose.
Bemerkenswert finde ich, dass du, als männlicher Autor, hier so gekonnt in die weibliche Opferrolle schlüpfst.
Herzlich willkommen auf KaVau
der8.
ich teile Clementines Meinung nicht, denn ich finde das Gedicht in allen Punkten zutreffend - und großartig!
Während meiner Arbeit in einem Frauenhaus kamen mir einige Fälle wie dieser unter: Die geschlagenen Frauen kehrten zu ihren Peinigern zurück und nicht etwa deshalb, weil es sich dabei durchgängig um weibliche Masochisten handelte. DU hast das richtige Wort für sie gefunden.
Das waren Willenlose.
Bemerkenswert finde ich, dass du, als männlicher Autor, hier so gekonnt in die weibliche Opferrolle schlüpfst.
Herzlich willkommen auf KaVau
der8.
Hallo AchterZwerg,
Ich mache mir viele Gedanken über die Willenlosigkeit, woher sie kommt und wie man sie anderen vermitteln kann.
Es ist tröstlich, dass du Verständnis für Frauen hast, die diese Willenlosigkeit an sich erleben. Kann man etwas dagegen tun? Hat jemals eine Frau, die du kanntest, ihren Willen (wieder)gefunden?
Danke für deine offene Auseinandersetzung mit diesem schwierigen Thema.
Liebe Grüße
K.
Ps: Ich bin eine Frau. Ich muss das bei der Anmeldung falsch eingegeben haben, jetzt kann ich es nicht mehr ändern. Tut mir leid, ich wollte keine Verwirrung stiften.
Ich mache mir viele Gedanken über die Willenlosigkeit, woher sie kommt und wie man sie anderen vermitteln kann.
Es ist tröstlich, dass du Verständnis für Frauen hast, die diese Willenlosigkeit an sich erleben. Kann man etwas dagegen tun? Hat jemals eine Frau, die du kanntest, ihren Willen (wieder)gefunden?
Danke für deine offene Auseinandersetzung mit diesem schwierigen Thema.
Liebe Grüße
K.
Ps: Ich bin eine Frau. Ich muss das bei der Anmeldung falsch eingegeben haben, jetzt kann ich es nicht mehr ändern. Tut mir leid, ich wollte keine Verwirrung stiften.
Antwort geändert am 02.06.2024 um 09:24 Uhr
Eine Frau ist ebenso recht.
Und ja, es gibt einen Ausweg (oder besser drei) aus diesem Dilemma.
Wie du in deinem Antwortkommentar ganz richtig ausführst, sind die Wurzeln dieses Verhaltens fast immer in der Kindheit der Opfer häuslicher Gewalt zu finden.
Häufig wiederholen jene 1:1 Erfahrungen, die sie mit ihrem Vater oder einem anderen Erziehungsberechtigten gemacht haben (ebenso verhält es sich übrigens mit dem Alkoholismus oder anderen Suchterkrankungen).
Ohne Psychotherapie (Analyse) oder für Andersgläubige eine Rückführung, lässt sich kaum etwas machen.
Aus eigener Kraft hilft nach meiner Erfahrung nur der vollständige Rückzug aus festen (!) Beziehungen zum anderen Geschlecht. Zumindest für ein lange Zeit.
Bei Liebesbeziehungen unter Frauen / Männern gilt das natürlich ebenso.
Das ist nicht einfach.
Aber es gibt eine beachtliche Erfolgsquote. Und nochmals ja, ich kenne aus nächster Nähe einige Frauen, die ihre selbstschädigenden Verhaltensweisen überwunden und zu einem ganz neuen Selbstbild und -bewusstsein gefunden haben.
Herzliche Grüße
![:D :D](https://keinverlag.de/assets/sceditor-3.0.0/emoticons/grin.png)
Und ja, es gibt einen Ausweg (oder besser drei) aus diesem Dilemma.
Wie du in deinem Antwortkommentar ganz richtig ausführst, sind die Wurzeln dieses Verhaltens fast immer in der Kindheit der Opfer häuslicher Gewalt zu finden.
Häufig wiederholen jene 1:1 Erfahrungen, die sie mit ihrem Vater oder einem anderen Erziehungsberechtigten gemacht haben (ebenso verhält es sich übrigens mit dem Alkoholismus oder anderen Suchterkrankungen).
Ohne Psychotherapie (Analyse) oder für Andersgläubige eine Rückführung, lässt sich kaum etwas machen.
Aus eigener Kraft hilft nach meiner Erfahrung nur der vollständige Rückzug aus festen (!) Beziehungen zum anderen Geschlecht. Zumindest für ein lange Zeit.
Bei Liebesbeziehungen unter Frauen / Männern gilt das natürlich ebenso.
Das ist nicht einfach.
Aber es gibt eine beachtliche Erfolgsquote. Und nochmals ja, ich kenne aus nächster Nähe einige Frauen, die ihre selbstschädigenden Verhaltensweisen überwunden und zu einem ganz neuen Selbstbild und -bewusstsein gefunden haben.
Herzliche Grüße
Ich wollte das Gedicht nicht kritisieren, ich kann nur das Verhalten nicht nachvollziehen. Ist es nicht in jedem Fall Ausdruck von Masochismus?
Danke, AchterZwerg,
dass du diese Erfahrungen hier teilst!
Liebe Grüße
K.
dass du diese Erfahrungen hier teilst!
Liebe Grüße
K.
Das habe ich auch nicht so verstanden, Clementine.
Die Sache mit den vorgeprägten Mustern ist nicht ohne Weiteres nachzuvollziehen. Vor allem dann nicht, wenn jene sich laufend wiederholen - ähnlich einem Strickmuster.
Die Sache mit den vorgeprägten Mustern ist nicht ohne Weiteres nachzuvollziehen. Vor allem dann nicht, wenn jene sich laufend wiederholen - ähnlich einem Strickmuster.
wie ein Küken den Füßen seiner Mutter
lief ich dir kreuz- und quer hinterher
lief ich dir kreuz- und quer hinterher
Die Antwort auf die Frage nach dem Warum steckt in diesem Satz.
Hallo Sekrotas,
ja.
Liebe Grüße
K.
ja.
Liebe Grüße
K.