Im Rot des Ahornlichts

Gedicht zum Thema Abendstimmung

von  Saira

Unter dem gefächerten Ahorn

tanzten sie um mich herum,

sie neckten miteinander

im federleichten Hin und Her

im Abend zur Nacht.

Ich sah ein Mädchen

in fleckenlosem Weiß,

wie es Regentropfen fing

und durch ihre Finger gleiten ließ,

um die Blume zu tränken,

die den Kopf schwermütig

vor ihren Füßen

zur Seite gelegt hatte.

 

Sie schaute mich an

nah und weit entfernt

und lächelte mit dem Licht

am Regenahornbaum.

 

Ich war leer und schwer

wie der Ahorn,

der die letzten Farben von sich warf

und nackt und bloß

vergeblich seine Arme

nach der Sonne heischend

die lange Nacht erwartete.

 

Das Mädchen war fort,

ich hob die getränkte Blume auf

und spürte eine Kraft,

neue Hoffnung und Licht

 

 

 

©Sigrun Al-Badri/ 2024



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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (29.06.24, 18:04)
Schön, Sigi, wie aus der Leichtigkeit des Tanzes neue Kraft erwächst.
Herzlichst
Ekki

 Saira meinte dazu am 30.06.24 um 08:54:
Danke, lieber Ekki, für dein schönes Feedback!
 
Herzliche Grüße
Sigi

 Teo (29.06.24, 19:40)
Hi Sigi,
Fantasievoll und mit schönen Worten ins Bild gebracht. Ja, ich bin auch stets bestrebt, auch noch so traurige Gedichte hoffnungsfroh enden zu lassen.
Lieben Gruß 
Teo

 Saira antwortete darauf am 30.06.24 um 08:54:
Moin Teo,
 
dein Lob freut mich sehr. Ich danke dir!
 
Liebe Grüße
Sigi
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