Mein Inselchen

Gedicht zum Thema Abenteuer

von  Saira

Ich packe meine sieben Sachen,

als armer Hund hab ich nicht viel

und muss mir wohl Gedanken machen,

ich wüsste nämlich noch kein Ziel.

 

Ich habe Angel, Netz und Pfanne,

der Kocher brät bei Sonnenlicht,

den Regen fang ich mit der Wanne,

ein Fernrohr gibt mir weite Sicht.

 

Mit meinen Füßen und dem Munde

mach ich Musik mit viel Geduld,

doch frag ich mich in stiller Stunde,

wer ist an diesem Mist wohl schuld?

 

Was solls, ich reise in die Ferne,

hab Ananas und Tangelo*,

ich schlaf auf Stroh, guck in die Sterne

und nutz ein Riesenwasserklo.

 

Ich steige auf den Himalaya,

der Berg ist sicher hoch genug.

Dort pflanz ich Mais an und Papaya

und bau ein Haus am Höhenzug.

 

 

Ich sitz im Boot, mein Inselchen geht unter,

ich hab ein Tütchen Heimatsand dabei.

Die letzte Palme ziehts ins Wasser runter,

ein Eisberg bricht am Horizont entzwei.

 

 

 

©Sigrun Al-Badri/ 2024


 

 

 

*Mischung aus Mandarine und Crapefruit



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Kommentare zu diesem Text


 Teo (25.02.24, 11:58)
Aber Sigi,
warum hast du nicht schon früher was gesagt? Palmen, Strand, schneebedeckte Berge..und natürlich Wanne! Du bist in Herne jederzeit willkommen.
Gruß aus der Weltstadt
Teo

 Saira meinte dazu am 25.02.24 um 17:56:
Teolein, bist du dir sicher, dass du in Herne wohnst?
 
Ganz liebe Grüße
Sigi

 GastIltis (25.02.24, 15:14)
mein Inselchen geht unter“

Hallo Sigi,
willkommen auf Atlantis. Untergehen mit Historie. Platon wird es weiter erzählen. Ich verbürge mich dafür!
Liebe Grüße von Gil.

 Saira antwortete darauf am 25.02.24 um 17:57:
Lieber Gil,
 
ich bin froh, dass du Kontakt zu Platon hast. Dieses Geschehen sollte nicht ohne Kund untergehen!
 
Danke!
 
Liebe Grüße
Sigi

 Didi.Costaire (25.02.24, 21:47)
Hallo Sigi,

dich mit deinem Tangelo
rettet sicher Angelo
und der malt dir mit dem Pinsel
einfach eine neue Insel.

Liebe Grüße,
Dirk

 Saira schrieb daraufhin am 26.02.24 um 14:02:
Lieber Dirk,
 
… solange der Angelo seinen Pinsel nur zum Malen nimmt …
 
Ruhiger, aber nicht unbedingt beruhigt,
grüßt dich dankbar
Sigi

 willemswelt (25.02.24, 22:41)
Ja,liebe Sigi,folge deiner Abenteuerlust,genieße-lieben Gruß,Willem

 Saira äußerte darauf am 26.02.24 um 14:03:
Die Welt steht uns offen, nicht wahr? Danke für deine Zustimmung, lieber Willem!
 
Liebe Grüße
Sigi

 AchterZwerg (26.02.24, 06:10)
Oh, the lady is a tramp?

Wilma wird das sicher freuen; auf diese Weise kommt sie viel herum und kann nach Herzenslust schnüffeln.
Ich meine, Hunde träumen ja auch ... und wenn die Götter Frauchens Fantasien dazulegten, schmeckte die Tangelo noch viel besser.

Auf einer anderen, sehr traurigen Lesart könnte es sich um ein Flüchtlingsschicksal handeln ...

Liebe Grüße
Heidrun

 Saira ergänzte dazu am 26.02.24 um 14:06:
Liebe Heidrun,
 
in Bezug auf Wilma hast du natürlich recht. Sie ist eine Abenteuerin und liebt die täglichen abenteuerlichen Spaziergänge sehr. In ihren Träumen verarbeitet sie ihre Eindrücke intensiv (das zu beobachten ist einfach goldig)
 
Du hast meinen Blick auf Flüchtende erkennen können, was mich sehr freut.
 
Ich danke dir!
 
Liebe Grüße
Sigi



P.S.: The lady is a tramp mit Frank Sinatra ist unvergessen :)


 plotzn (26.02.24, 13:15)
Liebe Sigi,

die armen Inselbewohner, die vom steigenden Meeresspiegel auf Kosten von anderen aus ihrer Heimat vertrieben werden, sind sehr zu bedauern.

Die letzte Strophe, die sich auch rhythmisch von den anderen abhebt, unterstreicht das Elend noch mal sehr eindringlich.

Herzliche Grüße
Stefan

 Saira meinte dazu am 26.02.24 um 14:08:
Lieber Stefan,
 
die Situation, dass Inseln durch den steigenden Meeresspiegel verschwinden, spitzt sich zu. Im Pazifik und im Indischen Ozean sind bereits erste Inseln verschwunden. Die Malediven sind stark bedroht und wen trifft es am schlimmsten? Es sind doch wieder die Armen, die niemand will. Die Reichen werden sich woanders etwas Neues aufbauen können.
 
Danke, Stefan, für deine einfühlsamen Gedanken zu meinem Gedicht!
 
Herzliche Grüße
Sigi
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