Nackte Tatsachen

Gedicht zum Thema Alter

von  Janna

Was leicht war, wiegt nun schwer.
Der kurze Weg scheint lang,
der Gabensack ist leer
und mühsam jeder Gang.

Das Glatte zeigt nun Falten,
das Spiegelbild wirkt fremd.
Was bleibt uns denn erhalten?
Nicht mal das letzte Hemd.


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 AlmÖhi (17.07.24, 21:12)
„Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter und nackt kehre ich dorthin zurück." (Hiob 1, 21)

 Janna meinte dazu am 17.07.24 um 21:42:
Genau das war auch mein Gedanke. Danke und Grüße zur Nacht
Janna

 S4SCH4 antwortete darauf am 17.07.24 um 22:52:
Heißt es in der zitierten Bibelstelle nicht "...nackt werde ich wieder dahinfahren..."? just saying...

 Graeculus schrieb daraufhin am 17.07.24 um 22:59:
Das hängt wohl von der Übersetzung aus dem Hebräischen ab.
Man kann sich auch mit der römischen Grabinschrift behelfen: "Mater genuit materque recepit. - Die Mütter hat [mich] hervorgebracht und die Mutter hat [mich wieder] aufgenommen."

 S4SCH4 äußerte darauf am 17.07.24 um 23:03:
Da geht es doch um Mutter Erde...bei der römischen Grabinschrift. 
Hingegen: Im zitierten Bibeltext heißt es doch "...Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen,...".

 Graeculus ergänzte dazu am 17.07.24 um 23:22:
Nein, sowohl bei Hiob als auch in der Grabinschrift wird der Begriff "Mutter" äquivalent gebraucht: einmal für die menschliche Mutter, einmal für die Mutter Erde.

Noch deutlicher wird das, wenn man den lateinischen Spruch (das Lateinische kennt keine Artikel) übersetzt mit: "Eine Mutter hat mich ..."
Ich glaube, das trifft auch auf das Hebräische zu.

 S4SCH4 meinte dazu am 17.07.24 um 23:27:
Das habe ich nicht so gesehen. Einmal ist es die "Mutter Erde" (Grabinschrift); einmal "Mutter Leibe" (Hiob). Nitfür ungut, ich steige aus.

 Graeculus meinte dazu am 17.07.24 um 23:29:
Auch bei Hiob kann ja nicht gemeint sein, daß man im Tod in den Leib der leiblichen, biologischen Mutter zurückkehrt. Nein, das ist ein Spiel mit dem Wort.

Gute Nacht.

 S4SCH4 meinte dazu am 17.07.24 um 23:34:
Genau deswegen sagte ich ja "...nackt werde ich wieder dahinfahren...". Das würde dann einen Unterschied machen im Gegensatz zum Postkommentar Nummer 1.

Nacht.

 Graeculus meinte dazu am 17.07.24 um 23:42:
Ich verstehe jetzt den Unterschied. Nun, dann kommt es darauf an, was im hebräischen Original steht, also ob es da diesen Bezug auf die doppelte Mutter gibt. Ich weiß auch nicht, ob man in der jüdischen Tradition von der "Mutter Erde" spricht - nur aus der heidnischen Antike ist mir das gut geläufig.

 plotzn (18.07.24, 07:30)
Schmerzend klar und wahr, Janna!

Liebe Grüße
Stefan

 AchterZwerg (18.07.24, 20:01)
Ichsaachmaso:
Die adipösen Hamsterbacken sind in der Regel recht glattgesichtig ... insofern ist dieses Gedicht für mich (!) nicht ganz stimmig.
Es sei denn, sie sind parallel den Kaltgetränken zugeneigt. ;)

 Janna meinte dazu am 19.07.24 um 07:24:
Verstehe den Kommentar nicht. Adipöse Hamsterbacken?

 AchterZwerg meinte dazu am 19.07.24 um 10:44:
"Hamsterbacken" heißen hierzulande die allzu drallen Frauen (Adipösen). 
Von manchen Liebhabern werden sie aber durchaus geschätzt.

 Janna meinte dazu am 20.07.24 um 18:36:
Das ist mir schon klar. Ich versteh nur nicht, was das mit meinem Gedicht zu tun hat. Auch dicke Menschen bekommen irgendwann Falten, wobei die Falten sich ja nicht nur auf die äußere Gestalt beziehen, sondern, im übertragenen Sinne auch auf die Wirren des Lebens.

 AchterZwerg meinte dazu am 21.07.24 um 07:15:
Nun, bei
Das Glatte zeigt nun Falten,
das Spiegelbild wirkt fremd.
kann man doch durchaus an (Gesichts-) Falten denken, nicht wahr?

Oder eben an Hamsterbacken. Was ist daran so absonderlich?
Was du im übertragenen Sinne meinst, ist die eine Sache.
Was da steht die andere.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram