Ohne dass er sagen konnte,
warum dies mit ihm geschah,
schoss der Wahnsinn in den Körper,
von den Zehen durch das Haar,
bis hinein in dessen Spitzen,
die sich jäh elektrisierten
und dann Bilder und Gedanken
ins Gehirn katapultierten.
„Das Schilf ragt nicht aus dem Wasser“,
dachte er,
„das Wasser ragt aus dem Schilf.“
Aufgeschreckt durch den Gedanken,
ging er in der Stadt spazieren,
und weil es entspannter war,
ging er nun auf allen Vieren,
konnte gar nicht mehr verstehen,
warum And're dies nicht taten
und in viel zu engen Schuhen
ständig auf der Stelle traten.
„Die Haare wachsen nicht aus dem Kopf“,
dachte er,
„der Kopf wächst aus den Haaren.“
Als er diese Sicht der Dinge
in der Straßenbahn erklärte
und sich eine junge Frau
über seinen Ton beschwerte,
schrie er laut, um ihr zu zeigen,
dass auch Töne Farben haben
und die Töne dieser Farben
allem die Bedeutung gaben.
„Der Ton macht nicht die Musik“,
schrie er,
„die Musik macht den Ton.“
An der nächsten Haltestelle
wartete man schon auf ihn,
Polizisten und zwei Pfleger
wollten ihn nach draußen zieh'n
und obwohl er sich noch wehrte
und mit allen Kräften stritt,
war die Übermacht zu groß,
schließlich nahmen sie ihn mit.
(„Der Wahnsinn definiert doch nicht die Normalität“,
sagte schließlich der Arzt lächelnd-kopfschüttelnd,
„die Normalität definiert den Wahnsinn.“)