DIE SCHNAPSLEICHE
Mich erwärmte nur der Rum
und mein Grab erwärmt kein Ruhm
Scheiß drauf …
Seis drum …
Weh mir,
wo nehm ich,
wenn es Winter wird
den Glühwein,
den Punsch,
den Grog ?
Man nannte mich
„ besoffenes Schwein „
Nur das heilig
nüchterne kalte Grundwasser
nässt die dürre Kehle
und läßt schaudern
die klamme Seele
und tunkt mir armen Tropf
den bleichen Totenkopf
Unrü(h)mlich lieg ich im Grab
ohne Schnaps
und Kuhmagd
die mich wärmen würde,
mich mit dicken Lippen küßt,
weil sie in mich verliebt ist
und stinkt dabei nach Mist
Ich könnte mir die einstigen
Haare raufen :
Ach hätt ich doch was
zum Saufen …
Im Rausch ward ich geschmissen
auf kalten Gassenstein
mußt fürs Zechprellen büßen
und lag dort ganz allein
Man gab mir einen Tritt
und brach mir das Genick
Nun lieg ich nüchtern da
ruhmlos und ohne Rum
Scheiß drauf
Seis drum !
Staub zu Staub
Schaum zum Bierschaum
Das Leben :
ein Albtraum
Den Kuhmagd Hintern
tief geliebt
alles nun ausgeflossen
und durch den Wind
geschossen
haltlos durchs Totenhemd
gesiebt
Leer sind Kelch und Becher
Ich lieg als stiller Zecher
im sternenlosen Sargesraum
Nun fahr ich hin ins Fahle
der selbstgewollten Schuld
Ich trank
des Lebens schale Schale
wohl zehntausende von Male
mit großem Durst
und wachsender Ungeduld