Über letzte Dinge

Prosagedicht

von  Fridolin

Zwar weiß ich, dass ich eines Tages tot sein werde,

doch  niemals 
werde ich wissen, dass ich tot bin,

und das erschreckt mich jetzt ein wenig.

Auch, dass ich in meinem letzten Augenblick

weiß, dass dies mein letzter Augenblick ist,

steht sehr zu bezweifeln.

So müde wie ich letztens immer bin,
werde ich diesen wichtigsten,
diesen alles entscheidenden Moment in meinem Leben
wohl verschlafen.
Und dann auch noch
niemals etwas davon wissen.




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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (18.09.24, 07:04)
Das würde man dann wohl eine glückliche Fügung nennen: einfach morgens aufwachen und tot sein. ;)

 Fridolin meinte dazu am 19.09.24 um 03:02:
Das ist es ja gerade. Du wirst Dich entscheiden müssen:
Entweder aufwachen oder tot sein. "Und" geht nicht.

 Subordination antwortete darauf am 19.09.24 um 05:50:
Mir gefällt das: morgens aufwachen und tot sein ... und die "dummen" Gesichter der anderen sehen.

 Regina (18.09.24, 08:16)
Nicht einmal das weißt du. Also lass dich überraschen.

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 18.09.24 um 09:21:
Gerade wollt ich sagen "Ja so seid ihr Christen - vorstellungsgebunden bis in den Tod. Aber du, Regina, bist da anders.

Immerhin gibt es eine Gemeinsamkeit:
So müde wie ich letztens immer bin ...

 Graeculus äußerte darauf am 18.09.24 um 11:02:
Du hast halt eine andere Vorstellung. Plus den Hochmut, nicht vorstellungsgebunden zu sein wie die anderen.

 hehnerdreck ergänzte dazu am 18.09.24 um 12:39:
Ja, manche stehen einfach über den Dingen, manche sogar weit darüber, in ihrer Vorstellungswelt. Offenbar kennen wir noch nicht alle Steigerungen der Selbstzufriedenheit. Man lernt also ständig dazu.

 LotharAtzert meinte dazu am 18.09.24 um 13:58:
Dieses (Vorstellen) betreffend: jeder hat ein 8. Haus und viele sogar was drin. Der Unterschied: ich kann mit euch nicht darüber reden. Nicht weil ihr so deppert seid (wie mir das - von Hehner mantramäßig bevorzugt - dann gern unterstellt wird, daß ich denke, sondern weil ihr einfach keinen Bock habt, über das Bekannte hinauszudenken, vor allem dann nicht, wenn es "einen schlechten Ruf" hat.

 Graeculus meinte dazu am 18.09.24 um 14:07:
Du hast Deine Ablehnung, einmal über das Dir Bekannte hinauszudenken und Dich mit den Totenbüchern der Ägypter und Maya zu befassen, damit begründet, man "könne nicht auf zwei Hochzeiten tanzen". Also, worüber beklagst Du Dich? Über Dein eigenes Verhalten, wenn es Dir bei anderen begegnet?

 LotharAtzert meinte dazu am 18.09.24 um 14:15:
Letzte Dinge - ich weiß, wovon ich rede, wenn ich behaupte: da gehts erst richtig los, nach dem Letzte Aushauch, es hat also noch nicht einmal angefangen. Wenn ich den Fortgang schilderte: wo habt ihr gelesen? Bei mir haben nur Schweiger gelesen.

Schon die erste Zeile ist falsch:
Zwar weiß ich, dass ich eines Tages tot sein werde,
wer ist denn jener, der weiß? Und was heißt eines Tages? du kannst, was niemand hoffe, noch heute und zwar in zwei Minuten und  ....

 LotharAtzert meinte dazu am 18.09.24 um 14:27:
Wolfgang, ich habe keine Ablehnung begründet, sondern nur den wahren Sachverhalt, daß ich nicht auf zwei Hochzeiten tanzen kann, zur Sprache gebracht. Ablehnung, da ist eine Schieflage als Bild gegeben, da kommt dann auch bald die Abneigung. Die liegt hier nicht vor. Jedes Totenbuch behandel ich mit Respekt, davon darfst du ausgehen.

Antwort geändert am 18.09.2024 um 14:28 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 18.09.24 um 14:33:
Das Bild ist schief. Selbstverständlich kann man nicht gleichzeitig auf zwei verschiedenen Hochzeiten tanzen. Sehr wohl kann man jedoch nacheinander zwei Bücher unterschiedlicher Provenienz lesen.
Zwar kenne ich nicht Dein Privatleben, aber ich habe noch nie festgestellt, daß Du Dich ernsthaft mit etwas jenseits des rhythmischen Astrobuddhismus befaßt. Also jenseits Deiner eigenen Weltanschauung. Genau da erwartest Du jedoch von uns.

 hehnerdreck meinte dazu am 18.09.24 um 14:39:
Lothar, zumindest ist es gut, dass Du nicht so tust, als wärst Du bescheiden. Denn solche Leute sind in der Gesellschaft sehr beliebt. Manchen ist die Zuneigung der Gesellschaft sehr wichtig, deshalb verbergen sie ihre geheime Überzeugung, dass sie außergewöhnliche, überdurchschnittliche Persönlichkeiten sind, die viel mehr wissen als die meisten anderen. Lernt man einen solchen Menschen, der sich nach außen hin oft sehr bescheiden gibt, näher kennen, kann man an der einen oder anderen unbedachten Bemerkung schnell erkennen, wie er in Wirklichkeit über andere und sich selbst denkt. Auch bei sehr genauer Beobachtung der Mikromuskulatur in der Mimik kann man manches entdecken, was sonst verborgen bleibt.

Was mich zum Beispiel vor so einem übertrieben idealisierten Selbstbild, sowie einem abfälligen Denken oder Empfinden gegen über andere schützt, ist die Überzeugung, dass jeder Mensch ein ganz wichtiger Teil des Ganzen ist. Dass jeder etwas Besonderes, Einzigartiges in sich hat. Etwas zutiefst Authentisches. Wenn wir uns alle so sehen würden, könnten wir auch die Wirklichkeit besser wahrnehmen und würden auch inneren Frieden finden, glaube ich. Aber wenn man, wie es so oft der Fall ist, versucht, anderen Menschen ihren Wert* abzusprechen und sie ständig klein zu machen, dann tut man sich und den anderen nichts Gutes. Gibt es nicht auch im Buddhismus solche Leitsätze, die das bestätigen, was ich hier geäußert habe?

* = Das betrifft auch die Art und Weise, wie ein Mensch lernt, mit dem Leben umzugehen, aus sich selbst heraus und durch andere. Das muss nicht ausschließlich durch Astrologie oder Buddhismus geschehen, es gibt auch andere Wege, sich weiterzuentwickeln, wenn man so will. Ich denke nicht so sehr an Entwicklung, sondern daran, sich selbst zu sein, so wie man wirklich ist, und das findet man in sich selbst, wie von selbst, ohne dass etwas von außen dazukommt - und dazu kommt noch, dass das Leben selbst auch ein Meister ist, der uns prüft und schleift und verändert und uns hilft, unser ursprüngliches Sein zu werden.

Übrigens mal wieder, wie so oft:

ZU:

Schon die erste Zeile ist falsch:
Zwar weiß ich, dass ich eines Tages tot sein werde,

Damit hast Du den Fridolin in Deiner Welt mal wieder schön klein gemacht! Bravo! Der gefallene Engel jubelt und lacht sich wieder mal ins Fäustchen.

 LotharAtzert meinte dazu am 18.09.24 um 15:07:
Damit hast Du den Fridolin in Deiner Welt mal wieder schön klein gemacht
Ist das nicht eher deine Welt, Hehner? Ich soll wegen deinen verqueren Vorstellungen von Klein und Groß etwas von mir Gewußtes eher in deine Vorstellung von Sanftmuth umverpacken.


Und außerdem. Nee, kein Außerdem.

 LotharAtzert meinte dazu am 18.09.24 um 15:16:
 Sehr wohl kann man jedoch nacheinander zwei Bücher unterschiedlicher Provenienz lesen.
Ja, einmal Döbereiner und einmal Evans-Wentz zum Beispiel ...
Genau da erwartest Du jedoch von uns.
Auch hier die nächste Verbiegung: ich erwarte es vom Einzelnen, wie beispielsweise von Dir, nicht aber von der Menge irgendwas. Die Menge ist nie weit vom Mob.

 Graeculus meinte dazu am 18.09.24 um 15:23:
Nun, nimm meine Meinung mit in den Tag:

Sei selbst das, was Du von anderen erwartest: offen.

 LotharAtzert meinte dazu am 18.09.24 um 15:26:
Also gut, so sei es! Immerhin ist ja schon fast Nachmittag.

 Fridolin meinte dazu am 19.09.24 um 03:27:
Lieber Lothar
Was an der ersten Zeile falsch sein soll, erschließt sich mir nicht. Kannst Du mir meinen recht mühsam erworbenen (Un-)Glauben nicht lassen?

 hehnerdreck meinte dazu am 19.09.24 um 03:38:
Also wirklich, Fridolin, das hätte ich Dir nicht zugetraut. Du wehrst Dich von außen gegen Deine falsche Art zu denken und zu reden, Dich korrigieren zu lassen. Wie schamlos egoistisch von Dir. Und dann weigerst Du Dich auch noch, alles aufzugeben, was Du bisher gedacht und geglaubt hast, um die wunderbaren Geschenke der Wahrheit von einem höher entwickelten Geistwesen zu empfangen. Wie verwerflich!

 LotharAtzert meinte dazu am 19.09.24 um 09:21:
Lieber Fridolin,
Deinen von Dir mühsam erworbenen (Un-)Glauben lass ich Dir gern, denn etwas lassen ist einfacher, als etwas tun, aber das ist dann schon fast wieder buddhistisch.
Das Falsche - ich ändere es ab in das Fragwürdige - ist, daß wir nicht genau sagen können, ob die von uns vermuteten "letzten Dinge" wirklich die letzten sind - und dann klingt das halt immer so dramatisch, ja reißerisch wie im Krimi: wow, die letzten Dinge. Beispiel: der letzte Atemzug - noja, danach kommt das erste Einatmen und nach dem Herbst kommt der Winter, der Frühling. ...

 Und jetzt noch die Sache mit dem Ich - dieses besteht aus Form, Empfindung, Wahrnehmung, Bildkraft und Bewußtsein. All die Faktoren ändern sich permanent, so daß das Ich möglicherweise nicht realer ist, als eine vorüberziehende Wolke. Diese und weitere Gedanken halfen mir, um mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Nenne es Kinderglauben, aber ich denke, was mir nutzte, könnte anderen ebenso viel nutzen und das ist auch schon alles.

Ich entschuldige mich für meine Aufdringlichkeit und gelobe für die Zukunft mehr Zurückhaltung.

Antwort geändert am 19.09.2024 um 09:23 Uhr

 diestelzie (18.09.24, 08:25)
Es ist gut, nicht alles zu wissen und sich die Vorstellung in verschiedennen Varianten bewahren zu können.

Liebe Grüße
Kerstin

 Moppel meinte dazu am 18.09.24 um 10:35:
so sehe ich das auch, Stelzie. Gruß M.

 Fridolin meinte dazu am 19.09.24 um 04:11:
Vielleicht zeichnet das die wahren Lebenskünstler aus, wer weiß?

 Graeculus (18.09.24, 11:00)
So wird es sein. Davon kann man ausgehen, so müde wie man ist. Aber ist ja nicht schlecht. Im Grunde ein gnädiger Tod.

 Fridolin meinte dazu am 19.09.24 um 04:19:
Ich glaube, wenn man alt genug ist, ist irgendwann jeder Tod ein "gnädiger". Vorerst gehts aber noch ...

 Subordination (19.09.24, 05:48)
Frage, auf die es wohl keine Antwort gibt, gelöscht.

Kommentar geändert am 19.09.2024 um 17:00 Uhr
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