DAS CAFE
AM RANDE DER WELT
( EIN OKTOBERFEST-GEDICHT )
Ich war stundenlang
durch das Nichts gefahr`n
und befand mich
am Rande der Welt
als mein Wagen
wegen Benzinmangels
von selbst anhält
irgendwo im Nirgendwo
wo ein grauer Dunst
mir nahm fast jede Sicht
Ich stieg aus
und sah am Straßenrand
das kleine blasse blaue Licht
des letzten Cafes
am Rande der Welt
CAFE DER DREI FRAGEN
stand auf einem Schild
über der Eingangstür
in seltsamen Buchstaben
Und ich fragte mich:
O mein Gott,
wo bin ich hier ?
Ich trat ein
und setzte mich
und nahm die Speisekarte
in die Hand
auf deren Rückseite
in großen Lettern stand
WARUM BIST DU HIER ?
Antwort von mir :
Ich will ein Bier
HAST DU ANGST
VOR DEM TOD ?
Meine Antwort :
Ja, wenn mir
das Verdursten droht
FÜHRST DU EIN
ERFÜLLTES LEBEN ?
Ja, wenn Sie mir
ein Bier geben
Das sagte ich zur
Servicemaid,
welche zu mir kam
und die Bestellung
aufnahm
Sie trug ein Dirndelkleid
wie eine Oktoberfest -
Bedienung es folkloristisch
trägt ...
...mit einem tiefen Aus-
schnitt , der meinen Durst
anregt …
Ich bekam ein frisches Bier
und trank danach noch drei
… also insgesamt vier …
...was zwei Maßen sind …
und fragte die Maid
„ Mein gutes liebes Kind,
kann denn jeder Gast
diese Fragen so prompt
beantworten wie ich,
was ich nicht glaube
oder irre ich mich ? „
Sie sagte:
„ Nein,
ich würde der Einzige sein “
Dann brachte sie mir
die Straßenkarte
und zeigte mir
wie ich zurück zu fahren
hatte :
VOM RANDE DER WELT
IN IHRE MITTE
und ich bedankte mich
und mußt mich beherrschen,
daß ich ihr nicht langte
an die dralle Titte
vom Bier enthemmt
wie man es bei mir
leider kennt
Bevor ich ging,
da wollte ich noch fragen
nach Benzin
für meinen Wagen
„ Gibt es denn hier
irgendwo Benzin ? „
Doch diese Frage
war unnötig
und hatte deshalb
keinen Sinn
Ich wußte, daß mein Auto
startklar war
und daß ich leicht be-
schwipst nun fahr
in die Wirklichkeit
zurück
wo alles
beim alten blieb
und mich der Hetzhund
des Schicksals
wieder vorwärts trieb
ins selbstverschuldete
Unglück