Mit Opfern lässt sich Stimmenreibach machen
Kommentar
von Klemm
Dieser Text gehört zum Projekt Politische und Haltungstexte
Kommentare zu diesem Text
Es ist erschütternd zu sehen, wie der Schmerz eines Vaters, der sein Kind verloren hat, in den politischen Diskurs verwoben wird. Nathan Clark ist einer von vielen, der das Unvorstellbare durchlebt und es ist unverständlich, dass sein Verlust von einigen als Werkzeug für politische Agitation missbraucht wird.
Doch die Wahrheit ist: Politiker und Rechtsextremisten sind froh, wenn sie erfahren, dass hinter einer grausamen Tat ein Migrant steckt. Dann heißt es schnell: „Na klar, diese Araber, diese Muslime, der Islam … alles Verbrecher.“ Man unterscheidet nicht mehr zwischen den Einzeltätern, den Terroristen und den friedliebenden Menschen, die Hilfe suchen und alles tun, um sich zu integrieren.
Es ist beschämend, dass einige Politiker in ihrer Rhetorik die Menschlichkeit aus den Augen verlieren und stattdessen Hass und Spaltung fördern. Genau das wird aber getan und zwar von einigen Politikern (in Deutschland vordergründig die AfD), von den Medien und von den Rechtsextremisten.
LG
Saira
Man unterscheidet nicht mehr zwischen den Einzeltätern, den Terroristen und den friedliebenden Menschen, die Hilfe suchen und alles tun, um sich zu integrieren.
Antwort geändert am 03.10.2024 um 22:19 Uhr
Mir ist das einen Tick zu moralisierend (das bewirkt ebenso wenig etwas wie eine Predigt); in der Sache aber gebe ich Dir Recht: Unter dem Deckmantel des Mitgefühls läßt sich trefflich eine politische Agenda vorantreiben, die weder mit Mitgefühl noch mit Humanität viel zu tun hat.
Übrigens ist mein Eindruck der, daß auch Moral, die doch eigentlich Forderungen an einen selbst stellt, mehr und mehr zur Waffe gegen "den Feind" verkommt, also die eigene Überlegenheit pharisäerhaft hervorheben soll.
Hallo Graeculus,
wie willst du diesen Text weniger moralisierend schreiben? Der Autor schildert ein Menschenschicksal, eines von sehr vielen, und benennt die Kälte der Politiker, die daraus für sich politisch einen Vorteil schaffen wollen. Ich empfinde seine Sicht zu 100% nachvollziehbar.
LG
Sigrun
wie willst du diesen Text weniger moralisierend schreiben? Der Autor schildert ein Menschenschicksal, eines von sehr vielen, und benennt die Kälte der Politiker, die daraus für sich politisch einen Vorteil schaffen wollen. Ich empfinde seine Sicht zu 100% nachvollziehbar.
LG
Sigrun
wie willst du diesen Text weniger moralisierend schreiben?
Z.B. indem man "Shame. On. You." wegläßt. "Schäm dich!", das hat meine Mutter zu mir gesagt und hat mich schon damals nur trotzig gemacht. Was ist denn das für eine Art des Umgangs miteinander?
Moral ist doch nicht dazu da, um sich anderen überlegen zu fühlen!
Moral ist doch nicht dazu da, um sich anderen überlegen zu fühlen!
Wer allerdings das Leid anderer missbraucht, um gegen unschuldige Menschen zu hetzen, die zufällig nicht die gewünschte Hautfarbe oder Religion haben, lässt sich von anderen Gefühlen leiten. Ich nehme mir heraus, ein solches Verhalten schändlich zu finden.
Und was die Scham angeht: In der Gesellschaft, in der wir leben, schämen sich die Menschen schämen sich für 1001 Zustände, darunter Traurigkeit, Armut, Einsamkeit. Diese Scham wird an andere weitergegeben. Diese Scham ist schädlich für alle Menschen. Sich dafür zu schämen, das leid eines anderen nicht geachtet zu haben, ist nicht schädlich.
Wie kommst du drauf?
Ich komme darauf, weil Du hier Moral als Waffe gegen Andersdenkende einsetzt, ganz deutlich mit dem Schlußabsatz.
Ich hätte einfach den Sachverhalt geschildert (ohne diesen schrecklichen Schlußabschnitt) und die Reaktion bzw. Bewertung den Lesern überlassen. Manche Dinge können für sich selbst sprechen, und manche Menschen können selbst urteilen.
Naja, als Waffe sehe ich das nicht, es bewirkt doch nichts. Das Verhalten wird mit oder ohne dasselbe bleiben.
Ich habe den Schlusssatz gewählt, um auszudrücken, wie widerlich ich ihr Verhalten finde.
Ich habe den Schlusssatz gewählt, um auszudrücken, wie widerlich ich ihr Verhalten finde.
Die Mitteilung "dein Verhalten ist widerlich" hat natürlich eine Wirkung - gewöhnlich keine, die zu einer erfreulichen Kommunikation führt.
@ Klemm
Bei Deinen Texten habe ich immer das Gefühlt, dass es Dir weniger um Opfer geht, als um das Erstrahlen Deiner eigenen Güte, deiner so außergewöhnlichen Moral, Deiner absoluten Einmaligkeit. Wie hochmütig Du dabei auf die anderen herabschaust, wenn man genau liest. Ja, das ist schon eine gekonnte Selbstdarstellung, ja eine gradezu gekonnte Selbstheiligung.
Erinnert mich immer an so manchen Lyriker, der mit dem Leiden aus dem Holocaust jongliert, ach so betroffene Gedichte schreibt, alleine um sich die Bewunderung anderer abzuholen. Leltztlich werden für solche Lyrik dann auch immer Preise vergeben, die so mancher voller Selbstweihe annimmt.
Und eigentlich müsste er sich aber schämen und zwar, dass er das Leid anderer für seine Zwecke mißbraucht. Natürlich, so seine Einschätzung, ist das
nicht, aber absolut garnicht so gemeint. Ein Schelm, der doch anderes denken sollte. LG niemand
Bei Deinen Texten habe ich immer das Gefühlt, dass es Dir weniger um Opfer geht, als um das Erstrahlen Deiner eigenen Güte, deiner so außergewöhnlichen Moral, Deiner absoluten Einmaligkeit. Wie hochmütig Du dabei auf die anderen herabschaust, wenn man genau liest. Ja, das ist schon eine gekonnte Selbstdarstellung, ja eine gradezu gekonnte Selbstheiligung.
Erinnert mich immer an so manchen Lyriker, der mit dem Leiden aus dem Holocaust jongliert, ach so betroffene Gedichte schreibt, alleine um sich die Bewunderung anderer abzuholen. Leltztlich werden für solche Lyrik dann auch immer Preise vergeben, die so mancher voller Selbstweihe annimmt.
Und eigentlich müsste er sich aber schämen und zwar, dass er das Leid anderer für seine Zwecke mißbraucht. Natürlich, so seine Einschätzung, ist das
nicht, aber absolut garnicht so gemeint. Ein Schelm, der doch anderes denken sollte. LG niemand
@niemand
Was für ein arroganter Kommentar. Er reflektiert deine eigene geistige Haltung.
Was für ein arroganter Kommentar. Er reflektiert deine eigene geistige Haltung.
Schau mal lieber was Du reflektierst. Du bist nämlich von Klemm
nicht weit entfernt. Gutes Heiligenschein-Polieren!
Viel Spaß beim Selbstbeweihräuchern!
nicht weit entfernt. Gutes Heiligenschein-Polieren!
Viel Spaß beim Selbstbeweihräuchern!
bla, bla ...
Herrlich, wie Du Dich selbst charakterisierst
niemand, du unterstellst diesem Dichter und mir Motivationen, die ich vollständig abwegig finde. Das finde ich hochmütig.
Ich maße es mir in keinem meiner Texte an, Motivationen zu unterstellen. Ich beurteile nur, was dort steht und nicht steht und in welchem Ton.
Ich maße es mir in keinem meiner Texte an, Motivationen zu unterstellen. Ich beurteile nur, was dort steht und nicht steht und in welchem Ton.
Böse Ausländer, böse Inländer!
Wenn ich deine Veröffentlichungen in ihrer Gesamtheit hier betrachte, hakst du überall gegen Ausländerfeindlichkeit ein, indem du Untaten von Inländern an den Pranger stellst.
Auge um Auge, Zahn um Zahn ist aber nicht angesagt. Häuser niederbrennen ist ein Verbrechen, Messerattacken sind es auch, egal von wem sie ausgeführt werden. Opfer sind mal die einen, mal die anderen.
Ein Unfall ist ein Unfall. Damit sollte man keine Stimmen fangen, keine Politik begründen. Man sollte aber auch nicht leichtsinnig Auto fahren.
Wenn ich deine Veröffentlichungen in ihrer Gesamtheit hier betrachte, hakst du überall gegen Ausländerfeindlichkeit ein, indem du Untaten von Inländern an den Pranger stellst.
Auge um Auge, Zahn um Zahn ist aber nicht angesagt. Häuser niederbrennen ist ein Verbrechen, Messerattacken sind es auch, egal von wem sie ausgeführt werden. Opfer sind mal die einen, mal die anderen.
Ein Unfall ist ein Unfall. Damit sollte man keine Stimmen fangen, keine Politik begründen. Man sollte aber auch nicht leichtsinnig Auto fahren.
Man sollte aber auch nicht leichtsinnig Auto fahren.
Auge um Auge, Zahn um Zahn ist aber nicht angesagt.
Was du übersiehst: mir geht es nicht um die Taten. Mir geht es darum, dass aufgrund von einzelnen Taten politisch Stimmung gegen ganze Gruppen gemacht wird, die mehrheitlich friedlich sind.
Ich habe zwanzig Jahre lang Kurse "Deutsch als Fremdsprache" geleitet und den Spruch geprägt "es gibt alles, was es eigentlich nicht gibt und von allem das Gegenteil, will sagen "Jeder Mensch ist einzigartig und jede Gruppe wieder eine Überraschung".
Zwar gibt es Tendenzen, die aus der Kultur, Lebensweise und dem Schulsystem des Herkunftslandes zu erklären sind, aber alle über einen Kamm zu scheren, ist mir unmöglich, da ich Individuen kenne und einige eben auch aus der Art schlagen.
Gewalttaten habe ich indirekt auch erlebt, der Klienten untereinander, aber auch Attacken gegen Lehrkräfte und Verwaltungspersonal. Diese Vorkommnisse sind nicht die Regel, aber es gibt sie.
Die Stimmung in D wurde jahrzehntelang von der linken politischen Seite intensiv ausländerfreundlich diktiert, so sehr, dass eine türkische (!) Zeitung titelte "Sie werden noch einmal heilig gesprochen!" Dass die politische Atmosphäre umschlagen könnte, war seit langem abzusehen und nun hat sie umgeschlagen und man will Probleme wieder mal mit rigiden Mitteln lösen.
Was Deutsche oft misslingt, ist, mit Migranten auf Augenhöhe umzugehen. Sie verhalten sich entweder über die Maßen betulich oder sie sehen sie als Feinde der Gesellschaft, aber nicht als zu fördernde Mitmenschen, die sich aber auch an die Gesetze zu halten haben.
Wie sich die Politik verhält und warum, das steht auch wieder auf einem anderen Blatt.
Zwar gibt es Tendenzen, die aus der Kultur, Lebensweise und dem Schulsystem des Herkunftslandes zu erklären sind, aber alle über einen Kamm zu scheren, ist mir unmöglich, da ich Individuen kenne und einige eben auch aus der Art schlagen.
Gewalttaten habe ich indirekt auch erlebt, der Klienten untereinander, aber auch Attacken gegen Lehrkräfte und Verwaltungspersonal. Diese Vorkommnisse sind nicht die Regel, aber es gibt sie.
Die Stimmung in D wurde jahrzehntelang von der linken politischen Seite intensiv ausländerfreundlich diktiert, so sehr, dass eine türkische (!) Zeitung titelte "Sie werden noch einmal heilig gesprochen!" Dass die politische Atmosphäre umschlagen könnte, war seit langem abzusehen und nun hat sie umgeschlagen und man will Probleme wieder mal mit rigiden Mitteln lösen.
Was Deutsche oft misslingt, ist, mit Migranten auf Augenhöhe umzugehen. Sie verhalten sich entweder über die Maßen betulich oder sie sehen sie als Feinde der Gesellschaft, aber nicht als zu fördernde Mitmenschen, die sich aber auch an die Gesetze zu halten haben.
Wie sich die Politik verhält und warum, das steht auch wieder auf einem anderen Blatt.