Sonntag

Gedicht

von  niemand


Des Tages Atem geht so feucht

lässt diesen Park verhangen wirken

zwei Birken stehen fast entblößt

eine Kastanie döst am Rand

des Weges liegt ein Flaschenpfand

und hofft

dass jemand ihn erkennt

acht Cent für ein entleertes Glas

das ist schon was

wenn man sie braucht


Der Müllbehälter raucht noch Kippen

den warmen Lippen grad entrissen

ein Dutzend andre

weggeschmissen

umlagern sein Metallic-Grau


Die Frau mit Hund blickt

leicht verstohlen

soll sie das Exkrement noch holen

das sich zu einem Häufchen türmt?


Ein Jogger stürmt auf leisen Sohlen

als gält es Fitness zu beweisen

zwei Meisen

speisen altes Brot

danach entfleucht die eine Meise


des Tages Atem geht noch feucht

ich steig aufs Rad


und drehe Kreise






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Kommentare zu diesem Text


 klausKuckuck (27.10.24, 18:51)
Sollte es gegen Ende nicht heißen: "… als gält‘ es Fitness zu beweisen"? Ich will nicht den Oberlehrer heraushängen lassen – mir gefallen die Sonntagsstimmungen!
;)  KK

 niemand meinte dazu am 27.10.24 um 18:57:
Natürlich hast Du recht! Und das hat mit "Oberlehrer" nix zu tun, sondern mit einem aufmerksamen Lesen für das ich dankbar bin!
Ich laufe jetzt zur Tante Edit und verklicker ihr die Verschlimmbesserung! ;)  Mit liebem Dank dafür und Grüßen,
niemand

 plotzn (28.10.24, 07:54)
Wow, liebe Irene, ein Meisterwerk der Binnenreime und der mit Worten gemalten Bilder!

Die Stimmung passt perfekt zum nebligen Herbstwetter, das hier gerade herrscht.

Liebe Grüße
Stefan
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