Die Versorgten

Gedicht

von  Beislschmidt



Die Alten wühlen im Dunkeln nach Flaschen
und schleichen voll Scham zu den Tafeln.
Die Versorgten stopfen in eigene Taschen
und auf Plakaten liest man ihr Schwafeln.

Bei Wahlen geht's um eig'ne Interessen.
In Schlangen steh'n sie vor Fleischtrögen.
Ihre Slogans sind nach der Wahl vergessen,
sie grabschen auch kleinste Vermögen.

Sie spielen Krieg und drohen im blauen Kostümchen
und wieder daheim, verteilen sie Plätzchen und Blümchen.


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Kommentare zu diesem Text


 Klemm (30.10.24, 12:55)
Der Bürgermeister aus einer Kleinstadt in Pennsylvania, die durch die Schließung des Stahlwerks derart heruntergekommen ist, dass es nicht einmal einen Supermarkt gibt, in dem frische Lebensmittel gekauft werden können, hat die wunderbare Idee, ein leerstehendes Bankgebäude in einen Raum für soziale Begegnungen inkl. Tafel umzuwandeln. Im ehemaligen Schließfachraum soll ein Kühlraum für Lebensmittel eingerichtet werden. Eine republikanische Regierung wird die notwendigen Gelder dafür allerdings nicht zur Verfügung stellen.

 Teichhüpfer meinte dazu am 30.10.24 um 13:09:
Die sind neuerdings in Amerika sehr aktiv, was diese Sachen an gehen, mit der Tafel und so...

 Beislschmidt antwortete darauf am 30.10.24 um 13:41:
1993 öffnete die erste Tafel in Deutschland. Mittlerweile sind es 970 und werden teilweise von kriminellen Clans dominiert. Dieses Land hat sowas von fertig.

 Teichhüpfer schrieb daraufhin am 30.10.24 um 14:07:
Schrecklich, war mir nicht bekannt, aber in Kliniken und Heimen ist das auch nicht immer so sauber.

 niemand äußerte darauf am 30.10.24 um 15:07:
@ Beisl
Die "Blauen Kostümchen" sind mir zu einseitig auf Frauen bezogen.
Dss Blaue Kostümchen darf bei Karrierefrauen nicht fehlen, aber was ist mit dem Nadelstreifen-Anzug der Herren? Und mit den Tafeln habe ich auch so meine Probleme. Sie werden ehrenamtlich geführt, soweit ich informiert bin. Allerdings ist darin auch die Gefahr, dass derjenige der die Waren "verteilt" etwas entwickln könnte wie eine Art Gönnerschaft. Quasi der Kleine Mann steht immer noch über dem Kleinsten, für mich auch so etwas wie ein Krümmelchen Kastendenken. Wird sicher nicht auf jeden zutreffen, das ist mir klar, aber wer den Menschen durch Beobachtungen kennengelernt hat, dem wird das wohl nicht so ganz fremd sein. Es ist im Grunde eine feine und vernünftige Art gute Lebensmittel vor der Tonne zu retten, könnte das aber nicht auch so etwas wie "wenn ich etwas für lau kriege muss ich nicht dafür arbeiten" entwickeln? Auch nicht auf jeden bezogen, aber nicht von der Hand zu weisen. Mit dem Bürgergeld und den Ukrainern ist ja nicht selten auch so eine Fragwürdigkeit und sicher wird die Sache, wenn auch nicht immer, dann doch vielleicht öfter als man denkt, mißbraucht. Darf man hierzulande nicht mehr sagen, ohne sich anpflaumen lassen zu müssen. Das sind alles Dinge mit Für & Contra. LG Irene

 Beislschmidt ergänzte dazu am 30.10.24 um 18:13:
Hi Irene, Das blaue Kostümchen war Baerbocks Outfit in Kiew, als sie sich in Szene gesetzt hat.

Natürlich könnte man die Zielgruppe erweitern aber so ist es eindeutiger, finde ich.

In Frankreich dürfen gesetzlich keine Lebensmittel weggeworfen werden und sind einer Wiederverwertung unterworfen. Hierzulande werden gesellschaftliche Missstände mit Placebos zugekleistert. Das halte ich für doppelbödig. Beislgrüße

 Regina meinte dazu am 30.10.24 um 20:55:
Wem die Behörden von der Grundsicherung noch etwas abziehen, der kann froh sein, dass es die Tafeln gibt. Abgelaufene Lebensmittel und angefaultes Obst sind besser als nichts zu essen.

 Pfeiffer (30.10.24, 18:02)
Ziemlich dick aufgetragen, lieber Hans! Mein Tipp: Lass' dich wählen und mach's besser.
Ein freundlicher Gruß 
von Fritz

 Beislschmidt meinte dazu am 30.10.24 um 18:18:
Tja lieber Fritz, aus der SPD bin ich ausgetreten, als die ersten Deutschen die Freiheit am Hindukusch verteidigt haben. Seitdem habe ich keine Partei gesehen, die es wert wäre, dass man sich engagiert. Da bleib ich lieber Einzelkämpfer. Beislgrüße 
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