Die Zutaten für einen Rührkuchen sind Mehl, Speisestärke, Eier, Butter, Zucker, etwas Milch oder Mineralwasser mit Kohlensäure, Backpulver, Vanillezucker, eine Prise Salz und zum Aufpeppen Eierlikör oder Zitronensaft. Außerdem braucht man Zeit. Was lange gerührt wird, wird gut. Also je mehr Zeit ich investiere, umso besser wird mein Kuchen.
Das wussten schon meine Mutter und meine Großmutter.
Heute hat der Mensch entweder keine Zeit oder keine Lust zum Rührkuchenbacken. Oder es muss mindestens die XXL Motivtorte zum Schulanfang, zum Abitur oder zum 18. Geburtstag sein. Oder aber etwas sehr Gesundes. Ein Kuchen ohne Zucker und ohne Mehl. Milch und Butter darf wegen der armen Tiere nicht sein und für Eier gibt es auch Ersatzpulver.
Ich hatte eine schöne Kindheit. Meine Mama hat jeden Freitag mindestens einen Kuchen gebacken und ich durfte zum Schluss die Schüssel auslöffeln. Es blieb immer etwas übrig.
Manchmal, wenn das Leben um mich herum im Chaos versinkt, tauche ich ab in meine kleine heile Welt und backe den besten Rührkuchen ever.
Und vom Teig bleibt immer etwas übrig.