Kurze Geschichte einer kurzen Beziehung

Kurzgeschichte zum Thema Beziehung

von  Graeculus

Interessant. Was für ein Mensch bist du? Was liegt dir am Herzen? Wofür interessierst du dich? Erzähl mal!

Ich .......... mein ............. ich will ............ mir ......... du mich ........... ich .......... ich .......... ich habe .............. mein ............ mir ............ du mich ............. ich ............. mir ........... mein ........... ich ........ mich ......

Aha. Und sonst so?

Ich ........ du sollst mich ........... ich ......... meine ....... ich möchte .......... ich ......... mir ......... ich ........ ich will .......... ich habe ......... mein ...... ich ........ du mir ....... ich ....

Laß es für diesmal gut sein. Man sieht sich. Eilt aber nicht.


Hinweis: Der Verfasser wünscht generell keine Kommentare von Mondscheinsonate und AndreasGüntherThieme.

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Kommentare zu diesem Text


 Quoth (13.12.24, 07:27)
Die brutale Neugier der drei Fragen verdient nur eine Antwort: "Was geht dich das an?" 
Der antwortende Egozentriker ist das Konstrukt eines, der nicht wahrhaben will, dass er selbst ein Egozentriker ist.

 Graeculus meinte dazu am 13.12.24 um 15:48:
Die "Kurzgeschichte" ist stark konstruiert, stimmt.
Vor allem, so habe ich durch Deine Kritik gemerkt, fehlen Aussagen zur Eingangssituation. Wie kommt es überhaupt zu diesem Gespräch, zu diesen Fragen?
Nun, man sollte sie gewiß nicht einem Unbekannten stellen, der zufällig im Bus neben einem sitzt. Aber wenn auf irgendeine Weise ein Kontakt schon zustande gekommen und ein Interesse an einem Gespräch erkennbar ist, dann halte ich diese Fragen nicht für unangemessen neugierig bzw. aufdringlich.

Auch sollte man die Erwiderung: "Was geht dich das an?" akzeptieren. Man kann dann sogar um Entschuldigung bitten.

Meine Geschichte geht aber davon aus, daß eine solche Abweisung nicht erfolgt, sondern der Gesprächspartner die Fragen aufnimmt und - manchmal geschieht das - gleichsam lossprudelt. Und wenn dann nur noch "ich, ich, ich" kommt, dann darf man sich mit Grausen abwenden.

Inwiefern, mit diesen Erläuterungen, sich hier Egozentrik beim Fragenden offenbart, müßtest Du mir erläutern, wenn ich es verstehen soll.

 Quoth antwortete darauf am 13.12.24 um 19:49:
Doch, für mich sind sie auch dann noch aufdringlich. Und Du wendest Dich nur mit Grausen ab, weil Deine eigene Eitelkeit es unerträglich findet, dass der andere so ichbezogen ist und Dich gar nicht zur Kenntnis nimmt.

 Graeculus schrieb daraufhin am 13.12.24 um 22:49:
Mal abgesehen davon, ob der Wunsch, zur Kenntnis genommen zu werden, von Eitelkeit zeugt - längere Zeit ein großes Ego zu bestaunen, erscheint mir langweilig. Das möchte ich auch bei mir niemandem zumuten. Ein Dialog ist besser, ist anregender.

Was die Aufdringlichkeit angeht, so hängt das wohl vom Geschmack des Betreffenden ab, und ich bin in der Konstruktion meiner Geschichte davon ausgegangen, daß der andere ein Interesse an der Beantwortung hat.

Immerhin weiß ich jetzt, daß ich Dir besser nicht so kommen sollte. Daran werde ich mich halten.

 Graeculus äußerte darauf am 13.12.24 um 22:52:
Ich gehe davon aus, daß es der Text ist, der Dich so stört. Sollte sich das auf meine Person und meinen Umgang mit Dir beziehen, wüßte ich nicht, weshalb.

 Quoth ergänzte dazu am 14.12.24 um 11:13:
 längere Zeit ein großes Ego zu bestaunen, erscheint mir langweilig
Wie wäre es damit, wenn Du wenigstens versuchtest, es zu verstehen? Dieses von Dir konstruierte große Ego wurde womöglich schwer traumatisiert und ist deshalb so geworden, wie es ist. Du baust eine Figur  - und nimmst sie dann nicht ernst, bleibst allein auf der Ebene höflichen/zumutbaren Kommunikationsverhaltens.

Es ist nur der Text, klar.

 Graeculus meinte dazu am 14.12.24 um 16:46:
Das kann man tun, ja, bei einer Person, die ganz um sich selbst kreist, fragen, warum das so ist.
Tust Du das immer bei solchen Personen? Oder bei Personen, die in Deinen Texten vorkommen?
Es gibt ja solche Leute, die eine schwere Kindheit hatten und später ganz unangenehme Egozentriker geworden sind. Mir fällt gerade der "Gossip" Wladimir Putin ein.
Da ich kein Psychotherapeut bin und ich heute auch nicht mehr beruflich mit solchen Menschen zu tun habe, beschäftigt mich die Frage nach dem Warum, das gebe ich zu, oft weniger als die Empfindung "wie unangenehm!" ... und die Konsequenz, die ich daraus ziehe.
Putin z.B. wird mir keinen Deut sympathischer durch die Kenntnis seiner Kindheit, und auch Stalin nicht.
(Diese beiden Personen passen nicht perfekt zu meinem Text, weil sie nicht geschwätzig sind bzw. waren. Ich habe sie genannt, weil auch Du vermutlich um ihre Traumata weißt.)

Etwas anderes ist diese Deine Kritik:
Du baust eine Figur  - und nimmst sie dann nicht ernst [...]
Es kommt darauf an, worum es einem in dem Text geht. Will man den Hintergrund eines Verhaltens verständlich machen? Kann man tun. Will man Leser auf eine mögliche Gefahr menschlichen Verhaltens und dessen Wirkung auf andere aufmerksam machen? Auch das kann man tun. Ich selbst bzw. die entsprechende Figur im Text wären dann lediglich ein Beispielfall für eine solche Wirkung.


Ich akzeptiere, daß Du meinen Text nicht magst und bin beruhigt, daß Du mir im Umgang mit Dir keine Vorhaltungen machst.

 Graeculus meinte dazu am 14.12.24 um 16:55:
Mir fällt gerade noch Donald Trump ein, über dessen Kindheit es ja Berichte gibt, die erklären können bzw. sollen, warum er solch ein großes Ego geworden ist. Und der paßt auch insofern, als er ja ein - wie ich meine - lästiger Dampfplauderer ist.

 Quoth meinte dazu am 14.12.24 um 17:46:
Du bist eben ein Lehrer und gibst nur ein Lehrbeispiel dafür, wie jemand sich nicht verhalten sollte und wendest Dich mit Grausen von Deinem Lehrbeispiel ab ab; ich als früherer Drehbuchautor fand diese Figur interessant und habe sie mir sofort vorzustellen versucht. So ein Mensch muss Gründe haben, warum er so ist, wie er ist, und es sind nicht nur schwere Kindheiten, die Menschen formen. Du bist z.B. durch Deine Berufstätigkeit geformt - und gibt es nicht auch da eine gewisse deformation professionelle?

 Graeculus meinte dazu am 14.12.24 um 22:52:
Das sind tatsächlich zwei unterschiedliche Sichtweisen, und mir ist auch bewußt, daß ich eine bestimmte, spezifische Perspektive auf die Welt habe.
Und ich nehme an, daß Du auch in diesem Punkt recht hast: Ich bin als Lehrer (Schaut mal, wie man nicht kommunizieren sollte!) an das Thema herangegangen. Dabei ist Deine Perspektive literarisch fruchtbarer. Man kann eine gute Geschichte über eine solche Person schreiben, und das tut mein Text nicht.

Antwort geändert am 14.12.2024 um 23:09 Uhr

 EkkehartMittelberg (13.12.24, 13:43)
Diese Beziehungskiste verspricht keinen Gewinn.

 Graeculus meinte dazu am 13.12.24 um 15:41:
Wenn jemand ständig nur von sich spricht, kann ich das nicht aushalten. Insofern identifiziere ich mich mit dem Gesprächspartner.
Aber ich kann die Frage nicht benatworten, ob und unter welchen Umständen andere das nicht stört. Liebe, die blind macht?

 Lorolex meinte dazu am 13.12.24 um 17:29:
Interessant wird es erst, wenn man mal in seine eigenen Gedanken hineinhört! Man sollte da mal eine Studie machen, in der die Probanden sich beobachten und in sich hinein hören! Wie oft benutzen wir im Gedanken die Wörter du, wir, uns und wie oft sind wir Ich-Menschen?
Ich gehe jede Wette ein, die meisten von uns sind rigorose Egoisten!

 Graeculus meinte dazu am 13.12.24 um 18:38:
Den Verdacht, daß bei vielen Menschen das beliebteste und am häufigsten verwendete Wort "ich" ist, teile ich.
Man müßte es einmal zählen, z.B. in den Texten hier.
Was interessiert Menschen am meisten? Das eigene Wohlergehen? Das eigene Glück?

Zum Glück macht es manche Menschen glücklich, wenn sie andere glücklich machen können. Anderen wiederum sind die anderen im Grunde gleichgültig oder sie haben gar ihren Spaß daran, wenn es anderen schlechter geht als ihnen selbst.

 Lorolex meinte dazu am 13.12.24 um 19:16:
Heute mal auf einer Wellenlänge,... schön!
Viele Grüße, Lorolex

 Graeculus meinte dazu am 13.12.24 um 22:51:
Ja, mal auf einer Wellenlänge, und das bei einem Thema, bei dem ich das gar nicht erwartet hätte. Hängt es damit zusammen, daß in dieser Hinsicht die unterschiedlichsten Menschen die gleichen Erfahrungen machen können?

Grüße von
Graeculus

 Lorolex meinte dazu am 14.12.24 um 05:55:
Vielleicht, aber eventuell auch daran, dass die Menschen alle dieselbe Grundausstattung haben - Überleben wollen, und da ist das Ego schwerst von Nöten!

 Graeculus meinte dazu am 14.12.24 um 09:58:
Das Ego ist beim Überleben hilfreich. Auch wenn der Dalai Lama um mit ihm der Vajrayana-Buddhismus meinen, es gebe gar kein Ego. (Keine Ahnung, warum er dennoch in dem Film so häufig in der Ich-Form sprach.)

Allerdings bin ich der Meinung, daß das eigene Ego und seine Befindlichkeiten nicht unbedingt von Interesse für die anderen Menschen, die anderen Egos sind. Das Unangenehme sind diejenigen Egos, die das aber ständig unterstellen. Es ist diese Kombination von großem Ego und ungebremster Mittelungsfreude.

 S4SCH4 (13.12.24, 23:15)
Man könnte annehmen, das dem Verfasser des Lückentextes, die Dinge dazwischen nichts angehen und nicht interessieren. Sie können ja wahllos lang sein und gut und gerne jeweils eine DinA3 Seite in Anspruch nehmen. So kurz wäre die Beziehung dann gar nicht. Vielleicht ist es ja eine Paartherapeutenübung und der jeweils andere vervollständigt bis zum geht nicht mehr.  :ermm:

 Graeculus meinte dazu am 14.12.24 um 09:53:
Ha. Wenn da etwas mit völlig anderer Tendenz zwischen den Ichen stünde, ergäbe der Text gar keinen Sinn. Im normalen Leben wäre des eine bösartige Unterstellung.
Nein, hier sind nur die grammatisch notwendigen Prädikate und Objekte hinzuzudenken.
Ich liebe Hamburg. Mir geht nichts über Hamburg. Ein anderes Leben als in Hamburg kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich habe schon immer in Hamburg gelebt. Hamburg ist meine Stadt. usw.

 S4SCH4 meinte dazu am 14.12.24 um 10:32:
Ich bitte dich ... bösartige Unterstellung? Normales Leben? Um Dir meinen Gedankengang näher zu bringen: Es gibt, wie du weißt, sehr wohl Tendenzen und Sprachen in denen ich und du, wegfallen oder kaum genannt werden, der Bezug zum Subjekt und zum Objekt geistert in der Welt umher, sage ich einmal ganz vorlaut. Das ist für westlich geprägte Denkmuster Fluch und Segen (persönliche Meinung). Auch sind die Erwartungen in einer Beziehung oft nicht formuliert, in der Einfachheit die man mag und möchte. Daher habe ich bewusst eine gegensätzliche Position eingebracht um zu zeigen, dass dein Text zweischneidig ist und sehr wohl das erreichen könnte, was er mit verschweigt.

Antwort geändert am 14.12.2024 um 10:36 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 14.12.24 um 16:53:
Das ist eine interessante Frage, ob und wie sich sowas z.B. im Japanischen ereignen könnte - eine Sprache, die wohl Egozentrik nicht nahelegt, weil es kein Äquivalent zu unserem "ich" gibt.

Es stimmt auch, daß Erwartungen in einer Beziehung oft nicht klar formuliert werden, vielleicht gar nicht formulierbar sind, weil es sie gar nicht gibt. Dann helfen nur allgemeinere menschliche Regeln ... es sind die, gegen welche etwa Donald Trump, ein ganz großes Ego, ständig verstößt.

Was meine Texte erreichen können, ist bei mir fast immer offen. Ich weiß es nicht; sie sind Versuchen. Insofern können sie, ja, Unerwartetes erreichen.

 Klemm (14.12.24, 10:12)
Naja.

Es gibt ja auch Menschen, die ständig Du, Du, Du sagen, dabei aber gar nicht am Gegenüber interessiert sind und um sich selbst kreisen, das ist dann zusätzlich zum großen Ego auch noch perfide. Dann gibt es auch noch die Menschen, die man, man, man sagen, und auf diese Art und Weise ihre subjektive Haltung zur Allgemeingültigkeit erheben.

Selbstverständlich kann man in die Lücken einen Text einfügen, der nicht übermäßig ich-bezogen ist.

Kommentar geändert am 14.12.2024 um 11:09 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 14.12.24 um 16:58:
1. Ja, die gibt es. Sogar als Scherz: "Nun reden wir doch nicht immer nur von mir! Wie denkst du denn über mich?"

2. Kann man, ist aber, wie etwas weiter oben im Kommentarstrang steht, nicht so gemeint. Stünde es anders, dann gäbe es ja kein Problem. Als Text wäre es dann eindeutig verfehlt.
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