"Die Unverbesserlichen" *

Kritik zum Thema Familie

von  Gabyi

In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es einmal eine öffentlich-rechtliche “(Belehrungs)-Serie” mit Inge Meysel, Josef Offenbach, Monika Peitsch und Günter Pfitzmann (unter Anderen), die hieß “Die Unverbesserlichen”. Sie handelte von einer (klein)bürgerlichen Familie in West-Berlin. Der Sohn war Fußballprofi, die eine Tochter arbeitete als Kosmezikerin und die andere machte ihr Abitur. Die Serie kam einmal pro Jahr, enthielt sieben Folgen und war sehr beliebt beim Publikum. Die Lehren, die transportiert wurden, waren:

1. Lässt du dich als Frau scheiden, wenn dein Mann fremdgeht, dann lass es lieber. Du musst sonst wieder zu deinen Eltern zurückziehen.
2. Wenn ein Mann dich ungewollt angrabscht, musst du dich damit abfinden.
3. Wirst du (ungewollt) schwanger, dann musst du heiraten.
4. Eine geschiedene Frau mit Kind ist als Partnerin möglichst zu vermeiden.

Warum die Protagonisten in dieser Serie unverbesserlich waren, entzieht sich meiner Kenntnis. Und warum sollte man sie überhaupt auch verbessern ? Waren sie denn Mangelexemplare ?


* 7-teilige Fernsehserie des Öffentlich-Rechtlichen Fernsehens in Deutschland



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Kommentare zu diesem Text


 Teo (25.12.24, 18:52)
Man sollte meinen, damals war die Welt noch in Ordnung.
Neee, war sie nicht....
LG
Teo

 Gabyi meinte dazu am 25.12.24 um 19:20:
Es war auch finster, fast so wie in den 50er Jahren. Eine spießige Gesellschaft eben. Aber heute ist es auf eine andere Art kleinkariert. Danke dir fürs Empfehlen, lieber Teo :).

LG, Gabyi

 FRP (26.12.24, 10:08)
Die Serie zeigt auch, dass man in eine unglaubwürdige Erklärungsnot gerät, wenn man die jüngste Tochter nach der ersten Folge aussteigen lässt. Unverbesserlich - damit war vielleicht deren toxischer Optimismus gemeint, Beispiel: Lottogewinn, und alle nehmen das Geld, dass sie noch gar nicht haben, und investieren es in eine Sache, die dem jeweiligen Investor am besten dient. In den gesamten mittleren und späten 70ern und 80ern hörte ich alle unsere Familienmitglieder sagen: "Die Unverbesserlichen müsste das Westfernsehen einmal wiederholen". Ich hatte die Serie nicht gesehen, wegen "kein ZDF" und "Schule", wenn es früh in der ARD kam. Das haben sie dann alle nicht mehr erlebt. Ich sah die Serie erstmals in den späten 90ern auf NDR und erinnerte mich an die Erzählungen darüber.

 Gabyi antwortete darauf am 26.12.24 um 11:31:
Ich sah diese Serie in den 60ern bei meiner Freundin und Patentante. Wir hatten damals noch keinen Fernsehapparat. So etwas gab es tatsächlich auch. Mein Vater war zu geizig. Als ich dann später in Berlin studierte, hatte ich immer noch keinen Fernseher und sah mir die wichtigsten Filme bei meiner Freundin Gudrun an. (Die große Flatter, Holocaust, Ekel Alfred).
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