Sonnenstunde

Gedicht

von  niemand



Grad schlich sie mild in meine Küche

und trieb das Grau aus den vier Wänden,

als wollten ihre Strahlenstriche

ein Gold verbrämtes Bild vollenden.


Selbst die Tapete schien begeistert.

Erwacht aus Winters stummem Dösen,

fing sie an Ecken, die entkleistert

längst waren, sich total zu lösen -


aus einem Dasein, das mit Mühe

sie zwang sich an die Wand zu pressen.

Mir schien als ob sie neu erblühe.

Dem Stand der Dinge angemessen,


verfärbte sich das Blümchenmuster

und rötete sich da und hier.

Auf einmal sah ich viel bewusster,

zum Zeit gegerbten Wandpapier.


Kurz war mir so, als ob das Graue

des Winters sich der Welt entbindet.

Jetzt seh zur Sonne ich und schaue,

wie sie im Wolkenmeer entschwindet.



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Kommentare zu diesem Text


 Moppel (31.01.25, 22:56)
ein kurzer Lichtblick ... verlieren wir trotz allem nicht nicht die Hoffnung, liebe Irene. Es wird schon...

 niemand meinte dazu am 01.02.25 um 09:48:
... man sagt ja auch so schön, dass die hoffnung als letzte stirbt,
liebe monika ... wollen wir also hoffen ;) 
mit dank und lieben grüßen, irene

 plotzn (01.02.25, 10:32)
Schöne Impression, liebe Irene. Gerade, wenn sie sich lange nicht gezeit hat, ist die Wirkung der Sonne besonders intensiv...

Liebe Grüße
Stefan

 niemand antwortete darauf am 01.02.25 um 11:39:
... im moment weiß ich ihr erscheinen besonders zu schätzen, lieber
stefan. ich komme ja jetzt nur zur untersuchung aus der wohnung, daher freut mich ihr blinzeln durch die fensterscheiben
schon sehr ;)  mit liebem dank und grüßen zurück, irene
p.s. ein extra dankeschön dir fürs bemerken meines fehlers
ich eile zur tante edit :)
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