Wo bleiben, rief die Stelze,
die Vögelkerls? Man hältse
ganz sicher fest im Vögelhaus -
rückt endlich meinen Stelzig raus!
Ja, zwitscherte die Schwalbe,
auch ich bin eine halbe,
seitdem mein Vögelkerl entwich -
ich poch auf meinen Schwalberich!
Selbst wenn ich täglich heule,
beklagte sich die Eule,
neigt sich kein Eulerich mir zu -
lasst meinen frei! Uhu … Uhu!
Hier ist wohl keine bei sich,
pfiff spöttisch drauf ein Zeisig.
Ich stehe mehr auf Gimpel -
ihr Weiber seid so simpel!
Na, na, rief lauf die Amsel,
was macht der fürn Gebamsel?
Das haut mich, Federtier, vom Stuhl -
mir deucht, der Zeisig hier ist schwul!
Da piepte eine Dohle:
Prost! Zeisig, dann zum Wohle!
So pflegt ein jeder sein Metier -
ich hätt gern meinen Döhler hier!
Schon zwitscherte die Ammer:
Komm, Dohle, lass und klammer
dich nicht ans Schwanzgefieder -
dein Döhler kehrt nie wieder,
ich bin so frei und klammer mich
auch nicht an jeden Ammerich -
ich mag halt Weiber leiden!
Wie wärs denn mit uns beiden?
Da flöteten zwei Lerchen:
Du glaubst wohl noch an Märchen
von Feder, Weib und Liebe -
komm, drossel deine Triebe!
Nur blöde Weiber, Weiber -
wie schnöde! Rief ein Kleiber,
mir wird schon schlecht wenn ich euch seh,
da ich mehr auf den Specht hier steh!
Da flog ein alter Auerhahn
beherzt die Friedhofsmauer an
und fragte Richtung Vögelstreit:
Dass morgen ihr hier nicht mehr seid,
kommt jemandem das in den Sinn?
Drauf hob er ab und zog
dahin ...