Urbanisierung / Innensanierung / Inszenierung

Prosagedicht zum Thema Abschied

von  S4SCH4

Das erste Zuhause kennen sie, doch
Veräußerte es sich unlängst mit
Kernigen Vereinbarungen an einen Verein
Einer der auf´s Äußerste gedrückt
Im Inneren leer und lustlos lodernd 
Unsere zwei Seiten im Gas entzündet.
Und als Gallionsfiguren für duale Einsamkeit,
Für Obsoleszenz von Gefühl und Gabe, 
Nimmt der kalte Wind seinen Pfand von uns; 
Wir, die in Stein Gehauenen, sollen abhauen
Die Waisen einer stöhnenden Straße, die
Nicht länger fortführt, sondern auf- und
Fangbecken für Tränen ist, sollen fort ... mit Wassern
Die aus Untergründen durch Gitterstäbe steigen ... 
Denn dort unter uns liegt der Himmel brach 
Und über uns thront die heulende Hölle in 
Spiegelnden Scherben vom Bilde, eines das wir
Gestern noch der Schönheit wegen fragten 
Und heute nicht mehr ansehen dürfen.     


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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (03.03.25, 16:48)
Hallo Sascha,

ich hab's auch nicht so mit den Vereinen.
Je älter ich werde, desto wider-(nein, ich sag's nicht).

Nicht umsonst sind sie der Deutschen liebstes Start-up.

 S4SCH4 meinte dazu am 03.03.25 um 17:20:
Hi du, 

Ach, ich weiß auch net ... die (neue) Geselligkeit die u.a. ein Verein vorgibt, dies an Stellen an denen Geselligkeit sich schon vor zig Jahre niederließ, ist nichts anderes wie der Kuhhandel mit angespartem, tlws. muffelndem Sparstrumpf (der bereits Unmengen an Metern in einer gedachten Heimat und durch einige Kuhfladen hindurch ging), sowie das Preisgeben eines Groschengrabes, das doch so lange ganz treu an Ort und Stelle blieb. Alles im Tausch gegen frisch gedruckte Scheine und neu polierte Münzen, neue Versprechen und frischen Wind aus frischen Klimaanlagen, dem einen Verein, der endlich alles "richtig" machen möchte.

Aber ich werde wieder windig im schwafeln, was ich im Grunde meine ist: Was ist mein Geld noch wert, oder: Was ist meine Erinnerung von früher noch wert? Tja, nur soviel, wie man selbst oder ein/e ander/e bereit sei im Tausch dafür zu geben und zu versteuern, sei es auch nur in Form einer Bestätigung, einer Anteilnahme, eines einfachen Nickens das geradeheraus ankommt in dem oftmals heerschendem Trubel schnell "verliebter" Blicke.
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