Verirrte

Sonett zum Thema Nachdenkliches

von  Moppel


 

Wär’n wir Verirrte, bliebe nichts von diesen,

die wir zu sein doch lebenslang beteuern.

Wir wären nicht am Kai die scharfen Brisen,

doch nur die Taue, die an Mauern scheuern.

 

Wir wär’n die Rosen, die man früh beschneidet

und sich in goldgefasste Vasen stellt.

An deren Duft sich jeder gerne weidet,

der doch nur ein paar kurze Tage hält.

 

Verirrte, das sind Seelen ohne Klang.

Und doch ist jedem Melodie gegeben.

Das Lied, Vermächtnis,  spinnt sich aus Gesang,

der in uns liegt – eins jeden Lied vom Leben.

 

Wer in sich horcht, der wird sein Lied erspüren.

Er muss nicht irren, denn es wird ihn führen.

 

 



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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (09.03.25, 12:21)
:) :) 
irren ist menschlich doch irre sind gefährlich
und vor allem als machthaber voll entbehrlich.

lg vom harzer

 Moppel meinte dazu am 09.03.25 um 20:11:
Irren sind auch M :D enschen...
Danke, Harzer und lG von M.

 hehnerdreck (09.03.25, 12:28)
Seelen ohne Klang
Was für eine faszinierende Metapher. Toll.

LG

 Moppel antwortete darauf am 09.03.25 um 20:12:
danke, Hehner, das freut mich. Danke und lG von M.

 EkkehartMittelberg (09.03.25, 16:05)
Hallo Monika,

ein wunderbar tröstliches Gedicht, das Mut macht, den Kampf mit dem Irrtum aufzunehmen.

LG
Ekki

 AchterZwerg (09.03.25, 19:55)
Ach, ach,

leider hat man den Schnittblumen ihren Duft bereits "abtrainiert."

Ganz wie im richtigen Leben, nicht wahr? 8-)

 Moppel schrieb daraufhin am 09.03.25 um 20:14:
ich kaufe selten welche. Achter. meine Veilchen am Balkon duften jedenfalls sehr schön. hab sie seit 2 Tagen im Kasten und liiiebe sie.  <3
Schnittblumen sind für mich eigentlich tot...
Danke dir und lG von M.

Antwort geändert am 09.03.2025 um 20:15 Uhr

 willemswelt (09.03.25, 22:02)
gefallen mir sehr,liebe M.deine Gedanken im klangvolem Sonett-einen Gruß zum Abend,Willem
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