DER GEFANGENE
Sein Blick
ist vom Vorübergehn
der Gitter
so stur geworden
daß er nur noch stiert
ins Leere
Ihm ist`s als ob er
1000 Jahre schon
bereits gefangen wäre
Sein krummer Gang
holpriger kleiner Schritte
der sich nur stets im Kreise dreht
ist wie ein altes morsches Rad
das sich auf einer schiefen Achse
knirschend dreht
Nur manchmal,
wenn ein Vogel frei
fliegt über ihn hinweg
am Himmelszelt
hebt er den Kopf
der stets gesenkt auf
die Fußketten fällt
und wünscht sich
er wäre es ,
dort oben
am Firmament
und würde wie
ein Vogel frei sein
und allein
und nicht in einem
Käfig eingesperrt
in dieser Kerkerwelt
wo man die asozialen
nun flügellahmen
Raubtiervögel hält
in eisernen Folieren
damit sie ruhig
am Boden bleiben
und nicht mehr
aufbegehren …