HOMAGE AN LEONARDO DA VINCI

Sonett

von  ginTon

allein das Wort allein führt in die Irre
der rauen Morgenluft. am Neujahrstag
glich meine Wahrheit abstrahierter Skizze
voll Feuchtsubstrat im schwachen Dämmerlicht

des Bleistiftstriches Wirre, dunkler Ecke
die immer wieder etwas Neues bot:
Hier! diese Leiche, dort das blinde Zimmer
des Denkanstoßes in der Sektion Welt

zutage trat mein Licht ein neues Ufer
Tabu der Totenruhe, die man bricht
gleich einem Gleichnis: Unterschrift mit Ende

ich würde Lernen, dass du glücklich bist
und wäre ohne dich allein, verloren
in der Gelassenheit, wenn Frost mich küsst…



Anmerkung von ginTon:

*Text zum Bild:  Lambert Maria Wintersberger HOMAGE AN LEONARDO DA VINCI Privatsammlung Süddeutschland

Anmerkung: Das vom Gemälde HOMAGE AN LEONARDO DA VINCI von L. M. Wintersberger inspirierte Gedicht folgt der Darstellung des Bildes, welches formal an die Darstellung und den Gestus des Heiligen Hieronymus im gleichnamigen Gemälde von Leonardo da Vinci erinnert. In diesem Zusammenhang wandelt der Text auf dem Pfad der Askese (Hieronymus), siehe:  hier als auch dem der Erkenntnissuche (Da Vinci), siehe:  hier, die ja bei Da Vinci im Grunde genommen so weit ging, dass er halt Leichen in irgendwelchen dunklen Kellern sezierte, was natürlich im Auge der Kirchenobrigkeit eine Todsünde war. PS: eigentlich wollte ich eine andere Doku einstellen, die ich aber nicht fand. Die ist eher surreal und eher diesen Nachtprozessen gewidmet...

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