Zwischen den Türen

Text

von  Alex



Ich hab geträumt von dir.


Ich stand vor deiner Tür, hab geklingelt, und du hast aufgemacht. Dein Gesicht war wie Stein. Deine Arme verschränkt.


„Ich bleibe nicht lange,“ hab ich gesagt. „Ich wollte mich nur entschuldigen.“


Meine Stimme war leise. Und dann hab ich geweint. Nicht laut, aber spürbar. Zerbrechlich. 


„Es tut mir leid,“ hab ich gesagt. „Es tut mir leid, dass ich nicht stark genug war, um für dich da zu sein, als du mir von deinen Gefühlen erzählt hast. Dass ich dich nicht gehalten hab, als du mir gesagt hast, dass meine Worte dich verletzt haben.“


Du hast mich einfach angestarrt. Deine Arme verschränkt, hast du mich einfach nur angeschaut, als würde ich wegrennen, wenn du nichts sagst. Mir war auch danach. Dann hast du genickt. Nur genickt.


„Es ist okay,“ hast du gesagt, und das war’s.


Keine Umarmung. Nur Stille und ein leerer Raum. Nur zwei Menschen in einer Türöffnung, mit all dem, was mal war, zwischen sich. Nur zwei Menschen, für die beide Nähe etwas Bedrohliches ist, die sich dennoch ineinander gestürzt haben, sich viel zu schnell viel zu nah kamen, und sich natürlich - natürlich! - aneinander verbrannt haben.


Mein Atem war schwer. Meine Hände flatterten, hoch und runter, wie immer, wenn mein Kopf nicht mehr mit mir klarkommt.


Und dann bin ich aufgewacht.


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