Ekel und Hass - Unsere Zivilisation heute
Betrachtung
von hehnerdreck
Anmerkung von hehnerdreck:
Im Nachhinein möchte ich mich für meine Zurückhaltung entschuldigen. Die Realität ist bekanntlich weitaus erschütternder. Hätte ich sie jedoch in ihrer vollen Härte wiedergegeben, wäre das Werk eine literarische Katastrophe geworden.
Kommentare zu diesem Text
Das wiederholt sich alle 84 Jahre (The Fourth Turning), nein, alle 1200 Jahre (so lange existiert ein Ethnos nach Gumiljow bzw. eine Hochkultur nach Spengler), nein alle, Ätznatron, wie viele Millionen Jahre (ein Juga)?
Das hängt davon ab, wieviel Sake getrunken wurde.
Geh mal im Wald spazieren. Es gibt nicht nur Mensch als Welt. Das tut gut.
Das einst römische Kolosseum mit all den darin innewohnenden und gespielten Veranstaltungen, zum Vergnügen und der Lust der Bevölkerung, erfährt heute durch den Medienspektakel im Fernsehen einerseits und andererseits durch die Möglichkeit über einen Klick auf dem Laptop oder Handy die Welt sich nach Hause zu holen, einen bisher nie dagewesenen Fortschritt, die Inhalte dieser Welt auf seine persönlichen Interessen und Vergnügen zuzuschneiden.
Wir wollen sekündlich etwas Neues erfahren, sehen, hören oder lesen. Die Wahl der Inhalte, die konsumiert werden, bestimmen im Allgemeinen eine Gesellschaft und im Besonderen deren Jugend.
Die Politisierung bis in das private Schlafzimmer, um es zu überspitzen, rührt daher, dass die Krisen sich häufen und die Medien Deutschland mit ihren Inhalten bombardieren. (Der Schutzbunker, der gesucht wird, wo geflüchtet werden kann, stellt ein Wald dar oder eine Wiese, weil man dort genau vor solchen Bombardierungen geschützt ist, vorausgesetzt man lässt das Handy in der Hosentasche oder nimmt es überhaupt nicht mit) Eine Anhäufung von Krisen, wie man siehst, verursacht in der Gesellschaft diverse Kontroversen, weil „scheinbare Probleme“ die wirklichen Probleme kaschieren.
Wir haben quasi eine Gesellschaft in vielen Teilen die quasi - im römischen Kolosseum sitzt - und auf die nächste Veranstaltung wartet. Da das Interesse und die Wahrnehmung an der Veranstaltung so groß ist, wird - und jetzt kommt’s - alles andere vernachlässigt. Dieser (noch) zu analysierenden Vernachlässig entspringt der Hass und Ekel, auch weil sie nie kultiviert wurde.
Wir wollen sekündlich etwas Neues erfahren, sehen, hören oder lesen. Die Wahl der Inhalte, die konsumiert werden, bestimmen im Allgemeinen eine Gesellschaft und im Besonderen deren Jugend.
Die Politisierung bis in das private Schlafzimmer, um es zu überspitzen, rührt daher, dass die Krisen sich häufen und die Medien Deutschland mit ihren Inhalten bombardieren. (Der Schutzbunker, der gesucht wird, wo geflüchtet werden kann, stellt ein Wald dar oder eine Wiese, weil man dort genau vor solchen Bombardierungen geschützt ist, vorausgesetzt man lässt das Handy in der Hosentasche oder nimmt es überhaupt nicht mit) Eine Anhäufung von Krisen, wie man siehst, verursacht in der Gesellschaft diverse Kontroversen, weil „scheinbare Probleme“ die wirklichen Probleme kaschieren.
Wir haben quasi eine Gesellschaft in vielen Teilen die quasi - im römischen Kolosseum sitzt - und auf die nächste Veranstaltung wartet. Da das Interesse und die Wahrnehmung an der Veranstaltung so groß ist, wird - und jetzt kommt’s - alles andere vernachlässigt. Dieser (noch) zu analysierenden Vernachlässig entspringt der Hass und Ekel, auch weil sie nie kultiviert wurde.
@Augustus
Gut beobachtet!
Ich möchte eine weitere Beobachtung anfügen, die ich von einem jungen Schauspiler übernehme, Damian Hardung. Hier ein Auszug aus einem Interview:
Gibt es etwas, das Ihnen Angst macht?
Die Radikalisierung der Sprache, das ständige Gegeneinander, das Fehlen eines echten Dialogs. Es geht nicht mehr darum, Gemeinsamkeiten zu finden, sondern nur noch darum, sich voneinander abzugrenzen – darum, wer am lautesten schreit und wer die markanteste Position hat. Statt um eine echte kollektive Lösung dreht sich alles um Distinktion und Alleinstellungsmerkmale. Ich versuche deswegen, den Impuls des vorschnellen Urteils zu unterdrücken und mit Neugier am Gegenüber ins Gespräch zu gehen. Genau wie ich versucht doch auch mein Gegenüber, glücklich zu werden, und das ist die beste aktuelle ihm zugängliche Methode dafür.
Gut beobachtet!
Ich möchte eine weitere Beobachtung anfügen, die ich von einem jungen Schauspiler übernehme, Damian Hardung. Hier ein Auszug aus einem Interview:
Gibt es etwas, das Ihnen Angst macht?
Die Radikalisierung der Sprache, das ständige Gegeneinander, das Fehlen eines echten Dialogs. Es geht nicht mehr darum, Gemeinsamkeiten zu finden, sondern nur noch darum, sich voneinander abzugrenzen – darum, wer am lautesten schreit und wer die markanteste Position hat. Statt um eine echte kollektive Lösung dreht sich alles um Distinktion und Alleinstellungsmerkmale. Ich versuche deswegen, den Impuls des vorschnellen Urteils zu unterdrücken und mit Neugier am Gegenüber ins Gespräch zu gehen. Genau wie ich versucht doch auch mein Gegenüber, glücklich zu werden, und das ist die beste aktuelle ihm zugängliche Methode dafür.
Richtig. Ich freue mich schon richtig, wenn ich zwischendurch lese, dass ein 82-jähriger sich verirrt hat und mit dem Traktor auf der Autobahn fuhr und die Polizei ihn eskortierte. Herrlich. Sowas will ich lesen! Humor ist gut für das Gehirn..
Die Darstellung gefällt mir, aber woher nimmst du die Gewissheit, dass die Menschheit noch nie so abscheulich und grausam war wie heute?
LG
Ekki
LG
Ekki
Danke für Dein Interesse, Ekki. Die Antwort auf Deine Frage ist komplex. Einerseits steht in der Bibel (ungefähr), dass der Teufel in den letzten Tagen besonders wütend ist, weil er sich seiner begrenzten Zeit bewusst ist. Insofern könnte man die Aussage dieser Betrachtung durchaus als zutreffend ansehen. Andererseits spiegelt ein literarisches Werk nicht immer die Meinung des Autors wider. Häufig verwenden Autoren kraftvolle, expressionistische Formulierungen bis hin zu Superlativen - wie etwa zum Beispiel in der Tradition von Thomas Bernhard, der sich als Meister der Übertreibung verstand. Zudem kann die Frustration über gesellschaftliche und politische Missstände auf diese Weise eine zumindest teilweise erlösende Kompensation erfahren. Wo ich mich hier selbst einordne, kann ich nur annähernd beantworten. Irgendwo dazwischen, aber schon eher als Literat denn als jemand, der andere von seiner Meinung über Politik und Gesellschaft überzeugen will.
LG
LG
Ja, aber Thomas Bernhard liebte das, was er übertrieben schriftlich verabscheute. Hier ist nur Zorn zu lesen. Er lebte ganz gut von dem Verabscheuten und vermied es, dem Gönner wirklich in die Hand zu beißen. Geld war ihm wichtiger. Ich denke, ganz hast ihn noch nicht verstanden. In jedem Satz steckt nämlich auch eine Portion Humor. Romy Schneider meinte, sie hat so viel mit ihm im Sacher gelacht. Peymann sagte das auch. Von Hass ist bei Bernhard nichts da.
Antwort geändert am 10.04.2025 um 15:15 Uhr
Antwort geändert am 10.04.2025 um 15:19 Uhr
Aha, Cora mal wieder auf ihrem abenteuerlichen Besudelungstrip.
Geht's noch? Ich habe mich 30 Jahre mit dem Herrn beschäftigt. Ich weiß, was Thomas Bernhard ist und kann. Das hat nichts mit besudeln zu tun, sondern dich darauf hinzuweisen, dass Thomas Bernhard NICHTS mit Hass und Zorn zu tun hat. Wenn du das nicht verstanden hast, dann tut es mir leid, aber hör auf, persönlich zu werden.
Antwort geändert am 10.04.2025 um 15:34 Uhr
Das frage ich Dich!
Siehe Antwort. Das Gedicht hat nichts mit Bernhard zu tun, rein gar nichts.
Außerdem hat er aus seinen Gedanken heraus geschrieben und nie allgemein behauptet, deshalb immer die Einschübe.
Außerdem hat er aus seinen Gedanken heraus geschrieben und nie allgemein behauptet, deshalb immer die Einschübe.
Antwort geändert am 10.04.2025 um 15:37 Uhr
Ich bezweifle, dass Bernhard tatsächlich eine Zuneigung zu den Politikern hegte, die er kritisierte, insbesondere aufgrund ihres verwerflichen Verhaltens während der Nazizeit. Zugegeben etwas schwieriger wird es wenn er durch seinen Protagonisten Reger über Stifter und Heidegger urteilt, - dies könnte womöglich auf eine innere Ambivalenz hindeuten. Im Sinne von: einerseits schätzt er sie, andererseits empfindet er auch eine gewisse Abneigung gegen sie. Im Gegensatz dazu scheint er eine große Achtung vor Pascal und Montaigne zu haben, deren Werke er in seinen Büchern sogar zu Beginn zitiert – im Gegensatz zu Stifter und Heidegger, was interessant ist, oder?
Hast Du in einem Interview mit ihm erfahren, wie er wirklich über Heidegger und Stifter dachte? Nachdem er Augsburg durch seinen Protagonisten Lechkloake nannte – sehr zum Unmut des Augsburger Bürgermeisters – gestand er, dass er noch nie in Augsburg gewesen sei. Wie kann jemand wie Bernhard, der stets über das schrieb, was er liebte, gleichzeitig so wütend über Augsburg urteilen und diese Stadt lieben, wenn er sie nie besucht hat? Deine Aussagen … nun ja, vielleicht solltest Du vorher gründlicher nachdenken, bevor Du etwas dahingehendes äußerst.
Es ist zwar ehrenwert, ein Bernhardianer zu sein, aber es ist nicht angemessen, einen anderen Bernhardianer öffentlich zu beschuldigen, Bernhard nicht zu verstehen – besonders wenn Du nicht einmal genau weißt, was dieser über Bernhard denkt. Noch problematischer wird es, wenn Du dich von vornherein weigerst, unterschiedliche Eindrücke über Bernhard auszutauschen. Wahrscheinlich wäre ein solcher Austausch ohnehin gescheitert, da Du Deine eigenen Eindrücke über die Ansichten anderer Bernhardianer stellen würdest und deren Perspektiven nicht akzeptieren möchtest. Es ist geradezu grotesk anzunehmen, dass Deine Eindrücke die einzigen wahren und legitimen sind und alle anderen sich hinter Dir anstellen sollten und ihre eigenen Gedanken verleugnen müssen. Was für eine ausgrenzende Haltung gegenüber anderen Menschen!
Hast Du in einem Interview mit ihm erfahren, wie er wirklich über Heidegger und Stifter dachte? Nachdem er Augsburg durch seinen Protagonisten Lechkloake nannte – sehr zum Unmut des Augsburger Bürgermeisters – gestand er, dass er noch nie in Augsburg gewesen sei. Wie kann jemand wie Bernhard, der stets über das schrieb, was er liebte, gleichzeitig so wütend über Augsburg urteilen und diese Stadt lieben, wenn er sie nie besucht hat? Deine Aussagen … nun ja, vielleicht solltest Du vorher gründlicher nachdenken, bevor Du etwas dahingehendes äußerst.
Es ist zwar ehrenwert, ein Bernhardianer zu sein, aber es ist nicht angemessen, einen anderen Bernhardianer öffentlich zu beschuldigen, Bernhard nicht zu verstehen – besonders wenn Du nicht einmal genau weißt, was dieser über Bernhard denkt. Noch problematischer wird es, wenn Du dich von vornherein weigerst, unterschiedliche Eindrücke über Bernhard auszutauschen. Wahrscheinlich wäre ein solcher Austausch ohnehin gescheitert, da Du Deine eigenen Eindrücke über die Ansichten anderer Bernhardianer stellen würdest und deren Perspektiven nicht akzeptieren möchtest. Es ist geradezu grotesk anzunehmen, dass Deine Eindrücke die einzigen wahren und legitimen sind und alle anderen sich hinter Dir anstellen sollten und ihre eigenen Gedanken verleugnen müssen. Was für eine ausgrenzende Haltung gegenüber anderen Menschen!
Gähn. Da ich bereits bemerkte, wie du Inhalte liest und stets etwas dazudichtest, was nie geschrieben wurde, erübrigt sich eine Diskussion mit dir. Schon gar über Bernhard, der übrigens oft kompletten Blödsinn faselte.
Geh mal auf WIRKLICH Geschriebenes ein und erfinde nichts, was nicht dasteht. Wo spreche ich dir irgendwas ab? Ich schrieb, dass dieses Gedicht nichts mit Bernhard zu tun hat und von dir kommt eine Litanei. Lies Briefwechsel, lies Anthologien, lies sein Gesamtwerk. Nirgendwo ist Hass zu sehen, nicht in einem Wort. Bernhard hing am Leben, weil er immer mit dem Tod im Gepäck ging. Er kaufte Immobilien, liebte Spanien, war ein Lebemann und vorallem, wie hier im Artikel: Ein Europäer.
https://www.diepresse.com/450601/die-droge-th-b
Geh mal auf WIRKLICH Geschriebenes ein und erfinde nichts, was nicht dasteht. Wo spreche ich dir irgendwas ab? Ich schrieb, dass dieses Gedicht nichts mit Bernhard zu tun hat und von dir kommt eine Litanei. Lies Briefwechsel, lies Anthologien, lies sein Gesamtwerk. Nirgendwo ist Hass zu sehen, nicht in einem Wort. Bernhard hing am Leben, weil er immer mit dem Tod im Gepäck ging. Er kaufte Immobilien, liebte Spanien, war ein Lebemann und vorallem, wie hier im Artikel: Ein Europäer.
https://www.diepresse.com/450601/die-droge-th-b
Antwort geändert am 10.04.2025 um 20:52 Uhr
"Nirgendwo ist Hass zu sehen," > Das impliziert doch, dass ich hasse. Zuvor war es noch Zorn und jetzt verschärfst Du Deinen Vorwurf gegen mich zum Hasser. Hat keinen Sinn noch weiterzudiskutieren. Also lassen wir es lieber.
Was quatscht du? Ich rede VOM Text, nicht von dir.
Ach, hehner... ich wünschte, ich hätte nur solche Gegner vor Gericht. 😀
Ekel und Hass - Unsere Zivilisation heute
Das impliziert doch, dass ich hasse.
Antwort geändert am 10.04.2025 um 21:58 Uhr
Friede sei mit Dir
... und mit deinem Geiste. So geht das.

ich denke, es war nie anders, hehner, aber heute lebt die Gesellschaft es offen aus. man nehme nur die Foren. Bei Streit gibt es ruckzuck eine Mitläufergemeinde sowohl für den einen wie auch für den anderen. Und gerne auch, weil man dem oder der sowieso schon lange mal einen drauftun wollte.
Die Angst vor der eigenen Schwäche macht die Menschen machtgeil...
bi zur Absurdität wie wir gerade in Amerika sehen...
lG von M.
Die Angst vor der eigenen Schwäche macht die Menschen machtgeil...
bi zur Absurdität wie wir gerade in Amerika sehen...
lG von M.
Meistens sitze ich oft zwischen den Stühlen. Ich kenne sogar einige, die sind völlig anderer Meinung als ich, denen aber ist die Kommunikation als solche viel wichtiger, als Überzeugungen dem anderen aufzustülpen - mir gehts da genauso. Mit denen habe ich oft die schönsten Gespräche.
Danke für Deinen Kommi
LG
Danke für Deinen Kommi
LG