...UND AUCH DIE LÄMMER SCHWEIGEN NICHT [zum Genre des Tages: Prosagedicht]

Prosagedicht zum Thema Unruhe

von  harzgebirgler

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die schafe blöken

und auch die lämmer schweigen nicht

auf längst magerer weide -
unmut wächst,
es gärt in der herde,
futter wird knapp,
viele darben schon, manche krepieren,
jetzt oder später,
die entbehrung erreicht ein bedrohliches maß.

währenddessen bringen
die schalmeienden hirten,
wieder & wieder kauend ihre
beschwichtigende melodie,
allenthalben mit sicherer hand
ihr schäfchen ins trockene &
alpträumen dabei insgeheim jedoch schon
vom unbändigen aufstand
des drangsalierten viehs.

wie lange noch wirken
die schlaflieder der schlachter &
skrupellosen futterknechte, die sich
an den krippen selbst überreichlich bedienen?
wann sprengt das brodelnde magma der wut
mit vulkanisch-zerstörender wucht
den notdürftigen gnadenbrot-stopfen
seinen nimmersatten zuckerbäckern um die ohren?...


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Kommentare zu diesem Text


 Moppel (22.06.25, 11:46)
das Schicksal kennt keine Gerechtigkeit, Harzer, also wird es sich so schnell nicht zum Bessren ändern.
lG von M. :(

 harzgebirgler meinte dazu am 22.06.25 um 12:50:
es ist zwar längst ein graus
doch sieht's bislang so aus. :'(

lg mit herzlichem dank vom harzer

 EkkehartMittelberg (22.06.25, 11:58)
Henning,
politische Lyrik mit drängende Rhythmus, Wucht und originellen Metaphern.
Das "Wer weiß..." ist entbehrlich.
Auch das Zusammenspiel von Bild und Text ist gelungen.

Beste Grüße
Ekki

 harzgebirgler antwortete darauf am 22.06.25 um 12:14:
:)  :)
...deine sicht aufs ende hat gewicht
deshalb gibts das "wer weiß" auch mehr nicht. :D 
beste dankesgrüße
henning
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