Is dat der Gipfel?

Satire zum Thema Aktuelles

von  Moppel


 

Meine Güte, was für ein Event der Weltpolitik in Den Haag, der auf Trump zugeschrumpfte Nato-Gipfel. Selbst der König wird zum Fahnenträger und Nato-Rütte zum Proktologen. Vom Mississippi hinauf bis nach Miami Beach schwamm er durch die braune Brühe von „Make Amerika great again.“

 Dass man nicht noch Tulpen warf bei Trumps Ankunft, das war alles. Aber es ist eben keine Liebesehe mehr. Eher so eine abgestumpfte Langjährige der gegenseitigen Versicherungen, der leeren Versprechen und der Angst: Was mach ich, wenn wir uns trennen? Nimmt er dann die Katze mit?

Doch die Rosinenbrötchen der Niederländer sind so unschlagbar lecker, dass auch Trump ihnen erlag und „an Bord“ blieb.

Spiegel-Journalist Feldenkirchen nennt das „Infantilisierung der Weltpolitik“. Andere Medien loben den US-Präsidenten als Retter Israels und der Welt. Völkerrecht spielt keine Rolle mehr. Nur Trump spielt seine. Und die spielt er gut. Noch nie hat man die Nato-friends dazu gebracht, 5 Prozent in die deutsche Aufrüstung zu investieren. Das macht immerhin ungefähr die Hälfte des Bundeshaushaltes aus. Das hat kein Biden geschafft, kein Obama. Aber böse Zungen sagen, Trump habe von seiner Gattin gelernt. Die sage angeblich: Kauf mir Brillianten, Darling, sonst steig ich nicht mehr so repräsentativ mit dir aus dem Flieger.

Nato-Darling Deutsachland schenkt 5 Prozent. Weil uns sonst der Iran ausbombt, Nord-Korea uns überrollt und der Russe Bayern als Flaniermeile für Oligarchen ausbaut? Oder nich? Oder sind das alles nur Märchen von einem angefressenen Nato-Papi, der den Blagen mit dem Böllemann droht, wenn sie nicht parieren? Niemand weiß das. Infantilisierung der Weltpolitik.

Und die Medien sind sich einig: Wir brauchen zum Schutz Amerika. Infantilisierung der Medienpolitik. Ob de Kika gucks oder ARD, völlig wurscht.

Kalter Krieg, Kriegsgetrommel an jeder Frittenbude. Hatten wir alles schon mal. Auch 3,5 Prozent hatten wir schon mal. Aber da waren sie getragen von einer stabilen Wirtschaft und vom Haushalt finanziert. Jetzt macht Deutschland Schulden dafür. Für den kalten Krieg. Und für die Angst vorm Böllemann, den es gar nicht gibt. Russland will nicht Bayern, sondern Ukraine. Nordkorea will nicht Holland, sondern Südkorea und Iran will nicht Europa, sondern Amerika und Israel platt machen. Trump hingegen will Grönland

Und was ist, wenn das Kind plötzlich sein Nato-Spielzeug morgen in die Ecke wirft? Kommt schon mal vor bei Kindern. Was machen  dann die Erwachsenen?

Sie pflanzen Tulpen, denn die nächste Bundesgartenschau kommt bestimmt und singen mantramäßig:

 

 „Wenn du wiederkommst, dann schenk ich dir

Tulpen aus Amsterdam.

Tausend Rote. Tausend gelbe,

denn wir wollen nicht dasselbe.

 

Mach das Fernsehn an, dann siehst du sie,

Nulpen aus Amsterdam,

Was mein Mund nichts sagen kann,

sagen Tulpen aus Amsterdam,

sagen Nulpen aus Amsterdam.“*

 

*Parodie auf Tulpen aus Amsterdam von Rudi Carell und Heintje

 



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Kommentare zu diesem Text


 Saira (26.06.25, 14:19)
Moin Moppel,

erstmal großes Lob: Deine Satire ist ein Genuss! Ich sehe Trump und das aktuelle Weltgeschehen ganz ähnlich wie du. Besonders dein Bild vom „auf Trump zugeschrumpften Nato-Gipfel“ ist herrlich absurd – da wird aus Weltpolitik ein Kasperletheater, und deine Metaphern treffen voll ins Schwarze.
Auch die „abgestumpfte Langjährige“ als Sinnbild für die transatlantische Beziehung ist treffend und traurig zugleich. Ob Rosinenbrötchen Trump bei Laune halten, wage ich zu bezweifeln – aber die Vorstellung ist köstlich.
Deine Anspielung auf die „Infantilisierung der Weltpolitik“ passt perfekt: Überdrehte Kinder, ratlose Erwachsene – so fühlt sich internationale Politik gerade an.
Auch dein Seitenhieb auf die Medien und das Kriegsgetrommel ist on point. Und 5 Prozent für die Bundeswehr klingt tatsächlich eher nach Größenwahn als nach Sicherheit.
Am Ende bleibt die Frage: Was passiert, wenn das Kind (Trump) sein Nato-Spielzeug in die Ecke wirft? Dann müssen wir Erwachsenen aufräumen – und merken vielleicht, wie lange wir uns von kindischen Drohungen haben einschüchtern lassen. Tja, d
ann beschäftigen wir uns eben mit etwas anderem – wie Tulpen pflanzen.
 
LG
Saira

 Moppel meinte dazu am 26.06.25 um 18:14:
vielen Dank, Saira. Es war mir einfach ein Bedürfnis. Eigentlich wollte ich ja von der politischen Satire weg, aber ich musste einfach. :( :D Es ist zu absurd, was da läuft... 
Im Ernst, holländische Rosinenbrötchen sind mit nichts zu vergleichen. Das leckerste , was ich an süßen Brötchen je aß. Schon als Kind liebte ich sie bei Oma van der Eng...
Iich freu mich über deinen ausführlichen Kommi. es werden sicherlich auch andere kommen, die meine Meinung nicht teilen... lG von M.

 Teo (26.06.25, 14:23)
Tach Moni,
ich weiß nicht, ob ich jetzt erschrocken lachen oder applaudieren soll.
Beides passt.
LG
Teo

 Moppel antwortete darauf am 26.06.25 um 18:15:
wie wär es mit Singen, Teo :D :D Oh Heideröslein, nimm dich in acht...daanke dir und Lachgrüße von M.

 harzgebirgler (26.06.25, 18:16)
alles tanzt nach seinem pfiff
nur putin hat er nicht im griff -
der tanzt ihm auf der nase rum
und lacht sich über uns längst krumm.

lg vom harzer

 Moppel schrieb daraufhin am 26.06.25 um 20:58:
so lang er noch lacht, Harzer, geht es noch... wenn er nicht mehr lacht, dann wird es schwierig... danke und lG von M.
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