Transzendentale Believistik
Kritik zum Thema Glaube
von Jack
Dieser Text gehört zu folgenden Textserien: Zhuang Jack, Ontologie der Religion der Schönheit
Kommentare zu diesem Text
Du vergisst den häufigsten Glauben: den aus Notwendigkeit (Ich glaube, weil ich Struktur brauche).
Darunter fallen z.B. der Glaube an den Sinn des Lebens, der Glaube an die Sinnhaftigkeit der Fortpflanzung, der Glaube an den Wert der Grundsätze, nach denen man lebt, der Glaube an die eigene Intelligenz oder, ganz allgemein, der Glaube an die objektive Realität. Selbst der Nihilismus als Negation des Glaubens ist eine Version davon, schützt er doch vor dem eigentlichen Grauen der Kreatur: der nicht aufzulösenden Ungewissheit.
Glaube ist eine Voraussetzung psychischer Gesundheit. Wie seriös oder absurd der jeweilige Glaube im Kontext des jeweiligen Zeitalters erscheint, hängt a) von der individuellen Intelligenz und b) davon ab, wie stark das Bedürfnis ist, von anderen Menschen respektiert zu werden. Je anspruchsvoller man ist, desto mehr Mühe muss man sich geben, den eigenen Glauben zu rechtfertigen. Die einen rezitieren Psalmen, die anderen formulieren Schachtelsätze im Jargon der modernen Philosophie.
"Credo quia absurdum" deutest du als Imperativ, was falsch ist und als Forderung eh keinen Sinn ergibt.
Was den Gesetzen der materiellen Wirklichkeit unterworfen ist, ist nicht absurd, erfordert also keinen Glauben. Was absurd erscheint, erfordert so lange Glauben, bis es erklärt werden kann. Das Hypothetische, das über der materiellen Wirklichkeit steht - der Autor aus der Perspektive seiner eigenen Romanfiguren - zeichnet sich, falls es existiert, durch seine totale Absurdität aus.
Jedes Konzept, das über den durch Wissenschaft erfahrbaren, also nicht dauerhaft von Glauben und Unglauben abhängigen Kosmos hinausführt, ist zwangsläufig absurd.
Das ist der Punkt - und ein Paradoxon in sich, da der Glaube an das Absurde keine Strukturillusion mit sich bringt, sondern die Alleingültigkeit des Erfahrbaren auf Verdacht abstreitet.
Darunter fallen z.B. der Glaube an den Sinn des Lebens, der Glaube an die Sinnhaftigkeit der Fortpflanzung, der Glaube an den Wert der Grundsätze, nach denen man lebt, der Glaube an die eigene Intelligenz oder, ganz allgemein, der Glaube an die objektive Realität. Selbst der Nihilismus als Negation des Glaubens ist eine Version davon, schützt er doch vor dem eigentlichen Grauen der Kreatur: der nicht aufzulösenden Ungewissheit.
Glaube ist eine Voraussetzung psychischer Gesundheit. Wie seriös oder absurd der jeweilige Glaube im Kontext des jeweiligen Zeitalters erscheint, hängt a) von der individuellen Intelligenz und b) davon ab, wie stark das Bedürfnis ist, von anderen Menschen respektiert zu werden. Je anspruchsvoller man ist, desto mehr Mühe muss man sich geben, den eigenen Glauben zu rechtfertigen. Die einen rezitieren Psalmen, die anderen formulieren Schachtelsätze im Jargon der modernen Philosophie.
"Credo quia absurdum" deutest du als Imperativ, was falsch ist und als Forderung eh keinen Sinn ergibt.
Was den Gesetzen der materiellen Wirklichkeit unterworfen ist, ist nicht absurd, erfordert also keinen Glauben. Was absurd erscheint, erfordert so lange Glauben, bis es erklärt werden kann. Das Hypothetische, das über der materiellen Wirklichkeit steht - der Autor aus der Perspektive seiner eigenen Romanfiguren - zeichnet sich, falls es existiert, durch seine totale Absurdität aus.
Jedes Konzept, das über den durch Wissenschaft erfahrbaren, also nicht dauerhaft von Glauben und Unglauben abhängigen Kosmos hinausführt, ist zwangsläufig absurd.
Das ist der Punkt - und ein Paradoxon in sich, da der Glaube an das Absurde keine Strukturillusion mit sich bringt, sondern die Alleingültigkeit des Erfahrbaren auf Verdacht abstreitet.
Etliche Kunden der katholischen Kirche sind ja auch nur auf dem Papier gläubig. Die Kirche melkt diese Kunden, überlässt dem Einzelnen aber sich sich die Produktangebote aus dem Repertoire der Kirche auszusuchen. Es prüft ja keiner mehr - keine kirchliche Instanz - ob der tatsächliche Glaube noch vorhanden ist und ob der Kunde sich das Sonntagsgebet anhört. Die Angstkultur, die im Mittelalter herrschte und die Einzelnen an dem Glauben Christi band ist der modernen Schuldkultur und der bisweilen etablierten Schamkultur gewichen. Die Angst vor der Hölle ist verschwunden, das Richten der Kunden über das Fehlverhalten von autoritären Personen innerhalb der Kirche hat an Bedeutung gewonnen. Diese Instanz ist kritisierbar und zeigt sich im Schwund und Abfluss von Kunden. An deren Stelle treten privatreligionen. Individuen glaube nun was sie wollen ohne Angst zur Hölle zu fahren.
Image, schlechter Ruf haben an Bedeutung gewonnen. Ketzer wurden früher verbrannt, gefoltert. Heute treten unzufriedene Kunden ohne Konsequenzen zu fürchten aus der Kirche aus, wie Kunden, die bei Amazon das Abo abbestellen. Selbst die unsinnigsten Menschen, die behaupten die Erde sei eine Scheibe, wenn sie den Horizont erblicken, droht keine Inquisition mehr. Demokratien erlauben einen fairen Konkurrenzkampf um den Glauben.
Die Religion der Schönheit ist vorausetzungsreich und möglicherweise nur den Solaren Menschen zugänglich. Chtonischen und tellurischen, sowie lunarischen Menschen bleibt sie verschlossen. Lunarischen deswegen, weil sie die absolute Schönheit bereits auf diesem Planeten glauben verankert zu sehen.
Chtonsichen deswegen, weil sie diese Schönheit gar nicht verstehen und nur in der einseitigen sexuellen Befriedigung (als räuberischen Akt) ihre Erfüllung finden; als Bereicherung der Lust und Erlösung derselben durch Raub der weiblichen oder männlichen Natur.
Allein deswegen wird bereits klar, warum die Religion der Schönheit nur einem exklusiven Kreis von Personen zugänglich ist.
Image, schlechter Ruf haben an Bedeutung gewonnen. Ketzer wurden früher verbrannt, gefoltert. Heute treten unzufriedene Kunden ohne Konsequenzen zu fürchten aus der Kirche aus, wie Kunden, die bei Amazon das Abo abbestellen. Selbst die unsinnigsten Menschen, die behaupten die Erde sei eine Scheibe, wenn sie den Horizont erblicken, droht keine Inquisition mehr. Demokratien erlauben einen fairen Konkurrenzkampf um den Glauben.
Die Religion der Schönheit ist vorausetzungsreich und möglicherweise nur den Solaren Menschen zugänglich. Chtonischen und tellurischen, sowie lunarischen Menschen bleibt sie verschlossen. Lunarischen deswegen, weil sie die absolute Schönheit bereits auf diesem Planeten glauben verankert zu sehen.
Chtonsichen deswegen, weil sie diese Schönheit gar nicht verstehen und nur in der einseitigen sexuellen Befriedigung (als räuberischen Akt) ihre Erfüllung finden; als Bereicherung der Lust und Erlösung derselben durch Raub der weiblichen oder männlichen Natur.
Allein deswegen wird bereits klar, warum die Religion der Schönheit nur einem exklusiven Kreis von Personen zugänglich ist.
Kommentar geändert am 25.09.2025 um 12:24 Uhr