Der unreife Professor und sein unechtes psychiatrisches Gutachten; für den darf ich eigentlich keine Steuern mehr zahlen

Essay

von  DavidW

1

I
"Der ist ja so eitel."
"Gegenüber dem "Tagesspiegel" kritisierten mehrere sozialdemokratische Historiker die Besuche des früheren Brandenburger Ministerpräsidenten in Russland." (1).

Die verschiedenen Mitglieder einer Volkspartei sind also unterschiedlicher Meinung, ob es sinnvoll sei, Russland zu besuchen, eventuell in politischer Absicht.
Die zitierten Professoren waren leider nicht willens, objektiv zu bleiben, und festzustellen, dass Platzeck anderer Meinung sei, die sie nicht verstünden, und ablehnten. Stattdessen wurden sie indirekt psychiatrisch (2), und forderten Unterlassung:

"Der ist ja so eitel."
"Auch Jan Claas Behrends (* 1969), Historiker am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam, kritisierte die Reisen: "Die Hybris von Matthias Platzeck, der als ehemaliger Ministerpräsident Brandenburgs Weltpolitik machen möchte, ist erstaunlich"."
"Hybris", altgriechisch, bedeutet grob gesagt dasselbe wie "der ist ja so eitel", Eingebildetheit, Selbstgefälligkeit.

"So ungeheuerlich eingebildet, anderer Meinung sein als ich..."

Sinngemäß sagt Behrens also: Platzeck solle seine abweichende Meinung aufgeben und sich ihm unterordnen. Der ticke nicht mehr ganz richtig, solle sich aufgeben, und sich ihm unterordnen.

Was ist das bitte für ein wissenschaftlicher Stil? Diskursethischer Stil, wissenschaftsethischer Stil? Politischer Stil? Menschlicher Stil? Es ist ein korrupter, fauler, psychiatrischer (2). Die unterschiedlichen Meinungen sachlich wenigstens asnatzweise herauszuarbeiten, war ihm zu viel.

II
Bekannt dürfte diese Verhaltensweise auch von der deutschen Psychiatrie (2 again) sein: Der solle sich mir unterordnen, meine Sprechstunden, und die Pillen die ich ihm verschreibe bezahlen. Dieser 'Freudleser' oder 'Psychotherapeut', und seine eigene, abweichende Meinung aufgeben.

Ein Schema. Ein psychiatrisches Volksgutachten. Immer ein Fehlgutachten.

III
"Unterschiede aushalten sei ein Zeichen menschlicher Reife" gilt hier als Allgemeinplatz, den man ab und zu sinngemäß irgendwo liest.
Nicht gerade eine Stärke des Professors Jan Claas Behrends. Und das in einer Volkspartei.

IV
Hier fällt einem noch mindestens ein Politikfeld ein, über das ein verdienter und unverdächtiger Sozialdemokrat mit "Russland" reden dürfe.

2
"Für diesen hohen Beamten darf ich keine Stuern mehr zahlen wollen. Das war jetzt der Dritte."
Unter diesem Motto begann ich diesen Text.

I
Einmal versuchte ich sogar, so etwas durchzusetzen, und fragte die Lohnstelle meines Arbeitgebers an, dass ich vorläufig die Lohnsteuer einbehalten wollen würde. Für ein paar Monate war gemeint, bis dieser sozusagen disziplinarrechtsurteilsartige Text abbezahlt ist. Die Lohnstelle verstand mich aber nicht, und bot mir einen Privatkredit an.

II
Erst später fiel mir auf, dass das nicht funktionieren würde, oder nur indirekt funktionieren würde, aber das sehr fies.
Bei der Jahresabrechnung würde ich ja automatisch zur Nachzahlung aufgefordert, bzw. es würde mit der in Deutschland üblichen Steuerrückzahlung für Werbungs- und Fahrtkosten verrechnet.

Wie fies? Gegen den Steuerbescheid könnte ich aber Widerspruch einlegen. Und meinen disziplinarrechtsurteilsartige Text als Begründung beilegen. Das würde dann zu einer Verurteilung in Abwesenheit in einem bayrischen Finanzgericht des Professors führen. Wie das dann weitergeht, weiß ich natürlich nicht. Verurteilungen in Abwesenheit lehne ich aber ab.

III
Der Niedriglohnsektor (Mindestlohn, Arbeitsmigration) ist für gescheiterte Professoren zumutbar.

3
(Irgendein höherer SPD-Funktionär wird schon Aufarbeitung des schlechten Wahlergebnisses gefordert haben). - "Aber 16% waren doch  ein super Ergebnis, bei den ganzen Linksfaschisten, die da die, andersdenkede Parteimitglieder unter ihre Fuchtel nehmen wollen, schätze ich mal 12,5% beim nächsten Mal)


Die letzten beiden medienwirksamen Parteiausschlüsse fand ich falsch. Insgesamt bin ich gegen Parteiausschlüsse.


Fußnoten:
(1)
(https://www.msn.com/de-de/nachrichten/other/etliche-reisen-nach-moskau-spd-historiker-entsetzt-von-platzecks-hybris-und-dummheit/ar-AA1J2VUW Stand20250722

(2) Über Psychiatrie denkt man hier: "Die Psychiatrie betrüge jeden, den sie in hre Finger bekommt." (irgendein alter bayrisch-oppositioneller gesellschaftskritischer Film. Heute gibt es anscheinend ganz schön viele "Liebesvorurteile" (irgend ein altes Buch über Hitler) für die Psychiatrie.

(03.10.25)


Der Verfasser wünscht kein Feedback zu diesem Text.
Daher kann er auch nicht eingeschätzt, empfohlen oder in Deine Favoritenliste aufgenommen werden.
Zur Zeit online: