EINIGKEIT UND RECHT UND FREIHEIT

Ansprache zum Thema Heimat

von  AlmÖhi

Der Text unserer Nationalhymne klang die letzen paar Jahrzehnte ironisch in meinen Ohren. Einigkeit, Recht und Freiheit schienen mir genau die Dinge zu sein, für die die Deutschen sich nicht interessieren.

Statt EINIGKEIT neidisches Beäugen der Nachbarn, die Nummer der "Meldestelle" immer schon eingetippt, damit man, wenn es drauf an kommt, nur die grüne Taste zu drücken braucht. Man geht kühl und schweigsam aneinander vorbei. Einigkeit nur situativ im gemeinsamen Kriechen vor der Obrigkeit, wie immer und wenn überhaupt diese sich in der Realität materialisieren mag. Wenn in Deutschland von "Solidarität" gesprochen wird, ist in der Regel gemeinsame Unterworfenheit und Gehorsam gemeint.

RECHT und Kriechertum schließen einander natürlich auch aus. Ein echter Tyrann, in der kollektiven deutschen Psyche omnipräsent, definiert sich im Gegenteil dadurch, daß er keinem "Rule of Law" (ein angelsächsischer Begriff, der bezeichnenderweise ebenso keine deutsche Entsprechung hat wie das Prinzip "Checks and Balances") untersteht. Bzw. sind die Launen des Tyrannen dem Kriecher Gesetz. Oder wie es ein vielgeschätzter Staatsrechtler einst ausdrückte: "Der Führer schafft unmittelbar Recht". (Ich glaube, irgendwo sagt er auch "Das Recht entströmt dem Führer auf natürliche Weise". Als Tyrann ist der "Führer" übrigens kein Führer.)

Daß auch FREIHEIT nichts für den deutschen Untertanengeist ist, versteht sich von selbst. Freiheit vielleicht am allerwenigsten. "Man kann alles sagen, ABER..."

Nun ja, im Grunde wünschte sich ja mein altsächsischer Bruder und Nachbar Hoffmann von Fallersleben im Exil auf der damals britischen Insel Helgoland diese Dinge FÜR sein deutsches Vaterland. So gesehen kann man, egal wie schlecht die Dinge in und für Deutschland stehen, gewissermaßen gerade wenn sie schlecht stehen, die Nationalhymne beherzt anstimmen.

Die sich für FREIHEIT und RECHT verEINIGenden Deutschen strahlen keineswegs geringer als ihre europäischen Brüder und Schwestern. Tyrannei widerspricht sowieso der eigentlichen dezentralen Vielfalt Deutschlands, ebenso dem germanischen Geist, der, weil natürlich stark, natürlich frei ist. Das "Volk" folgt aus freien Stücken, "brüderlich mit Herz und Hand".

Wünschen wir also den Kämpfern für Einigkeit, Recht und Freiheit Erfolg! Vielleicht wird dann unser Land wieder im Glanze seines selbstgeschmiedeten Glückes blühen. Vielleicht sogar heller als je zuvor, und vielleicht diesmal sogar nachhaltig.


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 DavidW (03.10.25, 16:16)
Polemik.

"Checks and balances" = ca. "Gewaltenverschränkung".

 AlmÖhi meinte dazu am 03.10.25 um 17:56:
Ja, ich denke auch, mit diesem blasierten Rülpser können wir die Sache wohl ad acta legen. Prost!

 Citronella (03.10.25, 16:52)
Ein blühendes Land werde ich zu meinen Lebzeiten wohl nicht mehr erleben.

Aber heißt es inzwischen nicht sowieso Einigkeit und Recht und Vielfalt?

 AlmÖhi antwortete darauf am 03.10.25 um 17:59:
Wer weiß.

Und ja, es wandern vielfältige Dinge in den Fleischwolf.

 Moppel (03.10.25, 18:44)
ich möchte daran erinnern ( heute am Tag der deutschen Einheit), dass zur Wiedervereinigung tatsächlich überlegt wurde, die Hymne der DDR zu nehmen:

Auferstanden aus Ruinen (Nationalhymne der DDR)
Auferstanden aus Ruinen
Und der Zukunft zugewandt,
Laß uns dir zum Guten dienen,
Deutschland, einig Vaterland.
Alte Not gilt es zu zwingen,
Und wir zwingen sie vereint,
Denn es muß uns doch gelingen,
Daß die Sonne schön wie nie
Über Deutschland scheint,
Über Deutschland scheint.

Glück und Frieden sei beschieden
Deutschland, unserm Vaterland.
Alle Welt sehnt sich nach Frieden,
Reicht den Völkern eure Hand.
Wenn wir brüderlich uns einen,
Schlagen wir des Volkes Feind!
Laßt das Licht des Friedens scheinen,
Daß nie eine Mutter mehr
Ihren Sohn beweint,
Ihren Sohn beweint.

Laßt uns Pflügen, laßt uns bauen,
Lernt und schafft wie nie zuvor,
Und der eignen Kraft vertrauend,
Steigt ein frei Geschlecht empor.
Deutsche Jugend, bestes Streben,
Unsres Volks in dir vereint,
Wirst Du Deutschlands neues Leben,
Und die Sonne schön wie nie
Über Deutschland scheint,
Über Deutschland scheint.


Strophe 2 gefällt  mir besonders gut.
Aber wen kratzt es, denn heute ist aich der "Tag der Moschee"...

lG von M.

Kommentar geändert am 03.10.2025 um 18:45 Uhr

 AlmÖhi schrieb daraufhin am 03.10.25 um 20:37:
"Tag der Moschee" am Nationalfeiertag, das ist doch mal ne Ansage.

Zu der DDR-Hymne: Erstmal mehr Sonnenschein - hochproblematisch bei unserer eh schon überkochenden CO2-Welt. Dann sollen die Deutschen nach Frieden streben ("Gibt es auf jedem Friedhof" - FznFritz) und sich nicht opfern - das spielt doch nur Putin in die Hände!

 Wastl (03.10.25, 21:01)
Das 'Nationale' ist ein notwendiger Fetisch. Zvui davon hamma scho ghabt, zwenig is zur Zeit. Und Zeit wirds, dass wida mehra wird. Aber ned wida zvui!

Baramba La bumba la bimba

Es grüßt Dich da Wastl

 AlmÖhi äußerte darauf am 03.10.25 um 22:38:
A recht gscheids Maß is nie verkehrt!
Zur Zeit online: