REIME ZUM B*U*C*H DER ERSTEN & DER LETZTEN T*A*G*E – zum Genre des Tages:

ehe gott einst ans schöpfen ging
und an mit seinen werken fing
gab es bloß chaos überall
und auch noch keinen sündenfall

die erde war voll wüst und leer
ganz ohne baum und grizzlybär
der mensch war gleichfalls nicht in sicht
gott sprach erst mal "!ES WERDE LICHT!"

denn sonst konnt’ ja selbst gott nichts seh’n
und musste blind zu werke geh’n --
gott schuf den himmel und die erd’
und legte fürn elektroherd

vorausschauend bereits den grund
denn was zu kochen ist gesund
oft gern ergänzt durch rohe kost
heut’ kommt die sogar schon per post --

gott gab sich müh’ und gab echt gas
schuf land und meer und farn und gras
nebst sternen sonne mond und tier’n
die wenn sie fell ham selten frier’n

und mit erstaunen nimmt man wahr
dass eher licht als sonne war -
dann stand der mensch auf dem programm:
der liebe gott formte adam

sowie eva nach seinem bild
die beiden machten ihn bald wild
durch fruchtgenuß vom weisheitsbaum
und ratzfatz war er aus der traum

vom leichten leben ohne tod -
gott hatt’ es ihnen angedroht
denn fühlen muss wer der nicht hört
weil eine schlange ihn betört...

einst hat affen nebst giraffen
auch der liebe gott geschaffen
wie ja alle pflanzen tiere
butterblümchen und tapire
wovon aber die nichts wissen
weil wir menschen das nur müssen
[oder doch zumindest sollen
denn gott könnte uns sonst grollen
seiner schöpfung meisterstück
mit der gier nach geld und glück] --
wir hingegen wissen nicht
wann es ist das jüngst’ gericht
das die guten von den schlechten
gott abholden gott gerechten
trennt wie weizen von der spreu --
war dem gottesworte treu
einer alle zeit des lebens
nun dann hofft er kaum vergebens
einzukehr’n ins himmelreich --
wer das nicht war wird wohl bleich
ist zum heile nicht erkoren
nein muß in der hölle schmoren
wo der teufel sich schon freut
auf die große bratenzeit:
saft’ger spieß mit bösewichten
zählt zu seinen leibgerichten
auch gesiedet und gesotten
wird in riesengroßen potten
bösewicht mit seinesgleichen
ja da mag man echt erbleichen --
doch du hast es in der hand
wenn ein mensch zum glauben fand
und erweist nur gott die ehre
schaut der teufel in die röhre
himmels reich steht dir weit offen
darauf darfst gewißlich hoffen! …

bevor gott einst ans schöpfen ernsthaft dachte

da schöpfte er im grunde schon verdacht

dass wenn er nicht nur licht nein alles machte

ihm dies noch viele scherereien macht

er sollte ja dann auch alsbald gewahren

wie eigenwillig ebenbilder sind

die keineswegs nach seinem will'n verfahren

und dachte bei sich prompt: “gott menschenskind

du musst jetzt zeigen wer hier herr im hause

sonst tanzen die dir auf der nase rum

denn schließlich heißt der hausmeister nicht krause!”

und brachte die zwei kurzentschlossen um

das ew'ge leben sowie zudem jeden

weit'ren vorteil dort im garten eden...

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die offenbarung des johannes
gab ja den leuten kund einst wann es
endlich was wird mit gottes reich
auf erden – nicht von jetzt auf gleich
ist eben reine prophetie
und ja vielleicht geschieht’s gar nie
man kann dran glauben oder nicht
weil: das ist kür und keine pflicht!
 
erst mal kommt die apokalypse
die tritt dem bösen auf die schlipse
und merzt es aus mit stumpf und stiel
dabei fließt blut unheimlich viel
die alte erde geht zugrund’
und selbst ihr’m himmel schlägt die stund’
denn alles soll ganz neu entsteh’n
ob das hinhaut werden die seh’n
 
die es erleben – das kann dauern
der liebe gott ist gern am mauern
und hält die ihm die treue halten
bis heut’ noch hin wie schon in alten
zeiten als jenes buch entstand
worin man offenbart was fand -
es steht am schluß vom testament
das man seit je das neue nennt...

https://de.wikipedia.org/wiki/Offenbarung_des_Johannes