Töchter bis 97

Prosagedicht zum Thema Alleinsein

von  PonyHütchen

morgens mittags abends nachts

zur vollen- halben- viertelstunde

und in den zwischenräumen

wachst du des sorgens satt

in seinen eigenen vier wänden

schlingst platinblonde dauerwellen

um dein wundes elefantenohr

das kind malt mit dem zeigefinger

aus suppetropfen schwalben

auf das wachstischtuch

du harrst des

bodendielenknarrens

filzpantoffelschleifens

magengrollens

ringst mit soll und haben

wenn seine lenden dich

im walzertakt ins leere stoßen

verschüttet unter seinem weißen bauch

lauscht du dem hühnerflügelflattern

deines jas und amens

in deiner schachbrettzelle

mitten im vollzug

der ehelichen pflichten

im grellen schein der deckenleuchte

träumst du dich

aus seinem schatten

unter seinem dach hervor

in dunkle gassen

wo du auf eigenen beinen

 

gehst.



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Kommentare zu diesem Text


 dubdidu (23.10.25, 19:19)
Eine Hmyne an des Kanzlers Heuchelei! Die Töchter interessieren ihn nur, wenn man sie gegen Migranten instrumentalisieren kann. Was innerhalb der eigenen vier Wände als Pflicht eingefordert wird, ist auf der Straße ein Verbrechen. Was seine Tochter wohl 1997 angesichts seines Stimmverhaltens dachte?

Kommentar geändert am 23.10.2025 um 22:17 Uhr

 PonyHütchen meinte dazu am 23.10.25 um 22:22:
Das frage ich mich auch, sie dürfte ja ungefähr in meinem Alter sein. Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als das Gesetz verabschiedet wurde.
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