Er stammte aus einem alteingesessenen Adelsgeschlecht in den sächsischen Wäldern. Sachsenwald heißt das Stichwort und seine Altvorderen schickten ihn auf ein hochangesehenes Internat in Schleswig-Holstein, wo früher einmal Prinz Heinrich von Hemmelmark, der Kaiserbruder, residiert hatte. Auf diesem Internat gab es keine höhere Schule und so musste er auf das örtliche Gymnasium zurückgreifen. Die Kinder, welche diese Schule besuchten, sowie auch die Lehrer hegten gewisse Vorurteile gegen die Internatsschüler. Sie waren teurer und besser gekleidet als ihre Mitschüler und standen unter der aufmerksamen Beobachtung des Lehrkörpers. Quentin von Quallenburg war den Lehrern aufgrund seines gewöhnungsbedürftigen Namens ein Dorn im Auge und somit ein durchaus willfähriges Opfer. Bei seinen Mitschülern wurde er nur Qualle genannt. “Ey Qualle, flieg doch nach Malle!” riefen sie ihm auf dem Schulhof zu und er ließ es über sich ergehen. Viel Feind, viel Ehr, dachte er bei sich und versuchte, seine Resilienz durch Ignoranz zu stärken. Dass sein Name Anlass für Sticheleien darstellte, war er schon längst gewöhnt.
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