Vintage-Traum

Gedicht

von  Hannes

Tarzan kam mich besuchen heut' nacht

und hat seine Jane gleich mitgebracht.

Sie tranken Tee und lächelten still.

Und später kam auch noch Buffalo Bill,

der hatte sein bestes Gewehr dabei

und schoß den Lampenschirm entzwei.

Auch Kojak saß mit seiner Glatze

neben mir auf der Matratze.

Er ließ sich von Doris Day die Brusthaare kraulen.

Unter dem Tisch begann Lassie zu jaulen.

Gegen acht brachten die Peanuts ein kaltes Buffet.

Franz Klammer kam rein mit 'ner Tasche voll Schnee.

Er blieb bei uns sitzen und sprach mit James Bond,

auch Marylin Monroe war da und war blond.

Winnetou mußte um neun schon gehen.

Flipper blieb bis gegen halb zehn.

Wir feierten bis morgens um acht.

Da bin ich dann wieder aufgewacht.



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Kommentare zu diesem Text


 Isensee (24.11.25, 22:46)
Lassie jaulte unterm Tisch,
vermutlich vor Existenzangst.
Oder weil jemand ihren Vertrag unterschrieben hatte,
ohne sie zu fragen.
Gegen acht trudelten die Peanuts ein
mit einem Buffet,
das so kalt war,
dass selbst Snoopy kurz fror.
Franz Klammer schmetterte Schnee in die Stube,
setzte sich hin
und redete mit James Bond darüber,
warum Martini immer geschüttelt,
aber nie gerührt wird.
Marilyn Monroe lehnte im Türrahmen,
so blond,
dass die Glühbirnen neidisch wurden.
Winnetou musste um neun weg,
sagte irgendwas von „Pflichten“
oder vielleicht „Plotproblemen“.
Flipper blieb bis halb zehn
und quietschte zustimmend zu allem,
ohne jemals wirklich zuzuhören.
Hannes feierte,
bis die Nacht müde wurde
und der Morgen ihm die Lider hochzog.
Um acht wachte er auf,
lag allein im Zimmer
und fragte sich,
warum Träume manchmal klüger feiern
als Menschen am Leben sind.
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