Sonne und Salz

Bericht zum Thema Urlaub/ Ferien

von  ViolaKunterbunt

Freitag, 16. Juli, 3. Urlaubstag

Obwohl wir uns nach der langen Fahrerei nach einem längeren Aufenthalt sehnten, und eigentlich nicht so gerne schon wieder ins Auto steigen wollten, - jedoch -, an diesem Wohmobil- Getto konnten wir auch nicht bleiben. Also weiter !

Wir fuhren auf der SS1 und verließen sie schon bald wieder, um in Richtung Levanthe zu kurven.
In langen Serpentinen ging es die felsige Küste herunter. wieder sahen wir eine fantastische Blütenpracht und konnten in herrliche Buchten hinabblicken. Auf der Karte hatte der Weg gar nicht so weit ausgesehen, aber es zog sich scheinbar endlos dahin.
Erwähnte ich eigentlich schon häufig genug die Hitze, mit der wir gar nicht in dieser Stärke gerechnet hatten ?

Wir erreichten einen sonnigen Parkplatz, der direkt am Meer lag. Wir brauchten nur eine Treppe hinabzusteigen und waren an einem steinigen Strand, gemischt mit dunklem, fast schwarzem Sand.
Dummerweise waren hier mal wieder keine Hunde erlaubt. So war es in italienisch und englisch zu lesen. Aber manchmal muss man wohl einfach Analphabet sein. Es  erschien uns völlig undenkbar, nun noch weiter zu fahren. In nullkommanix hatten wir die Strandmuschel aufgebaut und Farina darin verfrachtet. Angebunden an eine Tasche konnte sie sich auch nicht weit daraus entfernen und legte sich dankbar in den Schatten.
Wir dagegen stürzten, (soweit es der unebene Boden zuließ) ins Meer und genossen den Ausblick auf diese herrliche Steilküste.
Erst am Abend merkten wir, dass die Sonne wohl noch stärker gebrannt hatte, als wir zwischendurch gedacht hatten. Wir spürten ein leichtes bis mittelschweres Ziehen auf der gesamten Haut der Schultern und den Oberarmen, das von Stunde zu Stunde schlimmer wurde.
Als die Sonne endlich untergegangen war... - ja, wir sprachen wirklich schon von endlich, damit sich die Augen auch etwas von der Helligkeit erholen konnten. - ..... machten wir uns zu einem kleinen Spaziergang auf. Nicht zu viel, - bloß nicht überanstrengen ! - aber am späten Nachmittag hatten wir ein kleines Fährschiff gesehen, das in der Nähe angelegt hatte und mit lautstarker italienischer Durchsage anscheinend für die Fahrten am nächsten Tag geworben hatte.
Davon hatten wir allerdings nichts wirklich verstanden. Wir suchten also die Anlegestelle, um Näheres darüber zu lesen, denn Schiffchen- fahren hatte für mich schon immer eine besondere Faszination.
Keinerlei schriftliche Anschläge fanden wir am Kai, aber dafür eine sympathische Italienerin, die uns in gebrochenem Englisch, das sich mit meinem noch gebrochenerem Englisch gut verstand, erklärte, dass das Schiff morgen früh um 10 Uhr hier ablegen würde zu einer Rundfahrt an der Küste entlang. Das würde so zwei Stunden dauern. Na prima, genau das, was wir suchten.
Im Ort war richtig was los an dem Abend. Touristenfest mit Musik und Verkaufsständen. Ein wenig spazierten wir noch über diesen kleinen Jahrmarkt, fanden dort auch ein leckeres Abendbrot für uns. Ein Hefegebäck, in Öl frittiert, und stark gesalzen. Sowas kannten wir sonst nur als süße Kräbbelkes, aber in dieser Form fanden wir sie auch ganz vorzüglich, - passten sie doch auch wunderbar zu dem salzigen Meergeschmack, den wir noch im Mund hatten.
Müde genug, um uns in unser fahrendes Haus zu verziehen, gingen wir zum Parkplatz zurück.
Der Bochumer hatte ja davon gesprochen, dass dieser Standort abends absolut ruhig wäre, da zu diesem Ort ja sozusagen nur eine Sackgasse hinführt. Man kann in keinen anderen Ort weiterfahren. Er hatte wohl nichts von diesem Touristenfest mitbekommen. Wir fühlten uns jedenfalls, als würden wir auf der Champs Elysees campieren. Scheinbar waren alle Einheimischen und anwesenden Touristen heute Abend auf den Beinen, um sich genau von unserem Parkplatz aus das silbern schimmernde Meer im Mondlicht anzusehen. Doch niemand machte dumme Bemerkungen oder gab uns das Gefühl, dort nicht erwünscht zu sein. Nur glücklich lächelnde Gesichter,  Buona sera, buona notte ! so saßen wir auf einer Bank neben unserem Auto und blickten in die Sterne.

Überhaupt trafen wir in diesen Tagen nur freundliche und sympathische Menschen. Trotzdem hatte ich immer wieder Gedanken im Kopf, die mir zeitweilig meine überschäumende Freude dämpften. So viele Leute, die schon mal in Italien waren, hatten uns oftmals eindringlich vorgewarnt: Passt auf Eure Sachen auf! Ihr fahrt in das Land der Mafiosi und Diebe !  Jeder Italiener ein potentieller Verbrecher !    Jedes Auto wird aufgebrochen und jede Handtasche geklaut !  --- Oder hatte ich das alles mal wieder zu extrem verinnerlicht ?!?!?!?
Jedenfalls misstraute ich jedem freundlich lächelnden Italiener und klammerte meine Tasche fester. Um wie viel nette Kommunikation ich mich da wohl durch meine Furcht gebracht habe........

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Kommentare zu diesem Text

Susa (52)
(12.07.05)
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 ViolaKunterbunt meinte dazu am 13.07.05:
Oh je! Da wird er ja verkohlt wieder kommen.... oder ständig auf der Suche nach Schatten sein. Und irgendwie gibt es den da so gar nicht. *g*
Liebe Grüße, Viola
Nunny (73)
(21.07.05)
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 ViolaKunterbunt antwortete darauf am 22.07.05:
Oh, so sehr sollte man sich aber davon nicht fertig machen lassen. Aber ärgerlich ist es schon sehr!
Liebe Grüße, Viola
Lebenslust (63)
(22.07.05)
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 ViolaKunterbunt schrieb daraufhin am 22.07.05:
Tja, solche Erfahrungen hat schon fast jeder gemacht, oder man kennt welche, die haben... Uns wurde mal in Prag eine Geldbörse gestohlen.
Liebe Grüße, Viola
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