Reiterhof und Weintankstelle

Bericht zum Thema Urlaub/ Ferien

von  ViolaKunterbunt

An diesem Abend versuchten wir dann nach der gezeichneten Wegbeschreibung den CAVALLONATURA,   - den Reiterhof, zu finden. Mein Herzensgatte hatte eigentlich vorgehabt, uns mit Miet- Fahrrädern auf den Weg zu schicken. Doch, Göttin sei Dank, konnte sich meine Bequemlichkeit gegen seine durchsetzen, und wir mussten nur ein wenig Möbel beiseite rücken, um den Wagen aus der Camping- Box rausfahren zu können. Der Weg war um ein vielfaches länger, als die nette Dame an der Info gesagt hatte. Vielleicht laufen aber auch die Uhren in der Toskana anders, und wenn sie von 5 Minuten spricht sind das bei uns auch locker 20 bis 25 Minuten. Ich spreche hier von Auto- Fahr- Zeiten. Mit dem Fahrrad wären wir in der Hitze, wegen zwischenzeitlichem Herzstillstand, gar nicht erst angekommen.

Die Reittruppe bestand aus 7 italienischen Anfängern und 3 deutschen Könnern. Geführt von einer ebenfalls deutschen jungen Frau, die seit 12 Jahren in Italien lebt und gemeinsam mit den Mädchen, die ordentlich reiten konnten, auch die Galoppstrecken durch die Pinienwälder entlangfegte.
Gillian war hellauf begeistert von diesen eineinhalb Stunden.

Mein Herzensgatte und ich fuhren in der Zwischenzeit in den nächsten Ort, Marina de Grossetto, und wollten dort ein Eis essen. Fast direkt neben der Eisdiele ein großer ziemlich leerer Parkplatz, sogar mit Schattenleinen überspannt, --- nix wie druff !  Gerade hatten wir mit einigem Hin und Her und Kontrollieren, ob die Höhe auch passt, den Platz eingenommen, wurden wir auch schon wieder von einem freundlichen Herrn vertrieben. Armeegelände ! Nix zu machen !  So stellten wir uns nebenan ins Parkverbot, wo dann scheinbar niemand was dagegen hatte.

Zurück auf dem Campingplatz erfreuten wir uns an der himmlischen Ruhe, die dort endlich herrschte. Den ganzen Tag über, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, sorgten ganze Herrscharen von Zikaden für eine gleichmäßige Beschallung, - solche großen geflügelten Käfer, die auch noch häßlich aussahen und schon einzeln einen Heidenlärm machten.      Aber das ist eben Natur !  Autobahngeräusche wären zwar leiser, aber unangenehmer !



Mittwoch 21. Juli, 8. Urlaubstag 

Bis um 12 Uhr hatten wir alles wieder eingepackt und begaben uns auf die Weiterfahrt. Schon nach wenigen Kilometern mussten wir wieder anhalten, denn mein Herzensgatte hatte etwas Ungewöhnliches entdeckt. Ein großes Feld, das auf den ersten Blick so aussah wie dunkle, umgepflügte Erde, entpuppte sich aber bei näherem Hinsehen als ein Teppich von tausenden Pinea- Zapfen, die dort zum Trocknen ausgelegt waren.
Einfach irre! Wir müssen Beutelchen für Beutelchen viel Geld dafür zahlen, wenn wir sie für die Herbstbinderei brauchen, und nun sahen wir sie hier, wo sie zuhauf rumlagen........

Die nächste Station war ein Halt bei der Winzer-Genossenschaft, wo wir mal ein gutes Tröpfchen einkaufen wollten.
Hier gab es beste Weine in wunderschönen Flaschen und es gab die Wein Tankstelle !  Vino rosso, Vino bianco und Vino rosato konnnte man sich abfüllen lassen. Aus Einfüllstutzen, wie beim Benzin tanken, und die pfiffigen Verkäufer liefen in Overalls herum.
Die Italiener kamen hierhin mit 20l Plastik- Kanistern und holten sich hier ihren Wochenbedarf. (Vielleicht auch Tagesbedarf - wer weiß ???)
Wir erstanden natürlich auch eine 5l Flasche mit leckerem Rotwein, und da nun der langerwartete Abend am Tarot Garten bevorstand, wollte mein Schatz mir etwas besonders Gutes zukommen lassen und erstand mir auch noch 2 leckere "bessere" Flaschen.
Dass sich diese nun am späten Abend in trauter Gemütlichkeit als bitterer Weinessig entpuppten....... - da konnte er ja nun wirklich nichts dazu......... Stand ja auch alles in italienisch drauf.....

Weiter ging es zu der felsigen Halbinsel Monte Argentario. Welch ein märchenhaftes Stückchen Erde !!!  Diese Ausblicke auf blaugrünes Meer, auf gigantische Felsenküsten, (und ich liiiiiebe den Ausblick auf Felsenküsten !!!!)   all das lässt sich wieder gar nicht beschreiben und ruht gut gesichert in meinem Schatzkästchen.
Wir hätten gerne eine ganze Rundfahrt unternommen, aber als uns die Straßenschilder darauf hinwiesen, dass der weitere Weg nicht für Wohnmobile geeignet ist, kehrten wir lieber um. Doch Porto S. Stefano und Port Ercole werden uns in schönster Erinnerung bleiben.

In einer kleinen Straße machten wir mal wieder eine Rast unter einer großen, schattigen Pinie. Farina durfte frei herumlaufen und nutzte sofort die Gelegenheit, um sich unter einem Zaun unserem Zugriff zu entziehen und eine dort hockende Katze anzugreifen.
Da nutzte kein Rufen, Locken, Pfeifen oder Leckerchen anbieten.... da kam der Jagdhund in ihr hoch und wir konnten nur abwarten. Glücklicherweise war die Katze schneller und verschwand bald darauf, - einen völlig aufgeregten Hund hinterlassend.

Auf dem letzten Stück Weg zum Ziel unseres Urlaubs kamen wir noch am Lago di Burano vorbei, zu dem uns allerdings eine Eisenbahnlinie die Zufahrt versperrte. Kein Herankommen möglich. Doch in Burano fanden wir ein kleines Geschäft, in dem wir eine Tischdecke für unseren unzivilisierten Campingtisch und einen Käscher für meine beiden Salamanderfänger erstehen konnten.

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Kommentare zu diesem Text

Susa (52)
(16.07.05)
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 ViolaKunterbunt meinte dazu am 16.07.05:
Wir haben uns schlapp gelacht, als wir das entdeckten, - das kannst Du Dir vorstellen.
Liebe Grüße, Viola

 BrigitteG (16.07.05)
Felsenküste und blaugrünes Meer - hach... (es störten nur die einheimischen Autofahrer, die diese schmale und extrem kurvige Straße wie die besengten Säue gefahren sind...)

 ViolaKunterbunt antwortete darauf am 16.07.05:
hihi
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