Gesponnene Wahrheit

Erlebnisgedicht zum Thema Verzweiflung

von  Füllertintentanz

Leise Silbenbarrikaden
keilen deine Wahrheit ein.
In des Schweigens Palisaden
spinnt die Lüge ihren Faden,
webt sich um dein kleines Sein
weit auf deine Zunge ein.

Zwischen morscher Worte Spitzen
sich die nackte Angst erhebt.
Will sich durch die Sprache schnitzen,
um den Eheschwur zu schützen.
Schwerer Satz voll Ächzen bebt,
weil Verzweiflung in ihm lebt.

Jeder Laut aus deinem Munde
ist der Schwäche Keimsekret.
Blutend wächst der Wahrheit Wunde.
Feigheit kerbt mit Trotz im Bunde.
Nichts was ihre Narben näht.
Sehnsucht tief in Flammen steht.

Dein verhirnter Kopf weint Tränen
bei der Farce die du da sprichst.
Denn die Lügen die dich lehnen,
bringen Einsamkeit und Sehnen.
Weil du mit der Liebe brichst,
während du dein Herz ausstichst.

Trete nicht des Schicksals Güte,
denn es brachte mich zu dir.
Dein Verleumden und Gewüte
zauste des Vertrauens Blüte,
doch noch steht die Pflanze Wir.
Geh von ihr und bleib bei mir.

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Kommentare zu diesem Text

Tekwin (24)
(29.07.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Füllertintentanz meinte dazu am 29.07.05:
Hallo Tekwin,

es freut mich wirklich sehr, dass dir mein Text so gut gefällt. Ganz kurz zum Inhalt:

Das lyr. ich hat eine Beziehung zu einem verh. Mann. Daher hält es sich im gesamten Text auch so zurück, denn es war immer nur hintergründig in seinem Leben in Erscheinung getreten.
Doch der Mann ist in seiner Ehe nicht glücklich und lebt dort eine Lüge. Jedoch kann er auch nicht den Mut finden, zu seiner wirklichen Liebe zu stehen.
Alle seine Erklärungen kann er nicht mal selbst glauben. Das "ICh" weiß, wie sehr er sich in seinem Irrweg verrennt, will ihm eine letzte Tür öffnen.
Die zarte letzte Zeile soll die verrinnende Hoffnung zum Ausdruck bringen.

Nette Grüße, Sandra
Tekwin (24) antwortete darauf am 29.07.05:
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 Prinky (29.07.05)
Das Gedicht ist sehr gut geschrieben. Richtige Worte im richtigen Aufbau. Man möchte dem lyrischen Ich Mut zusprechen...Doch besser wäre es wohl dem zweigleisigen Mann seinen Bahnhof zu zeigen. Doch ein Mann ist auch nur ein Mensch, und diese sind bekanntlich schwach.
Wie immer gelungen. Hab mich gefreut. Michael

 Theseusel (12.03.06)
Hi liebe Sandra... ich hatte es doch nur einmal bei Euch vorgespielt...so als Idee und jetzt hast Du es reingestellt...wie haste das denn jetzt gemacht? Ganz liebe, wenn auch verwunderte, Grüße:)) Ach ja, Dein Gedicht fand ich von Anfang an klasse...Gerd

 Füllertintentanz schrieb daraufhin am 12.03.06:
Hallo Gerd, da uns allen deine präsentierte "Idee" so gut gefallen hat, war Flo so lieb und hat es uns ein wenig abgemischt. Allein seine liebe Mühe hat es doch schon verdient, nun auch gehört zu werden. Schließlich habt ihr beiden lange genug unser Wohnzimmer blockiert. Viele liebe Grüße, auch von Paddy, der den Song noch immer zu kirchenmäßig findet.
Sandra

 Füllertintentanz äußerte darauf am 12.03.06:
Die ursprüngliche Antwort wurde am 12.03.2006 von Füllertintentanz wieder zurückgenommen.
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