Durchstürmte Nacht

Erlebnisgedicht zum Thema Natur

von  Füllertintentanz

Gezurnte Winde speien Wut
und tosen geißelnd durch die Nacht.
Sie formen ohne Unterlassen
bedrohlich hohe Sturmgrimassen,
als wallend Warnung ihrer Macht.
Sie knechten raunend Land und Meere,
gefährlich schnelle Wellenspeere
geworfen aus dem Schlund der Flut.
Sie wachen über Leib und Gut
sind Teil der Urkraft Heere.


Es bläht sich meines Körpers Kleid,
bin kopfumweht fast atemlos.
Gepeitschtes Haar schlägt in die Augen,
gleich wie gekieste Körner stauben,
als Windgeschoss aus Sturmes Schoß.
Und nebulöse Wolkenwände
sind blitzentfachte Himmelsbrände.
Gedonner dröhnt der Angst Geleit.
Ich spüre meine Winzigkeit
und starker Winde Hände.


Sie zerren, reißen fangen ein.
Geballte Kraft satanisch gellt.
Sie machen sich Natur zu Eigen,
geknickte Pflanzen sich verneigen.
Gegischte Flut am Fels zerschellt.
Ihrer Schaudertöne Scharen
sind mir durch Mark und Geist gefahren
Sie zeigen doch wie klein mein Sein
erzittert unter ihrem Schein.
Ich werde deiner wahren.

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Kommentare zu diesem Text

Nunny (73)
(30.07.05)
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 Füllertintentanz meinte dazu am 30.07.05:
Hallo Gisela,

vielen lieben Dank für dein großes Lob. Ich fühle mich sehr geschmeichelt.

Gruß, Sandra

 Prinky (31.07.05)
Ich weiß einfach nicht warum du so gut bist? Wahrscheinlich bist du in der neueren Zeit geboren, bist aber in deiner Schriftsprache und doch deinem neuzeitlichen Denken in der Phase des letzten Jahrhunderts hängengeblieben.
Manchmal denke ich zurück, und liebe diese Sprachgewalt dieser Jahre.
Prinky, nur ein "Fan"

 Füllertintentanz antwortete darauf am 31.07.05:
Hallo Prinky,

danke für deinen wirklich sehr sehr lieben Kommentar. Die letzten 3 Worte sind ja wirklich rührend.... zwinker.
Es geht mir wie dir. Ich mag auch die ureigene Kraft, die viele der ältlichen Worte enthalten. Und ich möchte sie erhalten. Unbedingt erhalten, diese wunderbaren Worte! Es ist unglaublich, wie viele Worte unsere Sprache in den letzten Jahrhunderden schon eingebüßt hat. Die neuen Worte können deren Lücken nicht schließen... Ist meine bescheidene Meinung.

Verregnete Grüße aus Scheußlich-Holstein,

Sandra

 Prinky schrieb daraufhin am 02.08.05:
Ich fühle mich leer in Nordrhein Begraben.
:-)
Ich verstehe dich gut!! Unsere Sprache büsst andauernd sprachliche Schätze unserer Vergangenheit ein. Ich sehe es als meine Pflicht an, soviele alte deutsche Wörter zu erhalten. Und wie kann ich das besser als in Text und Sprache.
Hoffe, es ist ein besseres Wetter aufgezogen, fern von mir
im betilteten dein...
"Scheußlich-Holstein"
Grüße zurück, gez. Prinky

 Theseusel (03.02.06)
Guten Morgen liebe Sandra:) also wie Dein Sohnemann eines meiner Lieblingsgedichte von Dir vorträgt ist schon klasse und wirklich mitreißend wie ein Sturm...der ihm selbst ab und an den Atem rauben will;) Ganz liebe Grüße von Gerd

 Füllertintentanz äußerte darauf am 03.02.06:
Mein lieber Gerd, auch ich wünsche dir einen schönen guten Morgen. Da dir ja die Hörversionen von Patrick so gut gefallen kann ich dir eine gute Nachricht verkünden:
Er hat mir garantiert, dass er so nach und nach alle Texte vertonen möchte... Die will er dann auf eine eigene CD brennen...lächel....

Ganz besonder liebe Grüße, Sandra

 souldeep (23.01.07)
hej, liebe sandra,
ihr beide, gerd und du, ihr habt wirklich ein sehr fruchtbares
fleckchen erde zwischen euch gefunden...
ich finde, ihr ergänzt euch lyrisch-musikalisch einfach traumhaft.
so gratuliere ich hier im besonderen zur verdichtung eines
rohen themas mit klang und gesang zu einer geballten ladung
wortenergie...wie einen jahrhundertsturm...erobernd der
leserinnen herzen.

sehr gern gehört.
herzensgrüsse euch beiden - ich bin froh, ist der sturm draussen vorüber -
:) kirsten

 Füllertintentanz ergänzte dazu am 23.01.07:
Hallo Kirsten,
danke für deinen super lieben Kommentar. Ich musste gerade schmunzeln. Vielleicht ist das "Stückchen Erde" ja nur deshalb so fruchtbar, weil wir so selten am gleichen Fleck stehen...
Wir beide an einem Ort ist wirklich ziemlich schnell sehr anstrengend.
Ich schicke dir liebe Grüße und hoffe, dass auch du mittlerweile wieder besseres Wetter genießen kannst.
Hier scheint gerade die Sonne und es schneit ein wenig.
Sandra
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