Und zu welcher Klasse gehörst du?

Aufruf zum Thema Politik

von  obar75

Ich habe mal bei Google das Stichwort die "dringendsten Probleme Deutschlands" angegeben und fand einen Beitrag der IHK Dresden und diese Organisation hat ihr Thesenpapier mit der Überschrift „Weniger Staat - mehr Eigenverantwortung“ betitelt.

Die IHK Dresden legt ihren Schwerpunkt auf den Arbeitsmarkt, die Steuerpolitik, die Föderalismusreform sowie Förderung von Innovation, Forschung, Bildung und unternehmerischer Freiheit.

Das hört sich ja, alles sehr schön an, nur was mache ich mit einem Arbeitsmarkt, wenn keine Arbeit mehr zu verteilen ist?
Ich kann mir doch keine neue Arbeit aus den Rippen schneiden, wenn das so einfach wäre, dann könnte man doch Arbeitsplätze in Masse produzieren.

Und die Steuerpolitik, wird die auch die kinderreichen Familien unterstützen?
Die sich dann hoffentlich auch mal mehr leisten können und so die Binnenkonjunktur ankurbeln können.

Ja, Förderung von Innovation, Forschung und Bildung - das hört sich gut an, aber das müssen die Unternehmen selber finanzieren, da sollen sie nicht auf horrende Subventionen warten.

Unternehmerische Freiheit kann ich auch nachvollziehen, da habe ich auch kein Problem mit, solange, alles noch seinen geregelten Rahmen hat und nicht in einen Wildwest-Kapitalismus ausartet.

Ich glaube, das Deutschland immer mehr auseinanderdriftet, in die Klasse der Besitzenden und in die Klasse der Nichtbesitzenden.
UND ZU WELCHER KLASSE GEHÖRST DU?


Anmerkung von obar75:

Diesen Text habe ich ursprünglich als Forenbeitrag im Bereich Politik zu dem Thema „Die dringendsten Probleme Deutschlands“ bei Keinverlag geschrieben, aber weil ich ihn für wichtig gehalten habe, wollte ich ihn hier nochmals veröffentlichen.

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Kommentare zu diesem Text


 Sonnenaufgang (13.08.05)
hallo michael, das du diesen beitrag hier veröffendlichst, finge ich gut und richtig.
nicht jeder mann/frau nimmt an forenbeiträgen teil. mich eingeschlossen *schulternhochziehtundsichduckt*
ich gehöre auch zu der armen klasse. ist echt schäbig mit der politik zur zeit.
aber innerlich sind wir doch reich, gell? oder woa? wie sie in NRW sagen

 obar75 meinte dazu am 13.08.05:
liebe sonnenaufgang,
danke, ich freue mich, das du es als gut ansiehst, das ich diesen beitrag hier veröffentlicht habe. du hast recht, das nicht jeder an den forenbeiträgen teilnimmt, aber das kann man auch nicht erwarten. innerlich hoffe ich doch, das ich als reich gelten kann, das sollen andere bitte entscheiden, in solchen momenten ist das objektiver. was mich nur wirklich stört, ist die tatsache, das auch ich nicht zu den reichen gehöre und es trotz meines studiums niemals sein werde, aber ich will genug geld haben, um eine kleine familie mit ein oder zwei kindern gründen zu können. ich will die möglichkeit haben, zu sagen, ja, ich nehme die verantwortung auf mich und setze kinder in die welt, aber durch die wirtschaftlichen und politischen bedingungen wird mir diese möglichkeit genommen. also werde ich so in meiner eigenen entscheidungsfreiheit indirekt beeinflusst, zum negativen hin und das ist der mit der springende punkt an dieser ganzen sache.
LG obar75

 AndreasG (14.08.05)
Hallo Obar.
Ich fürchte, Du bist voll in die Falle getappt.
Besitz, Konsum, Habenwollen und Immermehrhabenwollen... Was bringt das?
Sicherheit? - Okay (wenn es denn so wäre).
Eine ruhige Ausgangsposition? - Nun ja...
Zufriedenheit? - Wenn man aufhören kann...

Gepredigt wird das Besitzdenken von Menschen, die selber sehr viel haben und einen todunglücklichen Eindruck machen. Vielleicht ist es Rache oder Weltfrust oder sie glauben ihre eigenen Lügen (damit sie sich nicht so armselig vorkommen). Egal. - Aber allein das sollte schon Hinweis genug sein.
Mit dem Besitz ist es wie mit der Macht. Es gibt einen Scheitelpunkt, ab dem die positiven Effekte sich nach unten bewegen. Wer da noch weiter macht, der macht es aus Selbstzweck.
Aber Du wolltest wissen, zu welcher Klasse wir gehören. Ich gehöre zu den Zufriedenen, denn ich habe alles, was man sich für Geld nicht kaufen kann und von dem Konsumierfähigen nehme ich nur so viel, wie ich wirklich brauche.
Liebe Grüße, Andreas

 obar75 antwortete darauf am 14.08.05:
Lieber Andreas, ich bin leider nicht in die falle getappt, weil ich weiß, das Besitz, Konsum, Haben wollen und immer mehr haben wollen, nichts bringt. Dessen bin ich mir vollkommen bewusst. Ich sehe es genauso so wie du, das soziale Sicherheit okay ist und Zufriedenheit hat nichts mit materiellen Gütern zu tun. Zufriedenheit definiert sich bei mir, über mein soziales Umfeld, eine Frau die ich liebe bzw. die mich liebt. Ein Porsche, eine Villa, eine Segelyacht, die können einen vielleicht glücklich machen, aber sie können dir nichts an Emotionen und Gefühlen wieder geben. Ich habe im Politikforum zu TREULIEB mal folgendes gesagt: „Es gibt da einen schönen Spruch von dem Rapper Torch, der aus Heidelberg kommt: „Träumst du von deiner freund, die du liebst, oder von BMW, von dem du nicht genug kriegst?“ Ich selber habe diese frage für mich wie folgt beantwortet, das ein Auto niemals den Stellenwert von einer geliebten Frau einnehmen kann und darum werde ich immer nur von meiner Freundin träumen.“
LG obar75
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