Lass mich den Himmel erden

Erlebnisgedicht zum Thema Sehnsucht

von  Füllertintentanz

Mein Tag entkleidet sich der Pflichten
und wäscht sich rein das Angesicht.
Er lässt mich meine Leere sichten,
und wird mich neu mit Nacht bewichten,
die dumpf aus leeren Zimmern spricht.
Ich bete mein  „Vergissmeinnicht.“


Die Dunkelheit lässt Schatten weiten
und rollt beständig aus ihr Garn,
gesponnen nur aus Einsamkeiten,
bespannt ihr Schwarz des Abends Saiten.
Sie engt der Freude Umlaufbahn;
und doch bin ich ihr Untertan.


Weil meine Lippen stets verbrannten,
beim Suchen nach der Liebe Kuss,
sind Träume, auch die längst verbannten,
ja alle, die mir zugewandten,
mit Lethargie aus einem Guss.
Oh Sehnsucht, du mein Überfluss.


Erhebst dich aus der Tage Krumen,
verzweigst dich weit in mein Gemüt,
beraubst die Hoffnung ihrer Lumen
und schließt die Knospen aller Blumen,
so dass mir nur noch  Wehmut blüht,
die deinen schweren Duft versprüht.


Ich hasse deine Frustgebärden,
du überragst des Lebens Pracht,
will endlich sein, statt nur zu werden,
in Zweisamkeit den Himmel erden.
Wo glüht der Stern, für mich entfacht,
mit dem zu leben glücklich macht?

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Kommentare zu diesem Text

Fabian_Probst (44)
(17.11.05)
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 Füllertintentanz meinte dazu am 19.11.05:
Hallo Fabian, danke für deine Textempfehlung, ich freue mich wirklich über jede einzelne... Was das Ähneln betrifft, so muss ich dir recht geben, einige Bereiche unserer Schreibweisen liegen wirklich sehr nahe beisammen. Nur da wir ja alle aus dem gleichen Wortschatz schöpfen bleibt das nicht immer aus. Überhaupt wird es mit jedem Text schwieriger, noch wirklich neue und unverbrauchte Sätze und Bilder zu schaffen... Doch gerade darin liegt ja der Reiz. Ich schicke dir nette nordisch, graue Grüße, Sandra
locido (21)
(19.11.05)
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TeBö94 (23)
(31.08.14)
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