1
Sie stand an der Türe zum Garten,
ihr Junge lag sinnlos im Gras.
Die Kippe noch zwischen den Zähnen,
muß man wohl heute erwähnen,
im Fernsehn lief Tennis mit Haas.
2
Junge, wat möchtest du essen,
bald geht et los mit dem Krieg!?
Sein Blick, er spendete Fragen,
und Antworten hört` er nicht sagen,
vielleicht wird`s ja doch auch ein Sieg!?
a
Gepäck auf der Schulter, das Messer gewetzt,
den Blick frei für siegreiches töten!
Von Staaten gewollt, mit Ehren beglückt,
was bleibt sind Gewissen und Nöte.
Alleine, im Kampf, für Frieden und so,
und fern liegt die Lyrik im Garten.
Das Messer gewetzt, die Schuhe mit Stahl,
nun quält einen nur noch das Warten.
3
Junge, ich han wat Feines für dich,
die Suppe, so heiß, zum jenießen!
Da stand er auf, Appetit angeregt,
was sich Laufe der Speisung dann legt,
es war noch nicht Zeit um zu schießen.
4
Er ließ seinen Blick nochmal wandern,
die Heimat noch kurz, vor dem Flug!
Fern, wo der Tod sein zuhause,
da schreibt er den Brief in der Pause,
die Mutter kriegt niemals genug!
b
Leben im Ahnen der schrecklichen Wende,
schrieb sein Gesicht sein fassbares Ende.
Nur noch bemüht, der Mutter zu lächeln,
während die Zeit erbarmungslos schritt.
Und im Bewußtsein von Ehre, doch Tod,
fiel seine Abkehr in innere Not.
c
In Dresden blühen die Steine,
der Krieg, der ist lange vorbei.
Die Mutter ist lange gegangen,
ihr Haus ging im Kriege entzwei.