An(ge)dacht

Anspruch und Zuspruch für die Woche


Eine archivierte Kolumne von  SimpleSteffi

Sonntag, 02. Dezember 2007, 00:11
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Erst erster Advent?!

Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde. (2.Petrus 3,9)[/i]

Mit dem Lehrtext des heutigen ersten Adventssonntages möchte ich euch auf die kommende Zeit einstimmen.

Geduld ist eine Tugend – wie oft habe ich diesen Satz schon gehört? Gerade jetzt, in der Adventszeit sollen wir uns in ihr üben, ganz bewusst auf Christi Geburt einstellen, zur Ruhe kommen. Das Gegenteil ist oft der Fall. Ende August standen die ersten Spekulatius neben der Sommerschokolade. Ich wohne in Sichtweite eines großen Einkaufszentrums; derzeit öffnet es Donnerstag bis Samstag bis 22.00 Uhr, Motto: Christmas Shopping! Und die Leute rennen da durch, sage ich euch! 2000 Parkplätze rappelvoll. Und es dauert noch einige Wochen …! Advent heißt Ankunft. Aber wie soll denn Christus bei uns ankommen, wenn wir selbst noch voll unterwegs sind? An ihm vorbeirennen auf der Suche nach dem besten Angebot? Ganz andere Wege einschlagen und am Ende nur froh sind, wenn die „besinnlichen“ Tage wieder vorbei sind? Geduld hat etwas mit „dulden“ zu tun. Damit, die Stille und das Warten auszuhalten, sich mit ihnen sogar anzufreunden. Nehmt euch gerade in dieser Zeit die nötige Ruhe, macht einen Spaziergang in der Natur oder schaut doch einfach mal wieder in der Kirche vorbei. Es gibt vielfältige Angebote, viele Gemeinden bieten auch Abendgottesdienste und Gottesdienste in besonderem Rahmen an, es stehen tolle Konzerte auf dem Programm …- und fast alle haben mittlerweile eine Homepage! Und auch ganz ohne Programm findet ihr hier etwas: Ruhe. Setzt euch, nehmt euch die Zeit, sie wird euch ohnehin geschenkt.

Petrus schreibt hier an die Gemeinde, die ungeduldig fragt, wann denn Jesus zurückkehren, wann denn endlich das Paradies eintreten wird. Im direkten Textumfeld warnt er auch vor Spöttern, die nur an ihre eigene Lust denken und die Botschaft der Erlösung nicht annehmen wollen. Ebenso beschreibt er ein Szenario von schmelzenden Elementen und großem Krachen, mit dem die Welt vergehen wird.
Klingt für mich topaktuell. Denn die Urknalltheorie war zu Petri Zeiten noch recht unbekannt, dennoch beschreibt er unsere Vorstellung von selbiger recht gut.
Ebenfalls die angesprochenen Spötter, Zweifler und radikalen Gegner sind mir nur zu bekannt. Mit großem Interesse habe ich in Dawkins „Gotteswahn“ gelesen, respektiere seine Forschung und finde, er macht es sich zu einfach. Aber auch hier auf KV bin ich schon Spöttern begegnet, die meine Kolumne für überflüssig resp. „bescheuert“ halten.
Aber nicht nur auf Grundlage der heutigen Textstelle weiß ich, dass ich es mir zu einfach mache, wenn ich diese dann für „bescheuert“ erkläre. Ich akzeptiere, dass die Welt nicht in meiner Hand liegt, dass ich aber reden und tun kann, was ich glaube und so vielleicht zum Nachdenken anrege, anderen Wege aufzeige.
Gott hat Geduld mit uns, Gott hat unendlich Geduld mit mir. So will auch ich mich in Geduld üben. Geduld gehört nicht zu meinen größten Stärken. Wenn jemand auf der Arbeit oder im Freundeskreis etwas Simples einfach nicht kapiert, so möchte ich ihn oft nehmen und schütteln. Aber – das bringt´s nicht. Dadurch kapiert er´s erst Recht nicht. Und Gott hat mich nie geschüttelt. Er hat mich immer wieder vor neue Situationen und Fragen gestellt, bis ich schließlich meinen (bisher) richtigen Weg gefunden habe. Das stärkt mein Vertrauen, ich fühle mich bekräftigt und sicher und möchte euch ermuntern, mehr zu vertrauen, geduldig zu sein und mit Gott zu sprechen. Woche um Woche, eine Kerze mehr entzünden, ein paar Worte nur mit Gott sprechen.

Und langsam, in dieser dunklen Zeit zwischen Ewigkeitssonntag und Weihnachten, wird Kerze um Kerze angezündet, wird es warm und gemütlich, füllen sich Raume mit Gesprächen. Lasst uns diese Zeit genießen, uns bereit machen für Gott.

Eine gesegnete erste Adventswoche euch allen![/i]

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

Nicola (80)
(02.12.07)
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 souldeep (02.12.07)
geduld ist langmut...hat nicht mit einem kurzfristigen
mut zu tun, sonden mit einem, welcher dehnbar wie
ein gummiband ist. und bei uns menschen ist es wie
mit unseren kindern...einige von uns brauchen eine
dehnbarere sorte band und geduld, die andern weniger...

:)
danke für die anstubse von dir jeden sonntag - ich freue
mich darauf.

hellwarmes und gottes segen wünsche ich dir weiterhin
liebe steffi.
:)
von herzen
kirsten
wupperzeit (58)
(03.12.07)
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