An(ge)dacht

Anspruch und Zuspruch für die Woche


Eine archivierte Kolumne von  SimpleSteffi

Donnerstag, 17. April 2008, 17:23
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Wer ist der Mann, der den HERRN fürchtet? Ihm zeigt er den Weg, den er erwählen soll. (Psalm 25,12)[/i]

Diese Woche möchte ich euch mit der Losung vom Donnerstag einen Vers mitgeben, der eine Grundsäule meines eigenen Glaubens darstellt.

Der davidische Psalm, dem dieser Vers entstammt ist ein ganz typisches, stufenförmiges Gebet. Zunächst spricht der Beter von sich selbst, formuliert seinen Glauben und seine Fragen. Dann formuliert er Glaubenserfahrungen und Sorgen anderer, öffnet sich einem breiteren Umfeld (dazu zählt der Losungstext) und fasst am Ende sein Vertrauen und seine Hoffnung auf Gott in der Welt zusammen.

So zeigt mir die Textstelle zum einen, dass ich mich auf Gott verlassen darf und zu meinen Ängsten und Hoffnungen stehen kann. Zu anderen, dass unsere menschlichen Möglichkeiten eigentlich immer mit ganz kleinen Schritten anfangen, oft getrieben aus den sog. „Urinstinkten“ wie dem Selbsterhaltungstrieb. Und erst in meiner persönlichen Sicherheit kann ich mich auch um andere sorgen, mich der Welt Stück um Stück durch jede Erfahrung mit Gott mehr öffnen und so wird sich letztlich die Welt verändern können. Durch viele unscheinbare Erlebnisse erwächst das Vertrauen, das sie trägt und jeden Tag neu Sinn stiftet.
Diesen tiefsten Sinn allens kann ich aber nur als solchen begreifen, indem ich mir meiner eigenen Größe im Angesicht Gottes bewusst werde. Das ist es, was mit „fürchtet“ gemeint ist – seid euch klar darüber, wer ihr seid, was ihr allein schafft- und was nicht. Gott will uns nicht ängstigen oder niedermachen, er will uns die Augen öffnen, für das Potential, dass er in uns gesetzt hat – und dass wir miteinander wesentlich besser nutzen können, als ich allein das vermag. Dazu muss ich als Mensch meine Grenzen immer wieder klar gemacht bekommen; Gott zeigt mir meine Chancen und mein Fehlverhalten in mitunter geradezu tragikomischen Episoden immer wieder auf. Mein Weg wird also nicht einfacher.
Aber auf diese Weise gelange ich zu meinem Ziel –das ich selbst vielleicht noch gar nicht kannte oder immer für ein anderes hielt. Und wenn ich dann erkenne, wie zufrieden ich mit mir selbst bin, wie gut und sinnvoll am Ende alles war und welche Möglichkeiten sich für mich und für die Welt eröffnen – dann kann ich gar nicht mehr anders, als zu glauben.

Und ich glaube, dass so die Welt ihr Ziel erreichen wird; durch deinen und meinen kleinen Glauben und unsere großen Zweifel. Denn: Nichts geschieht ohne Sinn.[/i]

Geht gesegnet durch diese Woche!

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

bernard.bonvivant (59)
(20.04.08)
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