An(ge)dacht

Anspruch und Zuspruch für die Woche


Eine archivierte Kolumne von  SimpleSteffi

Donnerstag, 12. Juni 2008, 22:20
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Gesunder Egoismus

Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient. (1.Korinther 10,24)

Klingt zunächst alles andere als egoistisch, der Lehrtext für Mittwoch.
Schon manchem besonders "tollen" Menschen bin ich begegnet, der sich selbst verloren hat in (scheinbarem) Dienen an anderen.
Das ist es nicht, was Gott will. Wir sollen uns nicht aufreiben und unsere Wünsche, Ideen und Bedürfnisse immer hintenanstellen. Nach nunmehr fünf Jahren Ausbildung habe ich letzten Mittwoch mein Kolloquium bestanden und werde im November als Diakonin eingesegnet. In diesen Jahren habe ich unglaublich viel gelernt, nicht nur christliche Lehre und die Arbeit mit Menschen mit Behinderung, sondern vor allem auch sehr viel über mich selbst. Und keine dieser mitunter schmerzhaften und tiefschürfenden Erfahrungen möchte ich missen.
Ich habe oft Aufgaben übernommen, die keiner wollte, habe versucht, den anderen zu dienen. Und bin dabei manchmal persönlich auf der Strecke geblieben. Gott will mich an meine Grenzen führen, er fordert meinen Einsatz auf ganzer Linie. Dazu gehört aber auch, dass ich lerne "Nein" zu sagen und meine eigenen menschlichen und von Gott geliebten Grenzen anerkenne. Ich kann so viel mehr schaffen und gelingendes Leben gestalten, wenn ich zuallererst einmal mit mir selbst im Reinen bin und mich wohl fühle. Ich muss auch "das Meine" suchen und finden, glücklich sein. Und aus diesem Glück heraus will ich anderen bei ihrer Suche Diener sein. Und nur so kann ich es auch. Die Erfahrung, von Gott geliebt und gefordert zu sein, bestärkt mich jeden Tag und will jeden von uns immer neu Liebe lehren.
Im sog. "Doppelgebot der Liebe" ("Du sollst Gott und deinen Nächsten lieben, wie dich selbst") vergessen wir oft den letzten Teil, der doch so entscheidend ist: Liebe dich selbst! Tu dir Gutes, genieße dein geschenktes Leben und sorge für dich!
Das will ich tun und in diesem Zuspruch Gottes den Ansprüchen der Welt gewachsen sein.
Legen wir ruhig öfter die Betonung auf diesen letzten Halbsatz und wir werden merken, wie daraus unglaubliche Kräfte erwachsen, anderen zu dienen!

Euch allen von Herzen eine gesegnete Woche![/b]

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

bernard.bonvivant (59)
(15.06.08)
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wupperzeit (58)
(15.06.08)
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