Alle 55 Teamkolumnenkommentare von Willibald

09.04.20 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " The Wire" von  Lala: "Wowwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwww, das ist eine lange und gute Kolumne. https://up.picr.de/37732675ub.jpg Kommentar geändert am 09.04.2020 um 11:17 Uhr"

09.04.20 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " Die Grenzen des Fußballs" von  Dieter_Rotmund: "(1) Ja, so ist es Eine schöne Rahmung mit zwei Zitaten zur Grandiosität des Fußballerlebens. "Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag." Ernst Happel (1925-92), österreichischer. Fußballtrainer "Am Samstagnachmittag vergessen Millionen Menschen ihre Alltagssorgen." Ottmar Hitzfeld (1949), Fußballtrainer Dann – der gesuchte Kontrast – natürlich ein guter Rhetorikzug, den Kontrast zu suchen, aber die Ausführung! Tränensackstil einer männlichenKassandra mit dem Röntgenblick: eine kapitalistische, petrefakte, tödlich-großspurige, verelendete, wahlweise arrogante, verfilzte, ….. Unverständlich ist das Gejammere der "großen" Vereine, bei denen nun für alle ersichtlich ist, dass dort im Grunde nur Wetten darauf abgeschlossen werden, ob dieser oder jener Millionentransfer das Geld wert war. Rücklagen werden praktisch keine gebildet, die Liquidität reicht gerade mal so bis zum nächsten Fußballspiel und die damit verbundenen Einnahmen. ..und der Information, dass Berichterstattung daran gebunden ist, dass tatsächlich Fußballspiele stattfinden: Die Berichterstattung war und ist daran gebunden, dass tatsächlich Fußballspiele stattfinden. Diese Aufträge an mich sind nun alle weggebrochen, ich mache bestenfalls einige wenige Kurz-Interviews. (2) Wider die Kontrollfreaks Flotte Schreibe unter Missachtung von Sekundärtugenden wie Orthographie, Kommasetzung, Flüchtigkeitsfehlern. Nieder mit Profilneurosenträgern, Kontrollfreaks und Narzissten. Die Sternchen markieren die schlumpfigen Passagen. "Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag." Ernst Happel (1925-92), österreichischer. Fußballtrainer Gute Freunde fragten mich, was denn nun mit mir sei, nachdem kein Fußball mehr stattfindet. Tatsächlich berichte ich nun seit über 10 Jahren über das Fußballgeschehen in meiner Region. Hintergrundberichte waren dabei selten gefragt, gefordert wurde der aktuelle Spielbericht und das Hoch und Runter der Mannschaften in den Tabellen. Die Berichterstattung war und ist daran gebunden, dass tatsächlich Fußballspiele stattfinden. Diese Aufträge an mich sind nun alle weggebrochen, ich mache bestenfalls einige wenige Kurz-Interviews. Daher weiss (*) ich, dass die kleinen Vereine nicht unter einer finanziellen Belastung leiden. Zu den Kreis-, (*) und Verbandsligaspielen, zu den(*) ich gehe, finden sich selten mehr als 300 Zuschauer ein und es werden (*, naja geht schon auch der Plural) dort eine überschaubare Anzahl von Bratwürsten und Bieren verkauft. Die Vereinsverantwortilchen (*) geben mir derzeit die Rückmeldung, dass sie vor allem den Kontakt mit den Clubkameraden vermissen, das gesellige Miteinander nach dem Spiel im Vereinsheim. Das ist verständlich. Unverständlich ist das Gejammere der "großen" Vereine, bei denen nun für alle ersichtlich ist, dass dort im Grunde (!) nur Wetten darauf abgeschlossen werden, ob dieser oder jener Millionentransfer das Geld wert war. Rücklagen werden praktisch keine gebildet, die Liquidität reicht gerade mal so bis zum nächsten Fußballspiel und die damit verbundenen Einnahmen. Jedem normalen Sportvereinsvorstand wäre bei einem (*) so einem Tun auf der jährlichen Jahreshe(*)uptversammlung der m(*)itglieder unverzüglich die Verantwortz(*)ung entzogen worden, aber die sog. "großen Clubs" sind alles GmbHs in einem(*) Art Paralell(*)unvi(*)versum fernab jeder echten Kontrolle. Unter Sportjournalisten gilt übrigens die Berichterstattung über die regional in der höchsten Spielklasse agierenden Fußballmaa(*)nnschaft(*) nicht als Adelsschlag (was für ein schönes Wort in einem Trockengebiet der Rotmundebene!**), sondern als lästige Pflicht. Es gilt die Regel, je höher die Mannschaft spielt, desto schmieriger und unangenehmer ist das Umfeld. Im Hintergrund arbeiten dort überwiegend Menschen mit Profilneurosen, Kontrollfreaks und Narzissten. Das ist sehr bedauerlich, geht es doch nur um die schönste Nebensache der Welt. Ich habe inzwischen begonnen, mich auf andere Themen umzustellen, mit Vorliebe solche, die keinen (*) medizinische Implikation haben. Die gibt es nämlich weiterhin und sie sind nicht minder interessant. "Am Samstagnachmittag vergessen Millionen Menschen ihre Alltagssorgen." Ottmar Hitzfeld (1949), Fußballtrainer Hier das schöne Wort "Adelsschlag", das den Text von Rotmund an dieser Stelle adelt. Du kriegst eine Bestätigung, dass ein Lied den Leuten total unter die Haut gegangen ist, und das ist für den Komponisten fast ein Adelsschlag. Die Zeit, 30.08.2010, Nr. 35 Wer im europäischen Ausland großzügig eingebürgert wird, hat damit keineswegs einen lebenslangen Adelsschlag. Der Spiegel, 08.03.1999 Das ist der Adelsschlag für jeden Popsong, wenn er im Stadion gesungen wird. Die Zeit, 29.09.2005, Nr. 40 Der Empfang beim jeweiligen US-Präsidenten war stets so etwas wie der Adelsschlag des mächtigsten Verbündeten. Der Tagesspiegel, 08.04.2002 Der künstlerische Adelsschlag folgte 1998 mit dem Sonderpreis zum Deutschen Kabarettpreis für sein "Nützel" -Programm. Süddeutsche Zeitung, 24.03.2001 (3) Dem Tränensackstil so fern Zwei Beispiele für lebendige, fast literarische Berichterstattung, gewiss Besonderheiten der Hochschreibe, aber anregend auch für uns: „Großliga“: Christof Kneer über Ganzales, VfB Stuttgart Christian Gentner, ehemals Kapitän des VfB Stuttgart, jetzt bei Union Berlin, wird dieses Bild nie vergessen. Er sieht das immer noch vor sich, Dennis Aogo läuft zum Freistoß an, schießt, der Ball saust an der Mauer vorbei ins Tor, die Mitspieler jubeln. Christian Gentner reißt es reflexartig auch die Arme nach oben, aber irgendwas stimmt nicht in diesem schönen Bild, Gentner hat das damals schon gespürt. Hatte er da nicht eben einen Schatten hinter der Mauer gesehen, war das nicht einer aus der eigenen Mannschaft? Während Gentner das so dachte, jubelten die Mitspieler um ihn herum immer noch, aber es mischten sich erste Zweifel in den Jubel. Der Schiedsrichter fingerte an seinem Kopfhörer herum, ein inzwischen weltweit gefürchtetes Alarmsignal, und tatsächlich: Das Tor war dann kein Tor. Der Schatten hinter der Mauer hatte es ungültig gemacht. Seitdem stellt sich jener beachtliche Teil der Welt, der sich mit dem VfB Stuttgart beschäftigt oder gar zu ihm hält, diese eine Frage: Was um Fußballgottes Willen hatte der Stuttgarter Stürmer Nicolas Gonzalez in diesem Moment hinter der Abwehrmauer von Union Berlin zu suchen? „Kleinliga“: Christoph Leischwitz über Pipinsried Nein, sie wollten nicht absagen, sagt Roland Küspert, Virus hin oder her. Die Mitgliederversammlung sei schon mehrmals verschoben worden, und außerdem "haben wir nichts zu verbergen", sagt der Präsident des FC Pipinsried gleich zu Beginn. Es ist Donnerstagabend, die Nachricht, dass der bayerische Amateurfußball am Wochenende komplett ausfallen wird, ist noch nicht offiziell, doch jeder ahnt: So eine Menschenmenge - 57 sind gekommen - wird wohl für längere Zeit nicht mehr zusammenkommen. Niemand hustet. Offenbar sind die Erkälteten zu Hause geblieben. Dass der FC Pipinsried wirklich nichts verbergen will, stellt Uli Bergmann recht plakativ unter Beweis: "Das sind meine Buchungen der letzten Monate", sagt er, und rollt einen meterlangen Ausdruck aus, der bis auf den Boden reicht. Aktueller Kontostand: 424,82 Euro. Haben. So schreiben kann man hier in dieser Kolumne ansatzweise auch. greetse ww https://up.picr.de/38197291ua.jpg p.s. Es geht auch hier nicht um unfaires Dieter-Bashing-Bashing- Moshing- Slamming. Einmal hat Dieter immer wieder Texte anderer in einem eher herben, herablassenden Stil gewürdigt. Zum Zweiten ist Dieter entsprechend offen für Gleichartiges, auch wenn er verdeckt in einer Aposiopese von "Pranger" spricht. Und dann gibt es noch die schwache Hoffnung, dass Kritik zu Veränderungen stimulieren kann. Kommentar geändert am 09.04.2020 um 11:03 Uhr"

03.04.20 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " TV: Eine historische Chance verpasst" von  Dieter_Rotmund: "Immerhin, bis auf die berühmte Konjunktion, die man, wie Dieter jetzt weiss, mit Doppel-S schreibt, ist das nun eine sprachlich ansprechende Kolumne, in der Gedankenführung allerdings nur bedingt überzeugend. Auch für den wenig überzeugend, der durchaus an dieser Stelle im Forum keine Doktorarbeiten erwartet."

02.04.20 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " TV: Eine historische Chance verpasst" von  Dieter_Rotmund: "Auch der routinierte Thomas-Bernhard-Leser sollte das scharfe "s" in " nicht tolerieren: "zu dieser Zeit fast unbemerkt die letzte "Lindenstraße"-Folge gesendet. Und daß, obwohl es eine riesige Gelegenheit gewesen wäre, Zuschauer zu begeistern und die fürs Fernsehen zu gewinnen: Angebote von Serien-Binge-Watching, p..." Und überhaupt aufhören, seine - wie sagt Dieter Rotmund - Betriebsblindheit zu kultivieren. greetse ww"

02.04.20 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " TV: Eine historische Chance verpasst" von  Dieter_Rotmund: "Dieter-Rotmund-as-usual, also aus der Vogelperspektive ein angemasst kundiger Rundflug-Rundumschlag, in der Nahperspektive an der Tastatur das vertraute Herunterschratteln fern von Leserführung, Stil und Orthographie. Dokument dessen, was D.R. gerne eine "flotte Schreibe" nennt und von Dudenfetischisten mit resigniertem Augenbrauenzucken bedacht wird: "Schema" soll ein Plural sein, "zur dieser Zeit" ein Slap, ein Doppelpunktkonvolut bei "und die" kombiniert mit extraordinären Dativen ("passenden Kinofilmen") ein wohl gesetztes Rätsel zum Nachsinnen, ... ein verirrtes "verriert", ein Komakomma vor "und" samt einigen Flaschen Bier im Kühlschrank und einer Suchanzeige für "Contagion". Immerhin, die letzten zehn Zeilen stechen angenehm ab, was aber nur bedingt ein Kompliment ist. So long. p.s. "Contagion" kann man derzeit sehr günstig streamen. Und der andere alte, aktuelle Katastrophenfilm, der von Petersen, hat eine recht tröstliche Szene, für diejenigen, die den Film vom Sofa aus sehen. In "Outbreak" meint Rene Russo beim Anblick der Neuinfizierten: "So viele. So plötzlich." Und Dustin Hoffman antwortet: "Wahrscheinlich waren sie alle im Kino." Kommentar geändert am 02.04.2020 um 09:29 Uhr"

29.03.20 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " TV: Ein paar Tipps fürs Fernsehprogramm" von  Dieter_Rotmund: "Na gut, ausführlicher: Ich möchte davor warnen zu glauben, einfach den Fernseher nur anzuschalten und auf ein persönlich angenehmes Programm zu hoffen. &&&&&&&& a) Ich möchte davor warnen, einfach den Fernseher nur anzuschalten und auf ein persönlich angenehmes Programm zu hoffen. Glauben ist draußen, die beiden Infinitive abzuschalten und zu hoffen sind abhängig von warnen b) Ich möchte davor warnen zu glauben, einfach den Fernseher nur anzuschalten und auf ein persönlich angenehmes Programm zu hoffen. = Ich möchte vor dem Glauben warnen, dass man den Fernseher einschaltet und auf ein persönlich angenehmes Programm hofft (Es ist unlogisch, den Glauben hier zum Syntaktischen Kopf für hoffen zu machen) C) Ich möchte davor warnen zu glauben, einfach den Fernseher nur anzuschalten und auf ein persönlich angenehmes Programm hoffen zu können. (Der Glaube, hoffen zu können, trifft den Gedanken, allerdings recht viele Infitnitive insgesamt) d) Ich möchte davor warnen zu glauben, einfach den Fernseher nur anzuschalten und auf ein persönlich angenehmes Programm zu treffen. (Hier gibt es eine Untrordnung der Teilelemente, verständlich) e) Ich möchte davor warnen zu glauben, man brauche nur einfach den Fernseher an(zu)schalten und könne dann auf ein persönlich angenehmes Programm hoffen. (Auch hier ist die Hierarchie der Vorgänge differenziert und so logisch korrekt) Es gibt noch einige Varianten, die den Grundgedanken korrekt und verständlich wiedergeben. Vielleicht ist es für Dieter jetzt verständlicher, warum (b) mächtig holpert? Kommentar geändert am 29.03.2020 um 11:15 Uhr"

26.03.20 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " TV: Ein paar Tipps fürs Fernsehprogramm" von  Dieter_Rotmund: "Übrigens, Lothar Mich interessiert sehr, sehr die Rhetorik der Bilder. Das ist halt ganz was andres als der Dieter, so genau weiß man das nicht, als langweilige Inhaltsangabe abkanzelt. Pöh. Oder er sagt, dass das, was er unter Filmkolumne versteht, keine "Doktorarbeit" ist. Ödet. Immerhin das Öden ruft Reaktionen hervor, immerhin. ..................... Rhetorik der Bilder: Das da z.B. ist eine Vorankündigung einer USA-Uni (Harvard): Merkel wird eine Rede halten. Ein Spot unter 50 Sekunden. Schwarz-Weiß – Cinemascope. Langsames Öffnen der Blende auf eine Großstadtszene der 50er Jahre. Flanierende Menschen. Ein eingeblendeter Schriftzug: "Die Tochter eines Pastors und eines Lehrers" - Schwarz - "Die Familie ging nach Ostdeutschland" - Schwarz - Bild eines massiven Holzklotzes, Schrift: "Schon als Kind liebte sie Physik" - Schwarz - wandernde Moleküle, Schrift: "Sie wurde Forscherin", Einblendung: Bilder vom Fall der Berliner Mauer, Schrift: "Als Freiwillige trat sie damals einer Partei bei" - Schwarz - "Der Rest ist Geschichte." Harvard Merkel Wow. ....... Rhetorik von Dieter: Ich möchte davor warnen zu glauben, einfach den Fernseher nur anzuschalten und auf ein persönlich angenehmes Programm zu hoffen. Man geht ja auch nicht in eine Buchhandlung, zieht sich blind und wahllos ein Buch aus dem Regal und meint, nun habe man ein Werk ergattert, dass* einem das Leben von Grund auf ändert. Fernsehprogrammwerke ändern das Leben ebenfalls nicht, aber sie können es verschönern - man muss *ich aber ein wenig auf das Medium einlassen: Was kommt wann auf welchem Sender? Wie unterscheiden sich die Charakteristika der Kanäle? Anfangszeiten spielen in Zeit des eingebauten Festplattenrekorders kaum noch ein Rolle, bzw. nur noch für gesellige Fußball-Abende. Tatort, ARD. Vorsicht: DEN Tatort gibt es nicht. Die Tatorte sind je nach Ort und Ermittler sehr unterschiedlich. Gemeinsam ist ein*gentlich nur, dass die Ermittler bei einer Polizeibehörde angestellt sind und eine Folge 90 Minuten dauert. Wow! Kommentar geändert am 26.03.2020 um 19:23 Uhr"

26.03.20 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " TV: Ein paar Tipps fürs Fernsehprogramm" von  Dieter_Rotmund: "Und wenn man eine Waschmaschine hat, kann man sie während des cineastischen TV-Guckens laufen lassen. Wer's noch nicht weiß. Jetzt weiß er's. p.s. Will man den Old-School-Eindruck unterstreichen, empfiehlt es sich, für das TV-Gucken Schuhe mit Schnürsenkeln anzuziehen. Und vielleicht macht man sich beim TV-Gucken Notizen. Kann man für eine Inhaltsangabe (auch "Oldschool") gebrauchen. greetse ww Kommentar geändert am 26.03.2020 um 09:29 Uhr"

20.03.20 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " Am Rande der Gesellschaft – und doch mittendrin" von  Dieter_Rotmund: "Vielleicht nochmal, bis zum Erbrechen wiederholt, man möge den Blick nach oben richten: Hier ein Ansatz bei "Gilbert Grape": Essen oder Gefressen werden? Arnie Grape und Gilbert Grape blicken eine endlose, staubige Straße entlang, die ins Nirgendwo zu führen scheint. Sie warten auf das alljährliche Hauptereignis: Eine Camperkarawane, die durch das Dorf Endora zieht. Eine Staubwolke, Motorengeräusche – und dann ist sie endlich da. Arnie läuft jubelnd hinter den Wägen her, die sich langsam immer weiter von Endora entfernen, bis sie schließlich fast nicht mehr zu sehen sind. Endora – ein Tausendseelendorf mitten in der Einöde, umgeben von trockenen, bräunlichen Wiesen, weit entfernt von der nächsten Großstadt. Irgendwo in Iowa. Und so lautet auch der deutsche Titel des Filmes: „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“. Leben auf dem Land – ruhig, idyllisch, friedlich,...oder eben auch langweilig. So charakterisiert Gilbert zu Beginn des Filmes sein Umfeld: „Endora ist wie Tanzen ohne Musik. Ein Ort, an dem nicht viel passiert. Und das wird sich auch nicht ändern.“ Wirklich glücklich scheint Gilbert nicht zu sein, der mit 24 Jahren noch viel aus seinem Leben machen könnte. Könnte – wäre da nicht seine Familie, die seit dem Freitod des Vaters stark von ihm abhängig ist: (...) Ist das die langweilige Inhaltsangabe, die Du immer wieder beklagst, wenn dein seltsam bis grotesk gestalteter Schnellschuss-Stil samt emotionalen Bährufen relativ höflich moniert wird? Solltest Du mit der Fokussierung auf Subjektives und Kinoausstattungen diesen heiligen Raymond Queneau als Kronzeugen anführen, so ist er von Dir zum großen Teil missverstanden worden. Und vieles andere mehr."

19.03.20 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " Am Rande der Gesellschaft – und doch mittendrin" von  Dieter_Rotmund: "Ich habe Dir vorgeschlagen, wir schreiben zum selben Film jeder eine Rezension (Crimson Pirate in unserer jugendlichen und späteren Perspektive). Oder halt einen anderen aktuellen Film. (Zum Beispiel JoJoRabbit). D.R. weicht aus. Hier ein Ansatz bei "Gilbert Grape": Essen oder Gefressen werden? Arnie Grape und Gilbert Grape blicken eine endlose, staubige Straße entlang, die ins Nirgendwo zu führen scheint. Sie warten auf das alljährliche Hauptereignis: Eine Camperkarawane, die durch das Dorf Endora zieht. Eine Staubwolke, Motorengeräusche – und dann ist sie endlich da. Arnie läuft jubelnd hinter den Wägen her, die sich langsam immer weiter von Endora entfernen, bis sie schließlich fast nicht mehr zu sehen sind. Endora – ein Tausendseelendorf mitten in der Einöde, umgeben von trockenen, bräunlichen Wiesen, weit entfernt von der nächsten Großstadt. Irgendwo in Iowa. Und so lautet auch der deutsche Titel des Filmes: „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“. Leben auf dem Land – ruhig, idyllisch, friedlich,...oder eben auch langweilig. So charakterisiert Gilbert zu Beginn des Filmes sein Umfeld: „Endora ist wie Tanzen ohne Musik. Ein Ort, an dem nicht viel passiert. Und das wird sich auch nicht ändern.“ Wirklich glücklich scheint Gilbert nicht zu sein, der mit 24 Jahren noch viel aus seinem Leben machen könnte. Könnte – wäre da nicht seine Familie, die seit dem Freitod des Vaters stark von ihm abhängig ist: Sein geistig behinderter Bruder Arnie, der laut ärztlicher Prognose eine Lebenserwartung von 10 Jahren hat und mittlerweile wenige Tage vor seinem 18. Geburtstag steht. Seine Mutter, Bonnie, die an Fettsucht leidet und das Sofa nicht mehr verlässt. Seine pubertierende Schwester Ellen, der perfekt lackierte Fingernägel wichtiger sind als alles andere. Und dann Amy; sie hat ihren Job in einer Schulkantine verloren und die Mutterrolle in der Familie übernommen, für Gilbert ist sie als einzige eine gewisse Hilfe. Man kann sich gut vorstellen, was für eine Verantwortung auf Gilberts Schultern lastet und wie schwer es für ihn sein muss, Zeit für sich zu finden, Zeit zum Nachdenken. Sehnsüchte, Träume und Wünsche bleiben unausgesprochen. Sicherlich nicht gerade ein aufregendes Leben. Aber allzu schlimm ist dies auch nicht. Der englische Originaltitel „What´s eating Gilbert Grape“ jedoch präsentiert den Film in einem ganz anderen Licht und lässt verschiedene Deutungen zu. Zum Einen, weil zunächst einmal unklar ist, was das Subjekt ist: „What“ oder „Gilbert Grape“. Zum Anderen, weil das Verb „to eat“ polysem ist. Die wohl häufigste Verwendung findet es als Synonym zu „Nahrung aufnehmen“. Dies bedeutet im Allgemeinen, dass ein Grundbedürfnis gestillt wird. „To eat“ als alltäglicher Prozess: Weil es gut schmeckt, weil man Hunger hat. Oder auch, um zu überleben. Das passt zu Gilberts adipöser Mutter, dann auch zu seinem Job in einem kleinen Lebensmittelladen, sowie zu dessen Konkurrenz, der Supermarktkette „Foodland“. Oder auch zu Arnies Leidenschaft für das Fastfood-Restaurant „Burger Barn“. Außerdem ist auch Gilberts Nachname „Grape“ aufschlussreich: Eine Frucht, die man einfach so essen kann, aber auch veredeln. Zu Wein. Im Laufe des Filmes wird jedoch klar, dass „eat“ hier etwas anderes bedeutet, als den Prozess menschlicher Nahrungsaufnahme . Somit ist auch das „what“ noch einmal genauer zu beleuchten: Es scheint sich um ein Irgendetwas zu handeln, das Gilbert aufzufressen oder zumindest zu schwächen droht. Doch was ist das „what“? Vielleicht seine Verantwortung der Familie gegenüber, vielleicht die vernachlässigten Wünsche und Träume des Protagonisten, vielleicht sein an Selbstaufopferung grenzendes, altruistisches Verhalten. Man wird sehen. https://up.picr.de/38099009vs.jpg greetse ww Kommentar geändert am 19.03.2020 um 17:24 Uhr"

Diese Liste umfasst nur eigenständige Teamkolumnenkommentare von Willibald. Threads, in denen sich Willibald an der Diskussion zu Teamkolumnenkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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Willibald hat übrigens nicht nur Kommentare zu Teamkolumnen geschrieben, sondern auch  5 Kommentare zu Autoren,  2 Gästebucheinträge,  einen Kolumnenkommentar und  230 Kommentare zu Texten verfasst.

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