Alle 80 Texte von Guardian

habe dich in die urnen gesperrt als wir an saturntagen schliefen wenn der wüsten- mohn im dunkeln blüht knirscht der sand im haar.

Drückender waren die Tage auch einmal. Der dünne Film von Nikotin zwischen deinen Fingerstümpfen muss wohl eine tote Ratte irgendwo hervorgelockt haben; dies sei Wahrheit. Hauche zärteln nicht und das Stechen haben wir in der...

Landnahme Unversehens kamst du, noch während ich schlief, bezwangst mich und pflanztest dein Banner in mein Herzland, ein weißes Tuch. Verbrannte Erde und dein Zeichen bleiben. Ich aber sah dein Segel von fern.

hast dich im topfpflanzengarten verbarrikadiert und schreibst mir, dass die vögel singen. selbst hier hör ich die krähen schreien

drehst dich fort, die augen voller dämmerung und herbst ich sah dich nie schöner aber scharlachhimmel standen dir schon immer

bin dir neulich begegnet auf der straße es dämmerte nicht ich sagte nichts ich habe kein wort mehr seit du nicht mehr malst und nur das haar noch färbst

wortbrecher bin ich wenn sommerabende nach dir duften und ich versuche mir dich aus dem leib zu kotzen

nordwindtagwiederkehr kupferengel himmelgrau. rothimmelssterne stahlglockenschläge: alpha & omega blassgoldhaarduft einer tränenstadt. wir hatten nichts als worte

Erhoffte im Sargnagelrauch Bildnis von dir zu sehen wollte dir Zinnbibeln schreiben, aus der erstarrten Glasglut und Frühlingsblumen pflücken, dir aufs Gesicht zu legen, wenn der Mairegen fällt. Doch ich kann nicht aufhören...

T T T T TTTTT Das ist kein L

ich schlafe nicht mehr die trommeln in der nacht sind aus dem takt seit ich silberschnüre und herbstlaub durch deine augen fädle

kann deine augen einfach nicht vergessen deshalb hab ich sie mir übers bett gehängt

du sagtest: such meine wurzeln und hast den weg zwischen deine beine gewiesen aber topfpflanzen sind keine bäume

nach ovid narzissgleich hast du dich gebeugt zu tief rosendornen in den händen hängt dein aug im stacheldraht

ich reise nur nachts wenn der winter die hufe hinfortweht allein die kälte fasste unter unsere kleider wir blieben einander das einzig gewand

Neu? Man sieht es Ihnen an, die Augen haben sich noch nicht an das Licht gewöhnt, das Hirn nicht an den Geruch. Achten Sie nicht auf die Schreie, das kommt hin und wieder vor, auch daran gewöhnt man sich nur allzu leicht. Mit den Toten...

Ich kenne Bill seit zwei Monaten. Er war bereits da, als ich die Klinik das erste Mal betrat. Etwas deplatziert wirkt er, in seinem dezenten Anzug und dem Lächeln, aber im Grunde ist er sympathisch. Oft spricht er mit dem...

Rot im Schein der Fackeln Schweiß und Asche der Gesichter. Öl trinken sie, Blut und das teerige Meer die Göttertrommeln schlagen metallisch in der Kupferstadt: preist Flora

Ich fand dich, wo du warst, unverändert im Rebenschlaf von meiner Wiederkehr. Du träumst neue Worte. Die Lider zucken dein Haar duftet Mohn, unverändert. die Glasblumen sind welk. Du zerträumst mir die Worte, denn du willst, dass.

ich fädle mich auf wie staub in den gläsern noch kriecht die spinne am horizont, erzäugig, klingennetze webend, die glänzen wie die obsidianseile von mir zu dir und einst im regen schmeck ich sand

Eulenerz rinnt von deinen Schläfen malt glühende Ränder um deine Augen fließt aus deinen Worten füllt die Lücken die einst Lymphe schloss

violettrote dame schlug zwei bauern, Turm durchwitterte den rest im sommerregen der fall des letzten tropfens ein déjà-vu-klang

der grenzfluss ist breitergeworden er hat keine schwestern hat die brücken ver bracht rauchsäulen ineinanderverflochten wollten klingen wolltest klingen zerkl angst

der hafen ist umgestürzt wohin, fragst du, segeln wir die nadeln werden den weg wissen zu deinen venen bald im schlaf es waren schlangen im traum von stilleren morgen und die silbrige kugel ich sah dich im spiegel als der hafen...

wie wir einst in der weiten enge finnischer winter lagen fünf jahre später und wir trinken die rauchkristalle in rabenstürme verloren aschesalz

im schädel pickt herum mir dein unsteter falkenschnabel [nicht wirbelt gefieder nicht rastvolle winde gesänge des thebanischen krüppels] wenn nur wasser wäre ich nicht fels oder sand und karges eibengeäst

schabe mir allabendlich verknöcherungen aus den zehen und deine zähne aus der hand

proben die proportionen der mütter – der zungen kernlandfluchtgesänge and gladly wolde he lerne auf vieruhrfünfundvierzig [all hell broke loose] und nicht name noch wort noch öden – april die helden aus sand armut anderer...

gewitter nehmen uns nicht mehr auf wir haben uns verloren im menschlichen müll zwischen den straßen erbat nie ein verzeihen nur die linke wange und lächeln den nachgefühlten unser selbstmitleid vor den pathetischen nennen wir...

„Hier bauten wir zerbrochene Götter“ sagte er, als die Sonne versank. Der Geschmack von Schnee füllte unsere Lungen und die Dunkelheit, welche die Sterne über uns brachten konnten wir doch noch begreifen. Miserere. Ich habe in...

die luft kupferkaltrauchig riecht sommer den windlosen haar schneide ich rabentags und zinnfäden avalonfern

turmrufend wehferne. narrenschuh / herz / wort sohle: durchgelaufen. entrée sprung pirouette tanzhaar höllenhoch gespannt [equilibre?]

wort.ruinen. lilienasche. inselmenschin. heim.kehr. wind.windend. für.du.immer.ich.du. gestrigkeitstraum A

dem sommerregen hab ich mich gewandt meerig wie blei krähenwehend zieh ich das weh auf gekerbten stein sandlilie brandlöchrig wie fernentau schmilzt verinnern

steinflöten- spiel dem zinnregen tränt dem asphalt- auge stahladrig wie glasnacht und stein- flötenspiel

inmitten der Redenden malst du Knochenworte kniest im grauen Korridor nieder vor dem Hohepriester blassgrünen Glases, träumst von Erbarmen ich ziehe das Boot hinaus erinnere die zitternden Finger die Sanftheit als ich das Schicksal...

zeig mir dein zeichen im falschfarbenschein und ich will dich zuteilen den nachthellen stricken

habe die glasfassade und dich über den rand der karte geschoben auf den ich schiffbrüchig zutreibe

hast gesagt, ich soll tief ins glas schauen und es dann umgestülpt seitdem versuche ich angestrengt dir ins gesicht zu spucken

Ich habe lang nicht von Lilien geschrieben, den wundgeliebten ins Haar geflochtenen auch tau heilt nicht alle wunden abends bin ich wie sie: Blauwassertrinker

ausgeleiert sind die straßen blei- und ölgepfützt die glut nahe den fingern tröstlicher als sommersterne

einen eignen hast du nicht wirfst bauklötzchen sysiphoid auf jene rauchsäulen inseits der gitter tagsflimmer

sie haben dir die augen vernäht fürchte nicht dass der herbst auch in deinen palaeocortex gefahren ist ein sturm brächte änderung noch lieferte ich dich nicht ab sage kataraktischen augen alles gute wo bleibt eigentlich godot?

herbstwerk in deiner kehle schweigt mich seit gestern aus der haken an der welt taugt nicht für einen strick

der lagerarzt hat dir kolben in den kopf geschraubt dass die zähne dir flimmerten du weißt da war kein arzt und kein lager weißt es genau in der gitterweite drehen sich kolben in deinem kopf

don’t you regret jean-paul? ich würd mich ficken kniend auf den bahngleisen fünf jahre und ein strick und drei sekunden in dein -I fuck we fuck you’re fucked- großhirn, meskalin und schnaps pro gestrigkeit fear no more sobald...

die salzprinzessin warst du warst es schon immer wir nannten dich, nannten dich hy-hyazinthe im ros-rostigen wellblechkleid zerschnitt-ttt mir die hände wenn ich suchte versuchte zu sa-saugen aus deinen lungen, komm wieder. komme wieder zu...

mit dir am fenster stehen wie paul mit ingeborg in rom und hinausblicken auf wintermeere es könnte vieles bedeuten: ja – es kommen härtere tage ja – es hilft dich anzublicken auch in uns glimmt eine glut wir werden wachen und bestehen

6 nach 7 ist eine besondere Zeit, sie bedeutet: kein Grund zur Sorge, was selbstverständlich meint: Anlass zur Besorgnis gibt es genug. Die falsche Zeit, gleich einer zu schnell gerauchten ersten Zigarette am Morgen, während man mit...

den leitstrahl entlang über die köpfe sirrender schwertschwärme zuflucht gibt der brunnen nicht der wortquellende sprachertränkte aber der sand knirschend gekämmt aus den zähnen wortfern fremdgesprochen snd knrschn srrnd